Elinor und Toby sind Schwester und Bruder, Freunde und engste Vertraute. Im Jahrhundertsommer 1912 verbringen sie eine Nacht gemeinsam in Tobys Zimmer. Ihr Geheimnis nimmt Elinor später mit an die Slade School of Fine Art in London, wo sie Kunst studiert, während Toby im Royal Army Medical Corps in den Schützengräben Frankreichs dient.1917 wird Toby als "Vermisst, vermutlich gefallen" gemeldet. Elinor stürzt in tiefe Trauer. Sie schließt sich als Assistentin dem Künstler und Chirurgen Henry Tonks an und beginnt, für ihn die zerstörten Gesichter von Soldaten zeichnerisch zu dokumentieren. In Tonks' Umfeld erwartet sie Aufschluss über Tobys Tod."Sie verbrachte alle Tagstunden damit, in der Scheune auf der anderen Hofseite zu malen, zog sich in der Abenddämmerung ins Haus zurück und vergaß häufig zu essen. Nachts schlief sie in Tobys Zimmer. Das Malen betäubte den Schmerz, nichts sonst.""Tobys Zimmer - ein Echo auf Virginia Woolfs Roman Jacobs Zimmer - handelt vom Verlust des geliebten Bruders und davon, wie Kunst mit den Schrecken des Krieges umgehen kann. Oder soll." Hermione Lee, The Guardian
Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Kein literarisches Vergnügen findet Thomas Medicus an Pat Barkers Roman. Das liegt für ihn einmal an der Jubiläumsblindheit des Verlags, der diesen um Virginia Woolf und die Bloomsbury Group kreisenden Antikriegsroman unbedingt veröffentlichen musste, obwohl der für das Verständnis von Handlung und Personal eigentlich unabdingbare erste Teil der Geschichte gar nicht ins Deutsche übersetzt ist, wie Medicus weiß. Zum anderen aber liegt es an Barkers Fähigkeiten als Autorin. Als hart am Trivialen und stilistisch wie dramaturgisch schlicht bezeichnet Medicus den Text. All das und jede Menge Ungereimtheiten machen die Lektüre für den Rezensenten zur Tortur.
© Perlentaucher Medien GmbH
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Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 08.07.2014Krieg findet meist bei
schlechtem Wetter statt
Pat Barkers Weltkriegsroman „Tobys Zimmer“
Auch im deutschsprachigen Raum genießt die englische Schriftstellerin Pat Barker mit ihren, den Ersten Weltkrieg thematisierenden Romanen großen Zuspruch. „Regeneration“ hieß eine in den Neunzigerjahren entstandene erfolgreiche Trilogie, eine Art literarische Dokufiktion, die bis heute Barkers Markenzeichen ist. Das Personal bestand bereits damals überwiegend aus authentischen literaturhistorischen Figuren, die im Vereinigten Königreich jedes Kind kennt.
Zu fiktionalem Leben erweckt wurden hier die jenseits des Ärmelkanals berühmten „war poets“, Lyriker wie Wilfred Owen oder Siegfried Sassoon, die als Offiziere wegen schwerer Kriegstraumata psychiatrisch behandelt wurden, kritische Gedichte über den Krieg schrieben, nach ihrer Regeneration aber doch wieder ins Feld zogen. Die Schädigungen der männlichen Psyche durch den „shell-shock“, den Granateinschlag im Grabenkrieg, oder, wie es bei Owen heißt, „der Krieg und das Leid des Krieges“, das sind bis heute Pat Barkers literarische Obsessionen geblieben.
