"Sie stand vor der Tabakmanufaktur und fiel ihm gleich ins Auge. Irgendwas war an ihr anders. Bei genauerer Betrachtung sah sie gar nicht wie eine Prostituierte aus. Ihre deutliche Schminke und die Geste, mit der sie den Saum ihres Rocks hob, wirkten irgendwie ungeübt. Sie lächelte ihn jedoch keck und unverblümt an. Er sah ihr Gesicht zum ersten Mal, was jedoch nichts bedeuten musste. Viele seiner Pfarrmitglieder kannte er höchstens von ihren Stimmen im Beichtstuhl. Vorsichtshalber zog er das Tuch hoch, das er sich um das Kinn gebunden hat und ging auf das Mädchen zu. [...]Während sie den Teller mit dem letzten Stück Brot sauber wischte, erlag sie der Versuchung und warf einen Blick auf den "Messaggero". Die Zeitung berichtete von immer mehr Toten, allerdings nicht vom Kriegsfront sondern Opfern einer Lungenkrankheit mit hohem Fieber, die sich in Rom immer mehr ausbreitete."Liebe, Freundschaf, Mut und vieles mehr in unsicheren Zeiten von Krieg und Epidemie.