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Dreißig Jahre lang haben sie nicht da - rüber gesprochen, haben sie gehofft, dass die Zeit die Wunden heilt und die Schuld an Schrecken verliert. Bis eine von ihnen eine verhängnisvolle Entscheidung trifft und damit ihr Leben verspielt. Sieben Freundinnen, die Schatten der Vergangenheit und ein Todesfall, der die Mauern des Schweigens zerbrechen lässt.
Elia Barceló, in Elda bei Alicante geboren, lebt seit vielen Jahren in Innsbruck, wo sie an der Universität spanische Literatur unterrichtet hat. Sie ist mit einem Österreicher verheiratet und hat zwei Kinder. Bereits mit ihrem ersten auf Deutsch erschienenen Buch "Das Geheimnis des Goldschmieds", dem die Frankfurter Allgemeine Zeitung einen "unwiderstehlichen Sog" bescheinigte, gelang ihr ein großer Erfolg, an den sie mit ihren weiteren Büchern anknüpfen konnte.
Produktdetails
- Piper Taschenbuch Bd.7471
- Verlag: Piper
- Originaltitel: Las largas sombras
- Seitenzahl: 432
- Erscheinungstermin: 17. September 2012
- Deutsch
- Abmessung: 30mm x 121mm x 190mm
- Gewicht: 359g
- ISBN-13: 9783492274715
- ISBN-10: 3492274714
- Artikelnr.: 34523627
Herstellerkennzeichnung
Die Herstellerinformationen sind derzeit nicht verfügbar.
"Der Spanierin Elia Barceló ist mit 'Töchter des Schweigens' ein spannender, tiefsinniger Roman über die Macht der Erinnerung und die langen Schatten alter Sünden gelungen. ", Schleswig Holstein am Sonntag, 31.07.2011
Sieben Freundinnen und ein lange gehütetes Geheimnis
( Marga)Rita , ( Magda)Lena , Tere(sa) , Ana , Carmen , Candela und Sole(dad) - sieben sehr unterschiedliche Freundinnen wachsen gemeinsam in der spanischen Provinz auf. Sie gehen in eine Schulklasse und halten als Clique fest zusammen . …
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Sieben Freundinnen und ein lange gehütetes Geheimnis
( Marga)Rita , ( Magda)Lena , Tere(sa) , Ana , Carmen , Candela und Sole(dad) - sieben sehr unterschiedliche Freundinnen wachsen gemeinsam in der spanischen Provinz auf. Sie gehen in eine Schulklasse und halten als Clique fest zusammen . Ihr Vertrauen zueinander ist unerschütterlich.Sie erzählen sich - fast - alles. Dennoch trägt jede einzelne auch ihre persönlichen Kümmernisse , die sie zu den Menschen gemacht haben ,die sie heute sind , mit sich herum , ohne sich diesbezüglich den anderen anvertrauen zu können.
1974 machen sie ihr Abitur und die ganze Klasse plant mit den Lehrern zusammen ihre Abschlussfahrt nach Mallorca. Sie freuen sich unbändig auf diese Reise und das damit ersehnte Stückchen Freiheit , bevor der sogenannte Ernst des Lebens weitergeht. Doch endet diese schöne Zeit für die Freundinnen auf äußerst tragische Weise und die Fahrt verändert sie alle für immer. Was sich hier genau abgespielt hat ,erfährt man erst nach und nach tröpfchenweise im Laufe der Geschichte.
Die jungen Frauen tragen das Geheimnis über viele Jahre mit sich herum, sprechen nicht darüber und verdrängen das Geschehene. Dennoch lastet es schwer auf ihnen und wirkliches Vergessen ist nicht möglich.
Nach diesen verhängnisvollen Ereignissen geht zunächst jede der Frauen ihren eigenen Weg . Nur einige von ihnen begegnen sich nach kürzerer Zeit wieder . Erst nach 33 Jahren kommt es zu einem Wiedersehen aller sieben Frauen und ihre Verbundenheit untereinander ist auch nach so langer Zeit immer noch vorhanden.
