Ist der Tod die schlimmste Strafe?! Spannung pur in diesem Cold Case!
„Zwischen den Meeren“ von Ilka Dick ist im Februar 2021 als Taschenbuch mit 288 Seiten bei emons erschienen.
Es handelt sich um den zweiten Teil der Krimireihe um Marlene Louven, der problemlos ohne Vorkenntnis von Band 1
gelesen werden kann. Ich kenne band 1 nicht, war jedoch sofort ganz tief drin im Geschehen und hatte…mehrIst der Tod die schlimmste Strafe?! Spannung pur in diesem Cold Case!
„Zwischen den Meeren“ von Ilka Dick ist im Februar 2021 als Taschenbuch mit 288 Seiten bei emons erschienen.
Es handelt sich um den zweiten Teil der Krimireihe um Marlene Louven, der problemlos ohne Vorkenntnis von Band 1 gelesen werden kann. Ich kenne band 1 nicht, war jedoch sofort ganz tief drin im Geschehen und hatte an keiner Stelle das Gefühl, dass mir Informationen fehlen könnten o.ä.!
Die Autorin hat hier einen sehr spannenden Krimi abgeliefert, der dank der überraschenden Entwicklung einen Cold Case, einen älteren Entführungsfall, zum Hauptthema hat.
Hauptkommissarin Marlene Louven, die nach ihrer Hirnhautentzündung, die zu Taubheit führte, sogenannte Cochlea-Implantate eingesetzt bekam, um wieder hören zu können, ist endlich wieder voll im Dienst. Sie hat sich mit ihren „Goldstücken“ (wie die Hörhilfen von ihrem Kollegen Simon betitelt werden) angefreundet und kann sie inzwischen auch sehr sinnvoll einsetzen – nur in bestimmten Situationen mit vielen Nebengeräuschen ist sie noch relativ aufgeschmissen.
Um mit ihrem Handicap besser umgehen zu können, soll sie sich zunächst in einer speziell gegründeten Abteilung mit unaufgeklärten Fällen befassen und ihr Kollege Simon Fährmann ermittelt mit ihr gemeinsam.
Marlene stößt bei ihren Recherchen auf einen Fall, in dem eine junge Frau und Mutter auf der Nordseeinsel Amrum vor mehr als drei Jahren spurlos verschwand.
Gemeinsam mit Simon reist sie nach Amrum, um die Spur in die Vergangenheit aufzunehmen…
Ilka Dick hat einen mitreißenden, lockeren Schreibstil, der den Leser mitten im Geschehen sein lässt. Es gibt farbenfrohe, detaillierte Beschreibungen von der Insel und der Küste, die den Leser die Seeluft förmlich riechen und die salzige Gischt auf den Lippen schmecken lässt!
Die Spannung wird clever aufgebaut und kontinuierlich gesteigert und der Story hält einige Überraschungen und einen wirklich aufregenden Showdown bereit.
Besonders gut gefallen haben mir die wechselnden Erzählperspektiven – es gab zwischendrin regelmäßig Kapitel aus der Sicht der Entführten aus dem Jahr 20215 und auch Einblicke in die Gedankenwelt des Täters.
Die Story entwickelt sich rasant und nachdem Marlene und Simon den übereifrigen, aber wenig hilfreichen Dorfpolizisten mit Routinearbeiten beschäftigen und endlich unvoreingenommen ermitteln konnten, geraten sie bald hinein in einen Sumpf menschlicher Abgründe, der beim Lesen erschüttert und mich des Öfteren den Atem anhalten ließ…
Die Charaktere sind vielschichtig und ausführlich erschaffen und entwickeln sich im Verlauf der Handlung deutlich weiter, allen voran Marlene, insbesondere im Umgang mit ihren anfangs noch sehr ungewohnten Hörhilfen.
Marlene ist eine taffe, ehrgeizige Polizistin und wird von ihrem Kollegen Simon, der ebenfalls sehr sympathisch ist, bestens unterstützt und ergänzt.
Schnell finden beide heraus, in welchen Bereichen Marlene seine Hilfe benötigt, was anders angegangen werden muss als früher und wie sie die Vorteile ihres neuen Hörens sinnvoll für sich nutzen kann.
Auch das restliche Team und die sonstigen Protagonisten hatte ich deutlich vor meinem inneren Auge, und auch der Stinkstiefel im Kollegenkreis durfte nicht fehlen und hat für einige Aufreger gesorgt.
„Zwischen den Meeren“ ist ein durch und durch gelungener Küstenkrimi, der sich stetig entwickelt und sich als permanent spannend und überraschend erweist – von mit eine klare Leseempfehlung!