Schon also ich den Buchrückentext las, wusste ich: "Wow!, diesen Krimi muss ich lesen!", denn ich bin waschechte Mannheimerin und Regionalkrimis verschlinge ich eh und je und wenn es dann sogar einen Regionalkrimi gibt, der in meinem Mannheim spielt, dann muss er einfach gut sein- und das war er
dann auch.
Zunächst möchte ich auf das Cover eingehen: Ein an einem Laternenpfahl (analog zu einem…mehrSchon also ich den Buchrückentext las, wusste ich: "Wow!, diesen Krimi muss ich lesen!", denn ich bin waschechte Mannheimerin und Regionalkrimis verschlinge ich eh und je und wenn es dann sogar einen Regionalkrimi gibt, der in meinem Mannheim spielt, dann muss er einfach gut sein- und das war er dann auch.
Zunächst möchte ich auf das Cover eingehen: Ein an einem Laternenpfahl (analog zu einem Marterpfahl) gefesselter Mann hängt schlaff und blutüberströmt in einer dunklen und verregnet Nacht daran. Im Vordergrund und sehr dominant sieht man schlanke Frauenbeine dominierend... Das Cover ist gänzlich in schwarz-weiss gehalten, nur das blutrote Blut ist farbig. Als stünde dieses Blut in einer schwarzen Welt als einziges lebendig da...
Und so wie das Cover aussieht, so beginnt auch der Krimi: Das Ermittlerduo Hanna Mantolf und Tom Krohne wird zu einem Fall gerufen. Der Szenefotograf Sven Borke wird ermordet aufgefunden, fest verschnürt wie ein Paket, mit einem Teppichmesser die Kehle aufgeschlitzt ...
Die Ermittlungen scheinen nicht einfach zu werden, denn Sven Borke hatte viele Feinde. Er fotografierte in der Sado-Maso-Szene, war frauenfeindlich und nicht gerade sehr beliebt. Möder (oder Mörderinnen) kommen gleich zu Beginn der Handlung viele in Frage...
Die Hanna und Tom ermitteln in allen Richtungen.
Zu Beginn des Buches und auch immer wieder zwischendrin, findet der Leser sich in einer Vergangenheitswelt wieder: Rückblicke eines kleinen Mädchens, die von ihrem Vater gedemütigt und misshandelt wird. So wie das Mädchen heranwächst, lesen wir mit ihrem Heranwachsen immer mehr Grausamkeiten, die sie mit ihrem Vater durchmachen muss. Diese Abschnitte des Buches sind in Kursivschrift verfasst.
Schnell wird klar: Das rückblickende Mädchen könnte auch die Mörderin sein... Aber wer blickt auf sein armes verkorkstes Leben da zurück??
Die Buchkapitel-Abschnitte sind in Ermittlungstage unterteilt. Tag 1, Tag 2 usw. bis Tag 5. Wenn die Abschnitte in die Rückblicke wechseln, erkennt man das eben an der Kursivschrift und wenn die Szenen innerhalb eines Ermittlungstages wechseln, dann ist die Unterteilung mit * * * gekennzeichnet.
Von Anfang an war ich sofort in der Geschichte gefangen, eben weil sie in meinem Mannheim spielt: Ob die Goldpuder Werke, die Zellstoff Mannheim, der Clignetplatz bzw. Clignetstraße oder die Uniklinik Heidelberg ... ich konnte mir dadurch die Ermittlungsorte bildlich so vorstellen, als würde ein Film vor meinem Auge ablaufen.
Der Schreibstil ist spannend und führt uns auch in die SM-Szene ein. Ausdrücke wie Bandoge oder auch Peitschenhiebe fallen da schon einmal. Wem dieses Thema zu heikel ist, wird sich vielleicht nicht wohlfühlen, denn Dominas und Lack und Leder spielen eben eine tragende Rolle in diesem Krimi.
Wähend der 5 Ermittlungstage, die mir während des Lesens, weil eben so viel passiert, wie Wochen vorkommen, ermittelt der Leser automatisch mit. Die Autorin versteht es uns geschickt und gekonnt auf alle möglichen Fährten zu locken, ohne dass man aber sicher etwas weiss, gerade auch, wie man ja im Kopf nicht nur den Täter enttarnen möchte, sondern eben auch die Person, deren Rückblicke immer wieder eingespielt werden. Man fragt sich: Ist das auch die Person, die gemordet hat?
Jedenfalls beginnt der Krimi eben mit normalem Ermittlungsalltag, nimmt rasant an Tempo zu und die Ereignisse überschlagen sich. Das Ende ist passend perfekt und gelungen!