Doch dann findet Rita eines Tages Lena tot in der Badewanne auf. Lena hat sich scheinbar die Pulsadern aufgeschnitten. Aber der Polizei kommen schnell Zweifel an einem Selbstmord und die Ermittlungen beginnen. Alles scheint auf einen Zusammenhang mit den Geschehnissen von damals hinzuweisen. Und die nunmehr erwachsenen, gereiften Frauen müssen sich ihren Problemen und Schuldgefühlen stellen.
In Rückblenden drängt die Vergangenheit immer weiter an die Oberfläche, dunkle Geheimnisse kommen ans Tageslicht und tiefe Abgründe tun sich auf. Sehr einfühlsam, in immer wechselnden Zeitebenen schildert die Autorin in dieser Geschichte das Schicksal dieser Frauen und wie sie mit den Ereignissen umgehen und zurechtkommen. Durch diesen ständigen Perspektivenwechsel wird eine fast schon unerträgliche Spannung aufgebaut, man möchte unbedingt wissen, was damals und heute wirklich geschehen ist . Die Charaktere der einzelnen Protagonistinnen entwickeln sich so auch nach und nach zu einem sehr klaren Bild.
Das Buch einem bestimmten Genre zuzuordnen fällt nicht ganz leicht. Zum einen ist es eine Geschichte über Freundschaft und Vertrauen, zum anderen hat sie Elemente eines Gesellschaftsromans, der gute Einblicke in das spanische Leben zu Zeiten der Franco-Ära gibt. Aber genausogut könnte man die Geschichte als Drama oder als Krimi bezeichnen. Am besten bildet sich jeder selbst eine Meinung über diesen komplexen, subtilen und spannenden Roman mit Tiefgang.
Mir hat er auf jeden Fall schöne Lesestunden beschert , ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen.
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Nach 30 Jahren treffen sich sieben spanische Freundinnen wieder. Auf unangenehme Weise werden sie an düsteres Geheimnis erinnert, das sie seit dem Sommer von 1974 zu verdrängen suchen und das nun in dem Selbstmord einer der Clique gipfelt, wobei die Polizei auch einen Mord nicht …
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Nach 30 Jahren treffen sich sieben spanische Freundinnen wieder. Auf unangenehme Weise werden sie an düsteres Geheimnis erinnert, das sie seit dem Sommer von 1974 zu verdrängen suchen und das nun in dem Selbstmord einer der Clique gipfelt, wobei die Polizei auch einen Mord nicht ausschließt.
In zwei Zeitsträngen wird man nun langsam in die Geheimnisse der Mädchen eingeführt. Die Geschichte wechselt immer wieder zwischen 1974 und 2007 hin und her. Dabei legt Elia Barcelo sehr viel Wert auf die Charakterstudien der einzelnen Personen, auf jede wird gründlich eingegangen. Man erfährt viel aus dem Spanien von 1974, der Lebensart und den kleinen oder auch größeren Kümmernissen der Teenager.
Was das Geheimnis der Freundinnen ist, scheint schnell klar, lediglich die wirklich Schuldige bleibt lange im Unklaren. Die Geschichte ist zwar liebevoll ausgefeilt, ein richtiger Sog ist für mich aber nicht entstanden, ich hätte auch keine wirklichen Probleme damit gehabt, das Buch zur Seite zur legen und die endgültige Auflösung nicht mehr zu erfahren. Spannung ist nun mal anders. Allerdings lässt sich der Roman gut lesen, so dass es trotz allem keine Quälerei war und ich guten Gewissens 3 Sterne vergeben kann.
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Eine Geschichte über die Liebe....
mit allen ihren schönen und grausamen Facetten, aber eben nicht die spannende Story, die ich mir nach der Leseprobe vorgestellt habe.
Zum Inhalt: 30 Jahre nach einer verhängnisvollen Klassenfahrt treffen sich sieben sehr gute Freundinnen …
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Eine Geschichte über die Liebe....
mit allen ihren schönen und grausamen Facetten, aber eben nicht die spannende Story, die ich mir nach der Leseprobe vorgestellt habe.
