Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Theologie - Systematische Theologie, einseitig bedruckt, Note: 1, Bayerische Julius-Maximilians-Universität Würzburg (Lehrstuhl für Evangelische Theologie), Veranstaltung: Seminar: Tod und Auferstehung, 0 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Angesichts des Todes ist Schweigen angemessen. Wenn doch darüber gesprochen werden muss, weil es von alters her ein beunruhigendes Thema ist, sollten zuvor die Hände gefaltet, der Kopf gesenkt, die Augen geschlossen und drei Minuten des Gedenkens unseren Vorfahren gewidmet werden.
Das, was wir vom Tod zu wissen glauben, begreifen wir an den Anderen, ohne es zu verstehen, und das nicht, weil wir fassungslos davor stehen, sondern weil wir als Im-Leben-Stehende die Sache des Nichtlebens nicht zu vertreten haben. Genauso wie das Nicht-Sein nicht die Sache des Seins vertreten, also verstehen kann. Wir stehen vor etwas, um es besser verstehen zu wollen, aber das Objekt des Todes, des Nichtmehrdaseins lässt sich vom Dasein nicht vertreten, also vom Verstand her nicht erfassen. So sehr der Tod eines Anderen unser Leben auch zu verändern mag, so können wir dennoch nicht den Tod selber erfahren und erleben, sondern nur unsere eigene Trauer oder klammheimliche Freude oder was auch immer. Ohne die Hoffnung, den Tod mit Gottes Hilfe besiegen zu können, wären nicht so viele Menschen zu Märtyrern geworden, die sich freilich erheblich von Sprengstoffattentätern, raubeinigen Söldnern oder waghalsigen Extremsportlern unterscheiden. In Staaten, wo Christen bekämpft werden, bewähren sie sich überwiegend in Gefängnissen oder Lagern unter den Mitgefangenen als stabilisierend, hilfs- und opferbereit. Sie spenden so den anderen Lebensmut und Hoffnung. Weil Christen, im Gegensatz zu den einer konstruierten Ersatzreligion verfallenen Marxisten, nicht das Paradies auf Erden versprechen, sondern auf das gerechte Leben nach dem Tode hoffen, begründet sich aus ihrem Glauben ein
Bewusstsein der Freiheit von allen Mächten dieser Welt, von allen Normen und Sanktionen der Gesellschaft. Diese Haltung hat durchaus zur Individualisierung bis hin zur inflationären Vereinzelung des Einzelnen beigetragen, die auch Perversionen, rücksichtslosen Rückzug ins private Gebet oder ein vordergründiges, ekelerregendes Gutmenschentum im Gefolge haben. Doch insgesamt lässt sich bilanzieren, dass die Entwicklung der Menschenrechte und die Bildung demokratischer Staaten, wo auch Massenwohlstand herrscht, als Weiterentwicklung antiker Vorformen ohne den christlichen Gottesbezug, der jetzt in der europäischen Verfassung wissentlich fallen gelassen wurde, nicht oder nicht so stattgefunden hätte.
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Das, was wir vom Tod zu wissen glauben, begreifen wir an den Anderen, ohne es zu verstehen, und das nicht, weil wir fassungslos davor stehen, sondern weil wir als Im-Leben-Stehende die Sache des Nichtlebens nicht zu vertreten haben. Genauso wie das Nicht-Sein nicht die Sache des Seins vertreten, also verstehen kann. Wir stehen vor etwas, um es besser verstehen zu wollen, aber das Objekt des Todes, des Nichtmehrdaseins lässt sich vom Dasein nicht vertreten, also vom Verstand her nicht erfassen. So sehr der Tod eines Anderen unser Leben auch zu verändern mag, so können wir dennoch nicht den Tod selber erfahren und erleben, sondern nur unsere eigene Trauer oder klammheimliche Freude oder was auch immer. Ohne die Hoffnung, den Tod mit Gottes Hilfe besiegen zu können, wären nicht so viele Menschen zu Märtyrern geworden, die sich freilich erheblich von Sprengstoffattentätern, raubeinigen Söldnern oder waghalsigen Extremsportlern unterscheiden. In Staaten, wo Christen bekämpft werden, bewähren sie sich überwiegend in Gefängnissen oder Lagern unter den Mitgefangenen als stabilisierend, hilfs- und opferbereit. Sie spenden so den anderen Lebensmut und Hoffnung. Weil Christen, im Gegensatz zu den einer konstruierten Ersatzreligion verfallenen Marxisten, nicht das Paradies auf Erden versprechen, sondern auf das gerechte Leben nach dem Tode hoffen, begründet sich aus ihrem Glauben ein
Bewusstsein der Freiheit von allen Mächten dieser Welt, von allen Normen und Sanktionen der Gesellschaft. Diese Haltung hat durchaus zur Individualisierung bis hin zur inflationären Vereinzelung des Einzelnen beigetragen, die auch Perversionen, rücksichtslosen Rückzug ins private Gebet oder ein vordergründiges, ekelerregendes Gutmenschentum im Gefolge haben. Doch insgesamt lässt sich bilanzieren, dass die Entwicklung der Menschenrechte und die Bildung demokratischer Staaten, wo auch Massenwohlstand herrscht, als Weiterentwicklung antiker Vorformen ohne den christlichen Gottesbezug, der jetzt in der europäischen Verfassung wissentlich fallen gelassen wurde, nicht oder nicht so stattgefunden hätte.
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