Profikiller Louis befindet sich eigentlich im Halbruhestand, doch auch ihn holte die Vergangenheit ein, in Form eines rachsüchtigen Vaters, dessen Sohn Louis einst eliminierte. Arthur Leehagen, selbst todkrank, hat nur noch den einen Wunsch, den Mörder seines Sohnes möglichst effizient aus dem Weg
zu räumen. Doch Louis einfach zu töten reicht ihm nicht, alle Freunde und Bekannten aus Louis Umfeld…mehrProfikiller Louis befindet sich eigentlich im Halbruhestand, doch auch ihn holte die Vergangenheit ein, in Form eines rachsüchtigen Vaters, dessen Sohn Louis einst eliminierte. Arthur Leehagen, selbst todkrank, hat nur noch den einen Wunsch, den Mörder seines Sohnes möglichst effizient aus dem Weg zu räumen. Doch Louis einfach zu töten reicht ihm nicht, alle Freunde und Bekannten aus Louis Umfeld sollen noch vor ihm sterben. Dazu hat er den psychopatischen Killer Glueck angeheuert, der seinerseits noch eine Rechnung mit Louis offen hat. Entgegen seiner Gewohnheit alles genau zu planen, begibt sich Louis in die Höhle des Löwen und muß feststellen, dass er in eine gut geplante Falle getappt ist.
Auch wenn „Todbringer“ nicht wirklich mit den anderen Büchern der Charlie Parker Reihe mithalten kann, so bleibt der Autor doch auch hier seinem melancholischen, bildgewaltigen und sprachlich ausgefeiltem Schreibstil treu. Fans von Charlie Parker werden vielleicht enttäuscht sein, denn der Detektiv, der im Buch auch lediglich „der Detektiv“ genannt wird, bleibt bis auf ein paar sporadische Auftritte eher eine Randfigur. In „Todbringer“ geht es hauptsächlich um Louis und seinen Partner Angel, die eben umgekehrt in den Parker Thrillern ehr die Randfiguren waren und mit ihren flotten und schrägen Sprüchen das oft düstere Geschehen aufgelockert haben. Nun erfährt man mehr über Louis Vergangenheit und wie er zum Profikiller wurde. In Rückblicken zum aktuellen Geschehen werden diese Episoden sporadisch eingefügt und auch wenn sie recht interessant sind, so reißen sie den Leser doch immer ein wenig aus der gerade statt findenden Jagd um Louis und durchbrechen so den Spannungsbogen. Ein wenig haben mir auch die launig schrägen Sprüche zwischen Angel und Louis gefehlt, die diesmal seltsam distanziert miteinander umgehen. Die schrägen Sprüche kommen hier mehr von Willie und Arno, zwei Mechanikern aus dem Umfeld von Louis, so dass zumindest immer mal ein bisschen der gewohnte schräge Humor aufblitzt.
Insgesamt ist die Story nicht schlecht konstruiert, es gibt genug Wendungen um die Geschichte unvorhersehbar zu machen und am Ende werden auch die Erzählstränge aus der Vergangenheit und Gegenwart stimmig zusammengeführt und aufgelöst. Das Problem ist auch gar nicht so sehr, dass Charlie Parker nur sporadisch auftritt, sondern dass der Autor versucht, Louis genauso darzustellen wie Parker. Er bekommt eine düstere und von diversen Tragödien überschattete Vergangenheit und wird ähnlich wie Parker vom „brennenden Mann“ heimgesucht, also ein ähnliches Muster und das kann eigentlich gar nicht funktionieren. Daher ist „Todbringer“ für sich gesehen zwar ein spannender, wendungsreicher Thriller, im Serienkonzept der Charlie Parker Reihe fällt er aber deutlich ab.
FaziT: wer schon immer wissen wollte, wie Louis zum Profikiller wurde, wird hier auf seine Kosten kommen. Sprachlich bleibt sich der Autor treu und schreibt seine Story gewohnt plastisch und ausdrucksstark, aber in punkto Handlung und Spannung kommt „Todbringer“ nicht an die Charlie Parker Bücher heran.