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Der Auftragsmörder Louis hat nichts mehr zu verlieren: Er ist todkrank und siecht allein gelassen vor sichhin. Doch einen letzten Wunsch will er seinem bitteren Schicksal noch abringen: Rache. Das französische DuoJacques de Loustal und Philippe Paringaux zeichnet schonungslos die Geschichte eines Killers, dessen letzter Feldzug zu einer spektakulären und brutalen Abrechnung wird.

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Produktbeschreibung
Der Auftragsmörder Louis hat nichts mehr zu verlieren: Er ist todkrank und siecht allein gelassen vor sichhin. Doch einen letzten Wunsch will er seinem bitteren Schicksal noch abringen: Rache. Das französische DuoJacques de Loustal und Philippe Paringaux zeichnet schonungslos die Geschichte eines Killers, dessen letzter Feldzug zu einer spektakulären und brutalen Abrechnung wird.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 17.04.2013

GRAPHIC NOVELS
KRIMI (4)
Nachtzug
durch Frankreich
„Tod eines Mörders“
von Loustal & Paringaux
DEFGH Bibliothek
Ein Krankenzimmer, nachts. Der eine Mann liegt reglos auf dem Bett, die Augen starr, sie nehmen schon nichts mehr wahr. Endstadium. Der andere Mann, Louis, beugt sich über ihn, er ist dabei abzuhauen: „Ich gebe dir meinen Anzug. Auf deiner Beerdigung wirst du der Schönste sein.“ Die Solidarität der lebenden Toten. Wie Louis in der Tür steht, wendet er sich noch mal um, tippt zum Abschied an seinen Hut. Unter dem Mantel sieht man die Schlafanzughose hervorschauen, auch er ist im finalen Stadium, hat es nur noch in den Mantel geschafft mit wenigen mühsamen Bewegungen, voller Schmerz und Müdigkeit, die Jacke und die Hose, das ging nicht mehr. Der Mann im Bett liegt flach hingestreckt, die Jacke und die Hose sind auf seinen Körper gebreitet, sie zeichnen seine Form nach, aber werden von ihm nicht ausgefüllt. Ein merkwürdiger Eindruck von Lässigkeit entsteht, von Leichtigkeit, von Körperlosigkeit.
  „Tod eines Mörders“ von (Jacques de) Loustal, Zeichnungen, und (Philippe) Paringaux, Story, ist ein Roadmovie, in dem die Bewegung aufs äußerste reduziert ist. Nachtzug nennen die Schwestern den Raum des Krankenhauses, wo die Todgeweihten liegen. Nur das Morphium hält Louis bei seinem Davonlaufen auf den Beinen, auf dem Flur versorgt ihn die Nachtschwester noch mit einem Etui Ampullen. Er spuckt Blut, krümmt sich vor Schmerzen. Eine Geschichte aus dem Zwischenreich, dem existenziellen, dem moralischen. Louis ist ein Auftragskiller, er zieht los, um noch ein paar alte Rechnungen zu begleichen. Killt seine alte Chefin, die er nur Madame nennt. Sucht seine Tochter.
  Ein Morituri-Thriller. Louis räumt auf in seinem Leben, in jener atemraubenden Dialektik, wie man sie vom amerikanischen film noir kennt, von Zerstörung und Erlösung, Liebe und Verrat. In einer Welt, in die er nicht mehr wirklich gehört. Ein hagerer, schlechtrasierter Mann zwischen hochragenden, schäbigen Häusern. Die schwarze Kehrseite des Fünfzigerjahre-Frankreich, das Loustal lustvoll und mit klarer Linie uns immer wieder ausgemalt hat in seinen Comicgeschichten. Manchmal blitzt es auch hier noch auf, das Frankreich, in dem man Balto raucht und mit dem Chevrolet unterwegs ist, und das Licht kann unglaublich kraftvoll sein, es kommt nicht von der Sonne, leuchtet aus den Objekten und Menschen heraus.
  Traurigkeit prägt die letzten Tage von Louis, die aber nie in Verzweiflung abkippt. Mit kühler Präzision skizzieren Loustal und Paringoux das Fortschreiten seiner Krankheit, seiner Isolation. „Der Schmerz malte ihm rote Kreise auf die Innenseite der Lider, und zwischen den Zähnen spürte er Blut.“ Und doch fragt er in einer Raststätte das junge Mädchen hinter der Theke, ob sie mit ihm fahren will, „weit weg“. Als er seine Tochter schließlich findet, am Ende seiner Fahrt, kann sie ihn nicht mehr erkennen. Ein Opfer der Männer, der Zuhälter. Ihr Blick, den er auf einem Foto all die Jahre zu bewahren suchte, ist leer geworden, er geht durch ihn hindurch.
FRITZ GÖTTLER
Philippe Paringaux (links) und Jacques de Loustal.
FOTOS: CL DETOURNAY - ACTUABD
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