Dem Tod - als unabwendbares Ereignis der menschlichen Existenz - wird in der heutigen Gesellschaft eine neue Sichtbarkeit zugeschrieben, im Hinblick auf Alltag, Kunst und Kultur. Damit verbunden lassen sich Auswirkungen auf die Sozialisation vermuten. Der soziale Umgang mit dem Tod wird in der Verbindung kultur- und mediensoziologischer Paradigmen danach befragt, wie die Erwachsenengeneration moderner Gesellschaften Kinder an dieses Ereignis heranführen und wie diese im Verlauf ihrer Sozialisation mit der Thematik vertraut werden. Im Mittelpunkt der Analyse steht das Kommunikationsmedium Film. Es dient in seiner sozialen Funktion als Quasi-Sozialisationsinstanz. Der Kinderfilm zeigt Kontinuität und Wandel kulturhistorischer Deutungslinien auf und verbindet diese mit den gegenwärtig sichtbaren Diskursströmungen einer ebenso naturalisierten wie rationalisierten sozialen Thematisierung eines an sich irrationalen Ereignisses.