Grund genug, hat man sich offenbar im Zürcher Dörlemann Verlag gedacht, im Gedenkjahr 2014 Barkers letzten Roman zu übersetzen. Denn natürlich beschäftigt sich auch „Tobys Zimmer“ wieder mit dem „Großen Krieg“. Während der Lektüre stellt sich schnell heraus, dass das keine gute Idee war. An der Übersetzung liegt es nicht, sie geht überwiegend in Ordnung. Schwer ins Gewicht fällt hingegen, dass „Tobys Zimmer“ der zweite Teil eines zweibändigen Werkes ist, Band eins, „Life Class“, in England 2007 veröffentlicht, jedoch nie ins Deutsche übersetzt wurde. Dort aber wurde das literarische Personal eingeführt, mit dem man es jetzt als Leser von „Tobys Zimmer“ völlig unvorbereitet zu tun bekommt, ein Glossar sucht man vergebens. So bleibt man mit den Protagonisten Elinor Brooke, Paul Tarrant und Kit Neville im Regen stehen, und es regnet ziemlich häufig in diesem Roman – Krieg findet nach Meinung Pat Barkers offenbar meist bei schlechtem Wetter statt.
Die drei Hauptfiguren besuchen sämtlich die „Slade“, wie es ohne jede Erklärung in der deutschen Ausgabe heißt. Nur Eingeweihte wissen, dass es sich dabei um die heute international bekannte, im letzten Drittel des 19. Jahrhunderts gegründete Slade School of Fine Arts in London handelt. Berühmte Maler und Malerinnen wurden hier vor Beginn des Ersten Weltkriegs ausgebildet, junge Wilde wie etwa Mark Gertler, Christopher Nevinson, Paul Nash, Stanley Spencer oder Dora Carrington, Künstler, die auf dem Kontinent, von Carrington vielleicht abgesehen, kaum jemand kennen dürfte. Dass die meisten von ihnen der Bloomsbury Group um Virginia Woolf nahestanden, erschließt sich dem deutschsprachigen Leser in Barkers Roman gleichfalls nicht. Denn selbstverständlich ist „Toby’s Room“, so der englische Originaltitel, ein Widerhall des 1922 erschienenen berühmten Romans „Jacob’s Room“ von Virginia Woolf. Prätentiöser geht es kaum.
Kennt man „Life Class“, ist man besser dran, diesen Roman aber wollte Dörlemann offenbar aus verkaufsstrategischen Gründen nicht veröffentlichen; er spielt vor und nicht während des Ersten Weltkriegs. Und das passt natürlich in einem Jubiläumsjahr, an dem jeder Verlag etwas vom großen Kriegskuchen abhaben will, nicht ins Programm. Dass Virginia Woolf, deren Schwester Veronica Bell (im Roman „VB“ genannt, nur die hierzulande seltene Spezies der Bloomsbury-Aficionados weiß, wer sich hinter den Initialen verbirgt) oder Lady Ottoline Morell gänzlich unmotiviert in Erscheinung treten, nimmt der Verlag deshalb bedenkenlos in Kauf.
Mit „Tobys Zimmer“ hat sich Pat Barker von den Dichtern ab- und den Malern zugewandt, ein Wechsel, der an die Stelle unsichtbarer psychischer Verletzungen sichtbare physische Blessuren treten lässt. Entstellende Gesichtsverletzungen und die vor hundert Jahren noch in den Anfängen steckenden Möglichkeiten einer chirurgischen Korrektur, das ist ein Hauptmotiv dieses Antikriegsromans. Elinor Brooke hat sich als Studentin an der „Slade“ vor dem Krieg mit anatomischen Studien wie auch praktischen Leichensektionen beschäftigt. Während des Krieges ist sie dann genau die Richtige, um ihrem Lehrer Harry Tonks, Arzt und Maler und eine authentische historische Figur, bei der Entwicklung der plastischen Chirurgie zu assistieren. Wie das vonstatten ging, bleibt allerdings wie manches andere in diesem Roman unerklärt.
Aufklärung findet hingegen der Tod von Elinors Bruder Toby, der erzählerische rote Faden des Buches. Auf den Schlachtfeldern Flanderns wurde er für „vermisst, wahrscheinlich gefallen“ erklärt. Eine dürre Auskunft, mit der sich seine Schwester nicht zufriedengibt. Sie möchte die Umstände des Todes genau klären, denn Elinor ist Toby über dessen Ableben hinaus in heftiger Liebe zugetan.
