Alice Winter hatte eine grausame Kindheit. Einzige Vertraute seit damals ist Ännchen Ogris. Eines Tages wird Ännchen tot am Ufer des Wörthersees aufgefunden – ermordet, wie schnell feststeht. Alice vermutet, dass Ännchens neuer Freund etwas mit der Tat zu tun haben muss, doch die Suche nach dem Mann
erweist sich als äußerst schwierig, da niemand weiß, wer er ist. Dann gerät auch Alice in das…mehrAlice Winter hatte eine grausame Kindheit. Einzige Vertraute seit damals ist Ännchen Ogris. Eines Tages wird Ännchen tot am Ufer des Wörthersees aufgefunden – ermordet, wie schnell feststeht. Alice vermutet, dass Ännchens neuer Freund etwas mit der Tat zu tun haben muss, doch die Suche nach dem Mann erweist sich als äußerst schwierig, da niemand weiß, wer er ist. Dann gerät auch Alice in das Visier des Mörders…
In „Tod am Wörthersee“ hat nicht nur Hauptfigur Alice mit den Dämonen ihrer Vergangenheit zu kämpfen, auch der mit den Ermittlungen betraute Chefinspektor Simon Rosner sowie der Mörder haben in ihrem bisherigen Leben einiges durchmachen müssen. Um den anhaltenden Schmerz ihrer traumatischen Erlebnisse zu betäuben, wählt jeder der drei einen anderen Weg. Alice sucht Ablenkung in gewagten erotischen Abenteuern und ritzt sich, Rosner ertränkt seinen Kummer in Alkohol und der Mörder ahndet das in seiner Kindheit Geschehene, indem er Frauen erwürgt.
Andrea Nagele versteht es ausgezeichnet, die Gedanken und Gefühle, die Ängste, die beklemmenden Erinnerungen und die Albträume ihrer Figuren mitreißend zu schildern.
Besonders die enorme Last, die Ich-Erzählerin Alice mit sich herumträgt, kann man sehr gut nachempfinden. Alice wird regelrecht von den Erinnerungen und den Emotionen überflutet. Als Leser fragt man sich schnell, wie Alice den Verlust ihrer einzigen Freundin verkraften wird. Lenkt die Suche nach dem Mörder sie von ihren eigenen Problemen ab? Oder stürzt die aktuelle Situation sie in noch tiefere Verzweiflung?
Auch der Mörder kommt immer wieder zu Wort. Man erfährt, was ihm in jungen Jahren widerfahren ist und wie er so wurde, wie er heute ist.
Nicht nur die Charaktere sind interessant, auch der Kriminalfall ist spannend und wird im Verlauf er Handlung immer dramatischer. Sehr gut gelungen sind Andrea Nagele die falschen Fährten – geschickt lenkt die Autorin den Blick des Lesers auf unterschiedliche Verdächtige, so dass man prima über die Identität des eigentlichen Täters miträtseln und mitgrübeln kann.
„Tod am Wörthersee“ hat mich von der ersten bis zur letzten Seite begeistert – ein psychologisch ausgefeilter Krimi, der nicht nur spannende Unterhaltung bietet, sondern durch das bewegende Thema besonders intensiv zu fesseln weiß. Absolute Leseempfehlung!