Marktplatzangebote
5 Angebote ab € 1,40 €
  • Gebundenes Buch

Die Ironie des Schicksals lässt Iwan Dimitrijewitsch als "Held der Sowjetunion" aus dem Krieg zurückkehren. Die ungewollte Auszeichnung gewährt ihm und seiner jungen Liebe Schutz, den beide nicht ausschlagen wollen. Doch der harmlose Verrat hat einen ungeahnten Preis. Russland nach Kriegsende. In einem zerstörten Land versuchen Iwan und seine junge Frau Tanja sich ihren Traum von Liebe und einem friedlichen Leben zu erfüllen. Leichtsinnig profitiert das unpolitische Paar vom Schutz, den ihnen Iwans Heldenorden gewährt. Unbehelligt entkommen sie den Schergen Stalins und dem Hunger auf dem Land.…mehr

Produktbeschreibung
Die Ironie des Schicksals lässt Iwan Dimitrijewitsch als "Held der Sowjetunion" aus dem Krieg zurückkehren. Die ungewollte Auszeichnung gewährt ihm und seiner jungen Liebe Schutz, den beide nicht ausschlagen wollen. Doch der harmlose Verrat hat einen ungeahnten Preis.
Russland nach Kriegsende. In einem zerstörten Land versuchen Iwan und seine junge Frau Tanja sich ihren Traum von Liebe und einem friedlichen Leben zu erfüllen. Leichtsinnig profitiert das unpolitische Paar vom Schutz, den ihnen Iwans Heldenorden gewährt. Unbehelligt entkommen sie den Schergen Stalins und dem Hunger auf dem Land. Ihr Glück wird mit der Geburt der Tochter Olga gesegnet. Die Zeit vergeht. Die Sache des Kommunismus büßt für die meisten ihren letzten Glanz ein. Helden der Sowjetunion sind Geschichte und ihre Privilegien Gegenstand von Neid und Missgunst. Mit Tanjas Tod fordert der unscheinbare Verrat seinen ersten Preis. Olga, die Heldentochter, führt indessen in der Großstadt ein freizügiges, an Verehrern reiches Leben.
Geblendet lässt sie sich vom KGB als Agentin anheuern. Sie genießt die Annehmlichkeiten, den frivolen Luxus und den Hauch von weiter Welt, die ihr die neue Arbeit beschert, bis sie eines Tages ernüchtert erkennt, dass die Erfüllung ihres weiblichen Traums von Liebe und Kindern ist, was es ist: ein Traum. "Tochter eines Helden" ist eine unsentimentale Geschichte über Menschen in einer unmenschlichen Zeit, über große Wünsche, kleine Schwächen, verletzlichen Stolz und die Zähigkeit der Hoffnung.
Autorenporträt
Andreï Makine, geb. 1957 in Sibirien, studierte Philologie in Moskau und Twer. Durch seine französische Großmutter wurde er schon als Kind mit der Sprache und Kultur Frankreichs vertraut gemacht. Seit 1987 lebt er in Paris. 1995 wurde er mit dem Roman 'Das französische Testament' international bekannt. Das Buch erhielt mehrere sehr renommierte Preise und wurde in 27 Sprachen übersetzt.

Sabine Müller, geboren 1959 in Lauffen/Neckar, ist seit 1994 Übersetzerin für französische und englische Literatur. Sie lebt zusammen mit dem Übersetzer Holger Fock und zwei Kindern im Raum Heidelberg.
Gemeinsam mit Holger Fock wurde sie im Jahr 2011 mit dem Eugen-Helmlé-Übersetzerpreis ausgezeichnet.

Holger Fock, geboren 1958 in Ludwigsburg, übersetzt seit 25 Jahren französische Literatur. Er lebt zusammen mit der Übersetzerin Sabine Müller und zwei Kindern im Raum Heidelberg.
Gemeinsam mit Sabine Müller wurde er 2011 mit dem "Eugen-Helmlé-Übersetzerpreis" ausgezeichnet und 2015 erhielt er den "Prix Lémanique de la Traduction".
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Kein gutes Haar lässt Sonja Zekri an dem Erstling des in Frankreich lebenden russischen Schriftstellers Makine, der eigentlich aus Sibirien stammt, aber dank seiner französischen Großmutter immer französisch sprach und sogar schreibt. Was ihm in Paris, wo er sich Anfang der neunziger Jahre niederließ, niemand glauben wollte, weshalb er für seinen ersten Roman "Tochter eines Helden", der erst jetzt auf Deutsch erscheint, eine Übersetzerin erfand, weil das authentischer wirkte. Zekri berichtet diese hübsche Anekdote wie auch von Makines literarischem Senkrechtstart, nachdem sein zweites Buch - das erste hatte keinen Verlag gefunden - gleichzeitig den Prix Goncourt und den Prix Medicis erhalten hatte. Makines schneller literarischer Ruhm verdankt sich, so Zekri, nostalgiegetränkten, bilderschweren Romanen, die ein wenig originelles Russlandbild transportieren. "Die Tochter eines Helden", eines ehemaligen Stalinveteranen, etwa schwankt zwischen slawischer Weltanschauung und westlichen Versuchungen, die Gräuel des Krieges werden ausgeschlachtet, weshalb sich für Zekri dieser Erstling ohnehin wie die Ouvertüre zu Makines späterem Werk "Das russische Requiem" liest, worin Jahrhundertkriege, Lagertote, Imperiumsuntergang und Kapitalismuskritik zu einem gewaltigen Epos vermengt würden. Für Zekri stellt Makine "literarisches Gutmenschentum" und ein völlig klischeehaftes Russland zur Schau.

© Perlentaucher Medien GmbH
…mehr