Hier nun trifft man auf immanente Ungereimtheiten. In Tobys Zimmer kam es 1912 zum Inzest mit Elinor, eine Episode, die ihr naturgemäß auch Jahre später keine Ruhe lässt. Warum die Liebe der Schwester zu ihrem Bruder so ungetrübt ist, bleibt jedoch ein Rätsel, zumal dieser Bruder, wie sich am Ende herausstellt, mit Frauen nichts am Hut hat und stattdessen ein Faible für Stallburschen hegt. Als er bei einem schwulen Stelldichein an der Front ertappt wird, nimmt sich der pflichttreue Militärarzt und hochdekorierte Offizier wegen der ihm drohenden unehrenhaften Entlassung das Leben.
Das ist natürlich bittere Ironie, den tapferen Toby trifft mitten im Niemandsland keine feindliche Kugel, sondern er geht an der gesellschaftlichen Bigotterie zugrunde. Solche hart am Trivialen vorbeischrammenden libidinösen Verwicklungen stellt Pat Barker wie auch andere mehr oder weniger neurotische Liebeshändel stilistisch wie dramaturgisch allzu schlicht dar. Schon „Regeneration“ war eher ein moralisches als ein literarisches Vergnügen. In „Tobys Zimmer“ geht es nicht viel anders zu. Mit Virginia Woolfs experimenteller Prosa hat dieser Roman nichts, aber auch gar nichts zu tun.
THOMAS MEDICUS
Pat Barker: Tobys Zimmer. Aus dem Englischen von Miriam Mandelkow. Dörlemann Verlag. Zürich 2014. 400 Seiten. 23,90 Euro.
Das Buch ist der zweite Teil des
zweibändigen Werks, dessen
erster nie übersetzt wurde
DIZdigital: Alle Rechte vorbehalten – Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über www.sz-content.de
schlechtem Wetter statt
Pat Barkers Weltkriegsroman „Tobys Zimmer“
Auch im deutschsprachigen Raum genießt die englische Schriftstellerin Pat Barker mit ihren, den Ersten Weltkrieg thematisierenden Romanen großen Zuspruch. „Regeneration“ hieß eine in den Neunzigerjahren entstandene erfolgreiche Trilogie, eine Art literarische Dokufiktion, die bis heute Barkers Markenzeichen ist. Das Personal bestand bereits damals überwiegend aus authentischen literaturhistorischen Figuren, die im Vereinigten Königreich jedes Kind kennt.
Zu fiktionalem Leben erweckt wurden hier die jenseits des Ärmelkanals berühmten „war poets“, Lyriker wie Wilfred Owen oder Siegfried Sassoon, die als Offiziere wegen schwerer Kriegstraumata psychiatrisch behandelt wurden, kritische Gedichte über den Krieg schrieben, nach ihrer Regeneration aber doch wieder ins Feld zogen. Die Schädigungen der männlichen Psyche durch den „shell-shock“, den Granateinschlag im Grabenkrieg, oder, wie es bei Owen heißt, „der Krieg und das Leid des Krieges“, das sind bis heute Pat Barkers literarische Obsessionen geblieben.
Grund genug, hat man sich offenbar im Zürcher Dörlemann Verlag gedacht, im Gedenkjahr 2014 Barkers letzten Roman zu übersetzen. Denn natürlich beschäftigt sich auch „Tobys Zimmer“ wieder mit dem „Großen Krieg“. Während der Lektüre stellt sich schnell heraus, dass das keine gute Idee war. An der Übersetzung liegt es nicht, sie geht überwiegend in Ordnung. Schwer ins Gewicht fällt hingegen, dass „Tobys Zimmer“ der zweite Teil eines zweibändigen Werkes ist, Band eins, „Life Class“, in England 2007 veröffentlicht, jedoch nie ins Deutsche übersetzt wurde. Dort aber wurde das literarische Personal eingeführt, mit dem man es jetzt als Leser von „Tobys Zimmer“ völlig unvorbereitet zu tun bekommt, ein Glossar sucht man vergebens. So bleibt man mit den Protagonisten Elinor Brooke, Paul Tarrant und Kit Neville im Regen stehen, und es regnet ziemlich häufig in diesem Roman – Krieg findet nach Meinung Pat Barkers offenbar meist bei schlechtem Wetter statt.