Zum Inhalt: 30 Jahre nach einer verhängnisvollen Klassenfahrt treffen sich sieben sehr gute Freundinnen wieder. Kurz nach diesem Wiedersehen stirbt eine von ihnen an einem (vermeintlichen?) Selbstmord. Die anderen sehen sich den Ermittlungen der Polizei und dem schlechten Gewissen ausgesetzt, welches sich nach der grausigen Tat von damals wieder regt.
Zum Cover: Ein hübsches Mädchen am Meer. Jung, unschuldig, in Gedanken versunken. Ein gutes Bild für die Ideale, die die sieben Freundinnen in der Franco-Ära hatten.
Mein Eindruck: Nach interessantem Auftakt plätschert nicht nur das Meer, sondern auch die Story so dahin. Nach und nach deckt sich zwar auf, wer welchen Tod verursacht hat und wieso, doch trotz aller Todesfälle, privaten Katastrophen und unheilvollen Lieben ließ mich die Geschichte bis kurz vor Schluss fast gänzlich kalt. Das mag zum einen daran liegen, dass sieben Hauptpersonen vielleicht zu viele sind, oder daran, dass auch noch einige Nebenschauplätze eingebaut werden mussten, um die Anzahl der Motive möglichst groß und unterschiedlich zu gestalten: Viele ungewollte Kinder, gescheiterte oder zum Scheitern verurteilte Beziehungen, Verluste der Partner, Trunksucht und Ehebrüche. Zum Anderen fand ich die Idee von Frau Barceló, dass einige der Mädchen als Frauen andere Namen tragen, dem Verständnis und Fluss der Geschichte nicht förderlich. Ich spekuliere, dass damit der Bruch von Kindheit zum Erwachsenenleben deutlich gemacht werden sollte – mir bereitete es jedoch öfter einmal Kopfzerbrechen, wer denn nun eigentlich wer ist. So kam ich nie in einen Lesesog, sondern legte das Buch gerne einmal zur Seite.
Fazit: Irgendwie tut es mir leid, dass ich nur zwei Sterne vergeben möchte, da die Autorin sich einer sehr schönen Sprache bedient. Leider konnte sie mich aber trotz aller Schönheit nicht fesseln, ihre Figuren blieben mir bei aller Seelenpein fern und auch das landschaftlich wunderschöne Spanien beschränkte sich fast nur auf Cafes, Restaurants und Diskotheken. Das Buch erinnerte mich an Lena - in Schönheit gestorben... und das ist mir zu wenig.
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Rita kehrt nach über 30 Jahren in ihren Heimatort zurück. Kaum angekommen, begegnet sie ihrer alte Schulclique wieder. Eine davon, Lena, lädt Rita zu sich heim ein. Als Rita eintrifft, findet sie Lena tot in ihrem Badezimmer. Alles sieht nach Selbstmord aus. Aber die Clique glaubt …
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Rita kehrt nach über 30 Jahren in ihren Heimatort zurück. Kaum angekommen, begegnet sie ihrer alte Schulclique wieder. Eine davon, Lena, lädt Rita zu sich heim ein. Als Rita eintrifft, findet sie Lena tot in ihrem Badezimmer. Alles sieht nach Selbstmord aus. Aber die Clique glaubt nicht daran. Die sieben Frauen verbindet ein dunkles Geheimnis. Was geschah mit Mati auf der Abschlussfahrt 1974?
Das Hörbuch war keine leichte Kost. Durch sieben Hauptcharaktere, welche auch noch in der Gegenwart ihre Namen geändert haben, muss man gut aufpassen um mitzukommen. Das Hörbuch wechselt immer zwischen 1974 und der Gegenwart hin und her, was ich ganz auflockernd fand. Nina Petri liest, wie man sie kennt, sehr sachlich und ruhig vor. Man kann ihr gut folgen und es bleibt spannend bis zum Schluss. Ein guter Thriller, bei dem aber zum Glück kein Blut fließt!
