1981 herrscht in Mailand Angst vor linksextremem Terrorismus. Ein Politiker der Christdemokraten wird umgebracht, der junge Staatsanwalt Colnaghi soll die Mörder jagen. Schon bald gelingt ihm ein Coup: die Verhaftung des Topterroristen Gianni Meraviglia. Doch je länger sich Colnaghi mit dessen Motiven und mit der Frage der Schuld beschäftigt, desto mehr will er diese merkwürdige Ethik verstehen, die das Vernichten von Menschenleben rechtfertigt.
Warum wählen zwei Menschen, die, wie er und Meraviglia, von Gerechtigkeit träumen, zwei so gegensätzliche Wege? Mit vibrierender Intensität lässt Fontanas kluger und hochspannender Roman das Italien der "bleiernen Jahre" wiederauferstehen.
Warum wählen zwei Menschen, die, wie er und Meraviglia, von Gerechtigkeit träumen, zwei so gegensätzliche Wege? Mit vibrierender Intensität lässt Fontanas kluger und hochspannender Roman das Italien der "bleiernen Jahre" wiederauferstehen.
Rezensentin Maike Albath findet es bemerkenswert, dass sich ein junger Autor wie Giorgio Fontana dem Thema Linksterrorismus und Geheimdienste in Italien zwischen 1979 und 1981 stellt. Wie der Autor anhand seiner der Wirklichkeit entlehnten Figur eines Staatsanwalts dieser bleiernen Jahre die Versuche schildert, den Dialog mit der Gegenseite zu suchen und sich die Gegenwart aus der Vergangenheit zu erklären, hat Albath beeindruckt. Vor allem achtet sie Fontanas Rechercheleistung. Zeitzeugenberichte und historische Quellen, in den Text eingeflossen und im Zusammenhang mit der Geschichte laut Albath einen erheblichen Sog entwickelnd, lassen sie über die eher schlichten literarischen Mittel des Autors hinwegsehen.
© Perlentaucher Medien GmbH
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