Die drei Hauptfiguren besuchen sämtlich die „Slade“, wie es ohne jede Erklärung in der deutschen Ausgabe heißt. Nur Eingeweihte wissen, dass es sich dabei um die heute international bekannte, im letzten Drittel des 19. Jahrhunderts gegründete Slade School of Fine Arts in London handelt. Berühmte Maler und Malerinnen wurden hier vor Beginn des Ersten Weltkriegs ausgebildet, junge Wilde wie etwa Mark Gertler, Christopher Nevinson, Paul Nash, Stanley Spencer oder Dora Carrington, Künstler, die auf dem Kontinent, von Carrington vielleicht abgesehen, kaum jemand kennen dürfte. Dass die meisten von ihnen der Bloomsbury Group um Virginia Woolf nahestanden, erschließt sich dem deutschsprachigen Leser in Barkers Roman gleichfalls nicht. Denn selbstverständlich ist „Toby’s Room“, so der englische Originaltitel, ein Widerhall des 1922 erschienenen berühmten Romans „Jacob’s Room“ von Virginia Woolf. Prätentiöser geht es kaum.
Kennt man „Life Class“, ist man besser dran, diesen Roman aber wollte Dörlemann offenbar aus verkaufsstrategischen Gründen nicht veröffentlichen; er spielt vor und nicht während des Ersten Weltkriegs. Und das passt natürlich in einem Jubiläumsjahr, an dem jeder Verlag etwas vom großen Kriegskuchen abhaben will, nicht ins Programm. Dass Virginia Woolf, deren Schwester Veronica Bell (im Roman „VB“ genannt, nur die hierzulande seltene Spezies der Bloomsbury-Aficionados weiß, wer sich hinter den Initialen verbirgt) oder Lady Ottoline Morell gänzlich unmotiviert in Erscheinung treten, nimmt der Verlag deshalb bedenkenlos in Kauf.
Mit „Tobys Zimmer“ hat sich Pat Barker von den Dichtern ab- und den Malern zugewandt, ein Wechsel, der an die Stelle unsichtbarer psychischer Verletzungen sichtbare physische Blessuren treten lässt. Entstellende Gesichtsverletzungen und die vor hundert Jahren noch in den Anfängen steckenden Möglichkeiten einer chirurgischen Korrektur, das ist ein Hauptmotiv dieses Antikriegsromans. Elinor Brooke hat sich als Studentin an der „Slade“ vor dem Krieg mit anatomischen Studien wie auch praktischen Leichensektionen beschäftigt. Während des Krieges ist sie dann genau die Richtige, um ihrem Lehrer Harry Tonks, Arzt und Maler und eine authentische historische Figur, bei der Entwicklung der plastischen Chirurgie zu assistieren. Wie das vonstatten ging, bleibt allerdings wie manches andere in diesem Roman unerklärt.
Aufklärung findet hingegen der Tod von Elinors Bruder Toby, der erzählerische rote Faden des Buches. Auf den Schlachtfeldern Flanderns wurde er für „vermisst, wahrscheinlich gefallen“ erklärt. Eine dürre Auskunft, mit der sich seine Schwester nicht zufriedengibt. Sie möchte die Umstände des Todes genau klären, denn Elinor ist Toby über dessen Ableben hinaus in heftiger Liebe zugetan.
Hier nun trifft man auf immanente Ungereimtheiten. In Tobys Zimmer kam es 1912 zum Inzest mit Elinor, eine Episode, die ihr naturgemäß auch Jahre später keine Ruhe lässt. Warum die Liebe der Schwester zu ihrem Bruder so ungetrübt ist, bleibt jedoch ein Rätsel, zumal dieser Bruder, wie sich am Ende herausstellt, mit Frauen nichts am Hut hat und stattdessen ein Faible für Stallburschen hegt. Als er bei einem schwulen Stelldichein an der Front ertappt wird, nimmt sich der pflichttreue Militärarzt und hochdekorierte Offizier wegen der ihm drohenden unehrenhaften Entlassung das Leben.
