Husum. Die Kommissare Flottmann und Hilgersen werden an einen Tatort in einer Schobüller Nobelvilla gerufen. Die Spurenlage und das Video aus einer Überwachungskamera lassen den Mord an dem 25-jährigen Sohn des Villenbesitzers Wilhelm Küster vermuten, doch von dem offenbar erstochenen Alexander
fehlt jede Spur…
Zur gleichen Zeit entdeckt die Ärztin Lena Abendroth in einer vor einem Laden für…mehrHusum. Die Kommissare Flottmann und Hilgersen werden an einen Tatort in einer Schobüller Nobelvilla gerufen. Die Spurenlage und das Video aus einer Überwachungskamera lassen den Mord an dem 25-jährigen Sohn des Villenbesitzers Wilhelm Küster vermuten, doch von dem offenbar erstochenen Alexander fehlt jede Spur…
Zur gleichen Zeit entdeckt die Ärztin Lena Abendroth in einer vor einem Laden für Geschenkartikel ausgestellten Skulptur aus Strandgut einen menschlichen Oberarmknochen. Als Lena sich die Figur nach einer Stöberrunde im Laden noch einmal genauer ansehen will, wurde diese bereits verkauft. Lenas Spürsinn ist geweckt…
„Tod an der Seebrücke“ ist bereits der dritte Fall für den aus dem Rheinland stammenden Hauptkommissar Waldemar Flottmann und dem Husumer Kommissar Gustav Hilgersen, der Krimi ist aber auch ohne Kenntnis der vorherigen Bände bestens verständlich.
Gerd Kramer beginnt diesen Krimi mit einem genauso spannenden wie grausamen Prolog: Sabrina erwacht aus tiefer Bewusstlosigkeit. Die schwer verletzte Frau liegt in einem Boot und sieht zwei Gestalten vor sich. Statt Sabrina zu helfen, holt einer der Männer mit einem Metallrohr aus und schlägt zu – mehr erfährt der Leser an dieser Stelle nicht. Ob der Mann tatsächlich Sabrina erschlagen oder womöglich seinen Kumpel niedergestreckt hat, bleibt zunächst einmal offen.
Im Folgenden erwartet den Leser ein raffiniert gestrickter Krimi – der vermeintliche Mord in der Küster-Villa und mehrere Todesfälle werfen im Handlungsverlauf immer neue Fragen auf, die dem Leser reichlich Platz zum Miträtseln und Mitgrübeln über Hintergründe, mögliche Zusammenhänge und die Identität des Täters geben. Mehrere Handlungsstränge, unterschiedliche Schauplätze und häufige Perspektivewechsel sorgen zudem für ein lebhaftes und abwechslungsreiches Geschehen.
Neben Flottmann und Hilgersen, deren frotzelnde Wortgefechte durchweg für gute Unterhaltung sorgen, ist auch der hochsensible Musiker Leon Gerber wieder mit von der Partie und unterstützt die Kommissare bei ihren Ermittlungen. Außerdem gibt es bei der Kripo Husum einen Neuzugang: Rita Förster. Rita ist Spurensicherungskraft und wurde vom Autor mit einem eigenwilligen Charakter ausgestattet. Auch wenn Flottmann glaubt, dass sie und er keine Freunde werden, passt die resolute Vierzigjährige prima ins Team.
Gerd Kramer kann auch mit einer großen Portion Lokalkolorit punkten. Viele in die Handlung eingeflochtene Besonderheiten Nordfrieslands sorgen für eine herrliche Nordseeküstenatmosphäre und runden das Geschehen in diesem Küstenkrimi prima ab.
„Tod an der Seebrücke“ hat mir sehr gut gefallen – ein kurzweiliger Krimi, der mit einer fesselnden Handlung und einem typisch norddeutschen Humor punkten kann.