"Wir haben ein Angebot bekommen, ein einmaliges Angebot: De Lacroix. Antoine De Lacroix.""Der verstorbene Comte Antoine De Lacroix?""Genau der." Eva schöpfte etwas Mut. "Seine Tochter ist an uns herangetreten ...""Mir egal!" Drohend zeigte Aleandro mit dem Finger auf Eva und Sarah. "Wir haben einen Vertrag!""Den haben wir. Trotzdem ...""Das ist typisch für so junge Möchtegerngaleristinnen wie Sie!", schrie Aleandro. "Künstler wegzuwerfen wie altes Papier. Sie sind dumme Hühner!""Jetzt beruhigen Sie sich doch!", sagte Eva energisch. "Beleidigen müssen Sie uns nicht. Wir reden wie Erwachsene, klar? Wir wollten es doch nur besprechen.""Besprechen, besprechen ...", äffte Aleandro Eva nach. "Jetzt bieten Sie mir doch sicher die vertraglich festgelegte Entschädigung an?"Eva räusperte sich verlegen. "Ja, ein Angebot. Ansonsten bleiben wir ..."Aleandro hörte nicht mehr zu. Er spuckte auf den Boden, riss seine Baskenmütze vom Kleiderständer und stapfte hinaus. "Das werden Sie mir büßen!",schrie er noch vor der Tür und hob drohend die Faust.Die Luxemburger Kunstszene - glamourös, ein bisschen elitär und ... sehr gefährlich, so jedenfalls im neuen Krimi von Monique Feltgen. Zwei junge Galeristinnen, Eva May und Sarah Peters, scheinen vom Schicksal begünstigt: Unter allen Kunstgalerien der Welt wird ausgerechnet die kleine "Galerie um Knuedler" von einer geheimnisvollen französischen Comtesse dazu auserwählt, eine Ausstellung mit hochbedeutenden Werken des verstorbenen Vaters der Adligen zu beherbergen. Der "Wink des Schicksals" entpuppt sich bald als Fluch: eine Erstochene, ein mutmaßlicher Mörder. Doch das ist nur der Beginn.Dies ist der bisher wohl beste und spannendste Krimi der Jungautorin, und zugleich der überraschungsreichste. Leser, die den Täter vor dem Kommissar ausfindig machen wollen, haben es wahrlich nicht leicht!