Im Grandhotel Panhans am Semmering finden sich diverse Gäste der feinen Gesellschaft zu einem exklusiven Tangokurs zusammen. Die pensionierte Lehrerin Ernestine Kirsch muß ihre schmale Rente aufbessern und unterrichtet die Kinder eines reichen Fabrikanten. Dessen Frau bricht sich den Knöchel und so
kommt Ernestine zufällig an die Karten und bittet ihren Bekannten Anton Böck, sie zu begleiten. Zum…mehrIm Grandhotel Panhans am Semmering finden sich diverse Gäste der feinen Gesellschaft zu einem exklusiven Tangokurs zusammen. Die pensionierte Lehrerin Ernestine Kirsch muß ihre schmale Rente aufbessern und unterrichtet die Kinder eines reichen Fabrikanten. Dessen Frau bricht sich den Knöchel und so kommt Ernestine zufällig an die Karten und bittet ihren Bekannten Anton Böck, sie zu begleiten. Zum Tanzen hat Anton wenig Lust, doch lockt ihn das gute Essen und er möchte auch Ernestine einen Gefallen tun. Doch schon am ersten Abend zeigt sich, dass die feine Gesellschaft nicht ganz so fein ist und einige Gäste reichlich Animositäten zueinander haben. Als ein Mord geschieht, ist Ernestine ganz in ihrem Element, denn das Hotel ist eingeschneit und weit und breit keine Hilfe in Sicht.
„Tod am Semmering“ ist der erste Fall für das Ermittlerduo Ernestine Kirsch und Anton Böck, die dabei auch gleich in die feine Gesellschaft vordringen.
Der Krimi an sich ist klassisch aufgebaut, eine Gruppe von Leuten reist in ein Nobelhotel das auf Grund des Tanzkurses nur für sie reserviert ist, ein Schneesturm schneidet das Hotel von der Außenwelt ab und ein Mord geschieht. So weit die Ausgangslage, da auch kein Telefon funktioniert, sind die Gäste und das spärliche Personal auf sich gestellt bei der Mördersuche, die Ernestine Krisch schnell an sich reißt. Als ihr Adlatus fungiert dabei Anton Böck, der aber nicht wirklich mit ihr mithalten kann. Schnell stellt sich heraus, dass sich die Gäste zum großen Teil kennen und auch gemeinsame Vergangenheiten haben, die nicht immer schön sind.
Ihre Figuren hat die Autorin sehr gut ausgearbeitet, das Hauptaugenmerk liegt dabei natürlich auf dem Ermittlerduo. Mit ihrer penetranten Neugier war mir Ernestine nicht immer sympathisch, aber dieser Wesenszug führt dazu, dass sie am Ende den Mordfall löst. Anton Böck in ihrem Schlepptau wirkt dagegen fast ein wenig farblos. Die restlichen Gäste decken dann ein breites Spektrum menschlicher Charaktere ab, die so einiges zu verbregen haben.
Das historische Setting von 1922 ist dabei für den Krimifall ein stimmungsvoller Hintergrund, den die Autorin sehr detailreich beschreibt. Das prunkvolle Nobelhotel Panhans entsteht dabei sehr bildhaft vor den Augen des Lesers, die Roben der Gäste, das Essen und auch die Schrecken des noch nicht verarbeiteten Krieges. Bis auf den Anfang spielt das Buch dann aber ausschließlich im Hotel was den historischen Rahmen natürlich ziemlich einschränkt.
FaziT: Als Serienauftakt hat mir das Buch recht gut gefallen, das klassische Krimisetting bietet Raum zum mit Raten und Spekulieren und die Mördersuche bleibt lange Zeit undurchsichtig. Das etwas kauzige Ermittlerduo ist zudem ein recht originelles Team das noch Potenzial für weitere Fälle hat.