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Nach 33 Jahren treffen sich sieben Freundinnen in ihrem Heimatdorf wieder. Sie haben zusammen Abitur gemacht und wollten ihren Start ins Leben gemeinsam erleben. Doch ein Todesfall überschattet ihre Freundschaft und es kommt alles anders als geplant. Heute, dreiunddreißig Jahre …
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Nach 33 Jahren treffen sich sieben Freundinnen in ihrem Heimatdorf wieder. Sie haben zusammen Abitur gemacht und wollten ihren Start ins Leben gemeinsam erleben. Doch ein Todesfall überschattet ihre Freundschaft und es kommt alles anders als geplant. Heute, dreiunddreißig Jahre später kämpfen sie gemeinsam gegen diesen düstern Schatten und wollen endlich Licht ins Dunkel bringen, um einen Neubeginn zu wagen.
Das aufgewühlte Meer, Regen fällt vom Himmel, eine junge Frau in einem roten Kleid sitzt auf einem Steg und starrt in die Ferne. Nachdenklich und alleine. Ein besseres Cover hätte es für dieses Buch nicht geben könne, denn in diesem Bild wird alles widergespiegelt. Man mag nie einsam sein, aber tief in einem selber, ist man doch allein.
Elia Barceló hat einen ruhigen, nachdenklichen und gefühlvollen Schreibstil. Sie gewährt dem Leser einen ungewöhnlich tiefen Einblick in die Seele ihrer Protagonistinnen, lässt an allen Freuden und Leiden teilhaben. Manchmal verstörend und beklemmend, manchmal traurig und gefühlvoll, aber immer zu 100% ehrlich und authentisch schildert die Autorin die Freundinnen.
Das Buch ist in drei Zeiteinheiten aufgeteilt, die häufig wechseln. Ein Teil, der lebensfrohe, mutige und leichte Teil spielt in der Jugendzeit 1974. Dann der Wechsel zu 2007, als Lena stirbt und die Frauen ihr Leben gemeinsam sortieren, aufarbeiten und zu bewältigen versuchen. Zu Beginn verwirrend ist der letzte Zeitsprung, der auch 2007 spielt, allerdings vor dem Tod Lenas'. Elia Barceló webt einen leichten Teppich, der sich immer mehr verdichtet. Angst, Wut, geplatzte Träume, versäumte Gelegenheiten, aber immer der kleine Hoffnungsschimmer in der Ferne.
Auch die Nebencharaktere sind der Autorin gut gelungen. Sie tauchen nicht nur nebenbei auf, sondern spielen eine teils bedeutende Rolle, die sehr gut in den Roman eingearbeitet wurden.
Mein Fazit: Ein gefühlvoller Roman, für den man sich wirklich Zeit nehmen muss! Bewegend und doch Hoffnung schenkend.
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Ein Geheimnis kann Freundschaften zerstören
Im Klappentext wird schon recht viel verraten, aber dennoch zieht sich das Buch, welches immerhin aus 432 Seiten besteht nicht in die Länge, sondern die Spannung bleibt bis zum Ende bestehen. Wir folgen den Freundinnen in das Jahr 1974 als …
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Ein Geheimnis kann Freundschaften zerstören
Im Klappentext wird schon recht viel verraten, aber dennoch zieht sich das Buch, welches immerhin aus 432 Seiten besteht nicht in die Länge, sondern die Spannung bleibt bis zum Ende bestehen. Wir folgen den Freundinnen in das Jahr 1974 als eine Abschlussfahrt nach Mallorca ansteht und wir begleiten sie in das Jahr 2007, wo sich wiedertreffen um in alten Zeiten, Erinnerungen und Schuld zu schwelgen, denn eine von ihnen ist eine Mörderin. Trotz der Zeitsprünge die immer wieder vorherrschen, noch die Beschreibungen der einzelnen Personen in Vergangenheit und dem Jetzt verunsichern oder verwirren, denn der Autor versteht es alles zu einem Ganzen zusammenzufügen.