Das ist natürlich bittere Ironie, den tapferen Toby trifft mitten im Niemandsland keine feindliche Kugel, sondern er geht an der gesellschaftlichen Bigotterie zugrunde. Solche hart am Trivialen vorbeischrammenden libidinösen Verwicklungen stellt Pat Barker wie auch andere mehr oder weniger neurotische Liebeshändel stilistisch wie dramaturgisch allzu schlicht dar. Schon „Regeneration“ war eher ein moralisches als ein literarisches Vergnügen. In „Tobys Zimmer“ geht es nicht viel anders zu. Mit Virginia Woolfs experimenteller Prosa hat dieser Roman nichts, aber auch gar nichts zu tun.
THOMAS MEDICUS
Pat Barker: Tobys Zimmer. Aus dem Englischen von Miriam Mandelkow. Dörlemann Verlag. Zürich 2014. 400 Seiten. 23,90 Euro.
Das Buch ist der zweite Teil des
zweibändigen Werks, dessen
erster nie übersetzt wurde
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»Pat Barker erzählt von den Verletzungen, die der Erste Weltkrieg an Körper und Seele hinterlässt ... Schreibt mit unerbittlich hartem Blick und klingenscharfer Präzision und ohne Raum für Tränen des Mitgefühls zu lassen. Und doch wird die Wucht des Entsetzens durch die beeindruckende Schönheit ihrer Sprache gemildert, durch die oft zarte Originalität ihrer Bilder, die kraftvollen Naturbeschreibungen, die klugen Fragen, die sie stellt.«
Gabriele von Arnim, Deutschlandfunk Kultur
»Das historische Vorbild dieses Professors ... verstand sich als einer, der nicht nur Wunden flicken, sondern auch Zeugnis ablegen wollte. Barkers Roman - subtil und lange nachwirkend - wird diesem Motiv gerecht.«
Elke Schmitter, Der Spiegel
»Weltkriegsliteratur handelt von Männern - Pat Barkers Roman Tobys Zimmer ist die fulminante Ausnahme.«
Christine Richard, Basler Zeitung
»Mit Tobys Zimmer ist der britischen Schriftstellerin ein weiterer großartiger Roman gelungen, der lange nachhallt. Sie beweist damit erneut, dass sich die historische Distanz zum Ersten Weltkrieg durch Literatur überwinden lässt und dass ein Roman vielleicht sogar tiefere Erkenntnisse ermöglicht als manch einschlägiges Sachbuch.«
Wera Reusch, Deutschlandfunk
»In einer erschütternden Gratwanderung zwischen Fiktion und Dokumentation verknüpft Pat Barker die Geschichte einer Geschwisterliebe mit jener des Künstlers und Chirurgen Henry Tonks, der die damaligen Bemühungen um die Gesichtswiederherstellung in medizinischen Aquarellen für die Nachwelt festhielt.«
Franziska Hirsbrunner, SRF2
Gabriele von Arnim, Deutschlandfunk Kultur
»Das historische Vorbild dieses Professors ... verstand sich als einer, der nicht nur Wunden flicken, sondern auch Zeugnis ablegen wollte. Barkers Roman - subtil und lange nachwirkend - wird diesem Motiv gerecht.«
Elke Schmitter, Der Spiegel
»Weltkriegsliteratur handelt von Männern - Pat Barkers Roman Tobys Zimmer ist die fulminante Ausnahme.«
Christine Richard, Basler Zeitung
»Mit Tobys Zimmer ist der britischen Schriftstellerin ein weiterer großartiger Roman gelungen, der lange nachhallt. Sie beweist damit erneut, dass sich die historische Distanz zum Ersten Weltkrieg durch Literatur überwinden lässt und dass ein Roman vielleicht sogar tiefere Erkenntnisse ermöglicht als manch einschlägiges Sachbuch.«
Wera Reusch, Deutschlandfunk
»In einer erschütternden Gratwanderung zwischen Fiktion und Dokumentation verknüpft Pat Barker die Geschichte einer Geschwisterliebe mit jener des Künstlers und Chirurgen Henry Tonks, der die damaligen Bemühungen um die Gesichtswiederherstellung in medizinischen Aquarellen für die Nachwelt festhielt.«
Franziska Hirsbrunner, SRF2