Als Gerhard eines nachts im Jahr 1941 mit seinem Fallschirm in den besetzten Niederlanden landet, ahnt er noch nicht, was ihm bevorsteht. Eigentlich soll er für die Engländer spionieren, sieht sich plötzlich aber in der Situation für die deutsche Spionageabwehr agieren zu müssen. Wird es ihm
gelingen alle Seiten in ausreichender Form mit Informationen zu bedienen oder wird der Doppelagent unter…mehrAls Gerhard eines nachts im Jahr 1941 mit seinem Fallschirm in den besetzten Niederlanden landet, ahnt er noch nicht, was ihm bevorsteht. Eigentlich soll er für die Engländer spionieren, sieht sich plötzlich aber in der Situation für die deutsche Spionageabwehr agieren zu müssen. Wird es ihm gelingen alle Seiten in ausreichender Form mit Informationen zu bedienen oder wird der Doppelagent unter dem Druck zusammenbrechen? Und dann ist da auch noch Sofieke, die er kennen und lieben lernt, die aber ein großes Geheimnis hütet...
Trotz dessen, dass es immer weniger Zeitzeugen gibt, wird der Abschnitt rund um den Zweiten Weltkrieg niemals ins Vergessenheit geraten. Einiges ist bekannt, anderes wurde sicherlich auch vertuscht, nichtsdestotrotz kann man sich heutzutage vermutlich nicht vorstellen wie es tatsächlich war in einer solchen Besatzungszone zu leben, vielleicht sogar aufzuwachsen. Jürgen Ehlers authentische Beschreibungen machen deutlich, mit welchem Argwohn die Menschheit allem und jedem gegenübergetreten ist. Für den Leser ist sofort klar, dass hier eine tiefgründige Recherche zugrunde liegt, die mit Sicherheit auch das ein oder andere eher unbekannte Detail aufzudecken vermag. Gleichzeitig wird nicht nur die dunkle Seite betrachtet, die Protagonisten erleben durchaus auch Lichtblicke und erhellende Momente.
Bei den Charakteren ist man sich etwas uneins. Vor allem Gerhard lässt sich zunächst nicht recht einordnen. Auf welcher Seite steht er oder verfolgt er eine undurchschaubare Taktik, um seine Gegner zu verwirren? Dabei lässt er jedoch auch den Leser auf den ersten Metern zwiegespalten zurück. Doch schon bald ist Gerhards Position deutlicher zu erkenenn und die Figur bekommt mehr Tiefe, eine engere Bindung kann somit aufgebaut werden. Sofieke hätte durchaus noch geheimnisvoller und undurchschaubarer dargestellt werden dürfen, aber hier werden die Meinungen sicherlich auseinander gehen, da es sich ausschließlich um eine subjektive Betrachtung handelt.
Der Leser erhält durch „Tod von oben“ einen Einblick in die damalige Zeit, mit einer Handlung, bei der nichts vorhersehbar, entsprechend alles möglich ist. Sowohl die Personen als auch das Geschehen kann von einer Sekunde auf die andere eine komplette Wendung vollziehen, man muss also auf alles gefasst sein. Gemeinsam mit Gerhard begibt man sich in die Höhle des Löwen, der Ausgang der Mission: völlig ungewiss.