Lady Christabel, Tochter aus adligem Hause, wird von ihrem Eltern gedrängt sich einen Gatten zu suchen, statt dessen begibt sich die junge Frau lieber auf Veranstaltungen der Suffragetten und liest Detektivgeschichten. Um sich von persönlichem Kummer abzulenken, nimmt sie eine Einladung der
Willmingtons aufs Land an, nur um dort über die Leiche des jüngsten Sohns ihrer Gastgeber zu stolpern. Mit…mehrLady Christabel, Tochter aus adligem Hause, wird von ihrem Eltern gedrängt sich einen Gatten zu suchen, statt dessen begibt sich die junge Frau lieber auf Veranstaltungen der Suffragetten und liest Detektivgeschichten. Um sich von persönlichem Kummer abzulenken, nimmt sie eine Einladung der Willmingtons aufs Land an, nur um dort über die Leiche des jüngsten Sohns ihrer Gastgeber zu stolpern. Mit Hilfe ihrer Zofe Maud begibt sich die Hobbydetektivin auf Spurensuche.
Sowohl bei Lady Christabel als auch bei ihrer Zofe Maud, wird schnell klar, dass es sich bei beiden um recht ungewöhnliche Charaktere handelt. Christabel sind Konventionen egal und sie möchte aus Liebe heiraten. Ihre Zofe ist das, was einer Freundin für sie am nächsten kommt. Maud hingegen hütet ein dunkles Geheimnis das ihre Vergangenheit umgibt, das aber immer nur mal angedeutet und in diesem ersten Band auch noch nicht gelüftet wird. Doch sie wollte ihr Leben ändern und hat sich die Stellung als Zofe erarbeitet. Mit ihrer Erfahrung und Lebensweisheit hat sie oft eine andere Sicht auf die Dinge als Christable und so ergänzen sie sich hervorragend bei ihren Ermittlungen. Maud war für mich eindeutig die interessantere Figur, sie ermittelt hauptsächlich „Downstairs“ also bei den anderen Dienstboten, während Christabel „upstairs“ also bei den Herrschaften ihre Nachforschungen betreibt, auf diese Weise tragen sie Resultate zusammen, die die jeweils andere niemals erhalten hätte.
Bis der Mord geschieht, dauert es allerdings etwas, zunächst werden Maud, Lady Christabel und ihre Familie eingeführt, das nimmt schon einige Zeit lang in Anspruch, ist aber bei einem Serienauftakt sicher normal und so entwickelt sich der Krimifall nur langsam. Nach dem Mord sind Maud und Christabel die Einzigen, die Ermittlungen anstellen, da die Familie einen Skandal vermeiden möchte, wird die Polizei gar nicht erst benachrichtigt, zu dieser Zeit wohl keine Seltenheit. Dadurch das Zofe und Lady zusammen nachforschen, werden hier sehr unterschiedliche Sichtweisen dargeboten und man bekommt einen guten Einblick in die gesellschaftlichen Strukturen. Hier fließt auch eine gehörige Portion Sozialkritik mit ein, denn die Ungerechtigkeiten zwischen Herrschaft und Dienern sind wirklich gravierend. Doch selbst unter der Dienerschaft gibt es eine strenge Hierarchie, die strikt eingehalten wird. Da alle ist recht interessant, lenkt aber auch durch etwas weitschweifige Schilderungen von Haus und Garten und Christabels Befindlichkeiten, immer ein wneig vom Mordfall ab, so dass sich die ganze Ermittlung ein wenig zäh gestaltet.
Die Auflösung des Mordfalles ist dannh recht ungewöhnlich, da Maud und Lady Christabel hier eine etwas eigene Vorstellungen von Gerechtigkeit haben, eine typische Täterüberführung findet also hier nicht statt. Mir hat das Ende trotzdem gut gefallen, da es zu der ganzen Situation und auch zu den gesellschaftlichen Umständen paßt.
FaziT: ein gelungener Serienauftakt mit sympathischen Figuren und einer ordentlichen Portion Sozialkritik. Allerdings dauert es bis der Krimifall Fahrt aufnimmt und auch dann gibt einige Längen. Trotzdem haben Maud und Lady Christabel durchaus Potenzial für weitere Ermittlungen, die ich gern verfolgen werde.