Copper Randal, die nach Erhalt einer kleinen Erbschaft in der Lage ist, ihre Freundin Valerie auf den Andamanen zu besuchen, macht sich voller Freude auf in ein exotisches Paradies. Doch die paradiesischen Inseln haben auch eine gefährliche Seite. Ausgerechnet am Weihnachtsabend, als eine Gruppe
illustrer Gäste rund um den Chief Commissioner einen Ausflug auf den Mount Harriet unternimmt, gerät…mehrCopper Randal, die nach Erhalt einer kleinen Erbschaft in der Lage ist, ihre Freundin Valerie auf den Andamanen zu besuchen, macht sich voller Freude auf in ein exotisches Paradies. Doch die paradiesischen Inseln haben auch eine gefährliche Seite. Ausgerechnet am Weihnachtsabend, als eine Gruppe illustrer Gäste rund um den Chief Commissioner einen Ausflug auf den Mount Harriet unternimmt, gerät die Gruppe in einen schweren Tropensturm und einer der Gäste ertrinkt. Die nächsten Tage ist die kleine Insel Ross von der Außenwelt abgeschnitten und als sich heraus stellt, das der Ertrunkene gar nicht ertrunken ist, sondern ermordet wurde, sieht sich die kleine Gruppe mit der Tatsache konfrontiert, das ein Mörder unter ihnen weilt. Als es ein weiteres OIpfer gibt, beschließen Copper und Valerie auf eigene Faust Ermittlungen anzustellen.
Bei Krimis aus der Kolonialzeit kann ich ohnehin immer schwer wiederstehen und die Autorin M.M Kaye, die diese Zeit quasi noch miterlebt hat, versteht es wunderbar, eine stimmige Atmosphäre einzufangen. Laut dem Vorwort der Autorin entstand die Idee zu dieser Geschichte Ende der 30ger Jahre, als sie selbst auf der Insel weilte und einen heftigen Tropensturm miterlebte. Ein Mord passierte zwar nicht, aber die Ereignisse lieferten einen perfekten Hintergrund für den erfundenen Krimifall.
Die Idee, in einer von der Außenwelt abgeschnittenen Gruppe von Leuten, einen Mörder zu platzieren ist sicher nicht neu, aber die Autorin versteht es sehr geschickt, mit diversen Befindlichkeiten und Motiven zu spielen, und obwohl ein Teil der Gruppe als Mörder ausgeschlossen werden kann, bleiben immer noch genügend Verdächtige übrig, um das Ganze mehr als undruchsichtig zu machen. ebenso wie Copper und Valerie tappt auch der Leser bis zur recht verblüffenden Entlarvung des Täterts im Dunkeln. Aber der wirklich gut konstruierte Krimifall ist nur eine Komponente des Buches. Als Leser kann man von Anfang in die exotische Atmopshäre der Insel eintauchen, üppige Vegetation, blaue Lagunen, weißer Strand und idyllische Abgeschiedenheit. Doch schnell zeigt sich, das die Gruppe von Europäern, die dort mehr oder weniger unter sich lebt, gar nicht so harmonisch miteiander agiert. Da gibt es diverse Animositäten und im Fall der Shiltro-Vettern sogar offene Feindschaft. Die Schilderung der Charaktere ist durchweg sehr gelungen und glaubhaft, teils liebenswert und schrullig sieht man die Figuen quasi vor sich. Die kultivierte britische Szenerie unter deren Oberfläche nicht alles so glänzend ist, wie es zunächst scheint, trägt zu der stimmigen Atmosphäre und zum steigenden Spannungsbogen bei. Abgerundet wird das Ganze durch die dezent am Rand ablaufende Liebesgeschichte zwischen Copper und Nick.
Der Schreibstil der Autorin ist leicht, humorvoll und heiter und vermittelt auf unaufdringliche Weise ein wenig Zeitgeschichte. Ich war wirklich begeistert und werde nun die anderen Bücher der Autorin anschaffen.
FaziT: Hier bekommt der Leser eine gelungene Mischung aus spannendem Krimi, Gesellschaftroman und Liebesgeschichte vor exotischer Kulisse geboten. Einfach Klasse, mehr kann man dazu nicht sagen!