Rudolf Steiner hielt neben Vorträgen für die Mitglieder auch über 1100 öffentliche Vorträge, wovon etwas mehr als die Hälfte mitgeschrieben wurde. Quasi ein öffentlicher Einführungskurs in die Geisteswissenschaft waren die Vortragsreihen im Berliner Architektenhaus, deren Themen Steiner aber auch in vielen weiteren Vorträgen außerhalb Berlins behandelte, und dies immer auf etwas andere Weise. Der neue Band in der Gesamtausgabe stellt die Vorträge zum Thema Tod und Unsterblichkeit zusammen, die Steiner zwischen 1910 und 1914 gehalten hat und die die in den Bänden GA 60-63 enthaltenen Berliner Vorträge ergänzen. Auch wenn die Mitschriften von unterschiedlicher Qualität sind, zeigen sie doch, wie Rudolf Steiner dasselbe Thema von immer wieder neuen Seiten anspricht und wie jeder Vortrag einen in sich abgeschlossenen Gedankengang gestaltet. Die Voraussetzungslosigkeit und Frische der Zugänge lässt erahnen, wie die Zuhörerschaft berührt worden ist durch eine Stimme, die abseits von weltanschaulichen Dogmen in spirituelle Betrachtungsweisen einführte. Deshalb ist auch die Lektüre noch heute sehr bereichernd und inspirierend.