Das Buch lässt sich sehr flüssig Lesen und beinhaltet alles, was man sich von einem guten Buch wünscht. Liebe, Intrigen, Hass, Wut, Neid, sogar Lesbische Liebe, das erste Mal und viel, viel schlimmer Kindesmissbrauch und Pornographie mit Kindern. Jede der jungen Frauen hat ein Geheimnis, welches sie nicht teilen möchte, aber da gibt es ja noch Mattie, die Profit aus all dem schlagen will, welches das jeweilige Mädchen lieber weiter verheimlichen möchte. Ist dies etwa der Grund, weshalb Mattie während der Klassenfahrt verschwindet oder steckt etwas anderes dahinter? Ist Lena diejenige, die Mattie auf dem Gewissen hat und es nicht mehr aushält zu schweigen und sich deshalb das Leben nimmt? Oder steckt auch hier etwas anderes dahinter? Hinter der Kulisse eines kleinen Dorfes in Spanien lauert etwas und scheint die Frauen auch nach 30 Jahren nicht los zulassen. Die Klassenfahrt nach Mallorca sollte einen Schlussstrich unter die Schulzeit ziehen, aber es wird am Ende doch etwas, was die Mädchen auseinander reißt, denn jede verdächtigt jede und das ist auch nach 30 Jahren Wiedersehen so, denn nicht alle Mädchen sind im Dorf geblieben, sondern sind teilweise sehr, sehr weit weg und das nicht nur innerlich.
Die unterschiedlichen Charaktere der Mädchen / Frauen wird genau unter die Lupe genommen. Ihre Gedanken, ihre Gefühle, ihre Taten. Zwischendurch ist es natürlich auch sehr kitschig, aber im großen und ganzen ist es ein toller Roman geworden, der seine Spannung und meine Erwartungen wirklich erhalten kann.
Das die Damen ihren Namen geändert haben im Wandel der Zeit werdet ihr sicherlich auch noch früh genug herausfinden und auch dies verwirrt nur kurz, denn diese spanischen Namen sind teilweise auch viel zu lang, da liest sich Ana oder Rita auch viel sicherer und leichter.
Gerne empfehle ich das Buch "Töchter des Schweigens" weiter und weise aber auch daraufhin, daß es nicht immer gut für die Psyche ist zu schweigen, sondern manches Mal besser für Leib und Seele sich von allem zu befreien was belastet und nicht damit zu warten, bis es zu spät ist!
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Die langen Schatten der Vergangenheit.
Die erfolgreiche Regisseurin Rita kehrt 2007 erstmalig nach 33 Jahren an ihren Heimatort zurück. Ihre Tante ist gestorben und sie muss deren Nachlass regeln. Sie trifft fünf Freundinnen aus Schulzeiten wieder, die damals zusammen mit einem weiteren …
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Die langen Schatten der Vergangenheit.
Die erfolgreiche Regisseurin Rita kehrt 2007 erstmalig nach 33 Jahren an ihren Heimatort zurück. Ihre Tante ist gestorben und sie muss deren Nachlass regeln. Sie trifft fünf Freundinnen aus Schulzeiten wieder, die damals zusammen mit einem weiteren Mädchen eine verschworene Clique bildeten. Einen Tag später ist eine dieser Freundinnen tot. Mord oder Selbstmord? So einfach ist das nicht festzustellen.
Nach und nach erfährt der Leser mehr über diese Gruppe. 1974 war man gemeinsam mit anderen Klassenkameraden und Lehrern auf der Abschlussfahrt nach Mallorca. Einiges ist dort geschehen, was auch heute noch ein Geheimnis darstellt. Ein allgemein unbeliebtes Mädchen, Mati, hatte wohl auf der Rückfahrt einen Unfall. Auch schon damals hatten alle Gruppenmitglieder Geheimnisse und waren deshalb erpressbar. Schwangerschaft, sexueller Missbrauch, politische Demonstrationen und gleichgeschlechtliche Liebe waren zur Zeit Francos in Spanien Dinge, die man lieber verschweigen wollte.
Alle haben inzwischen eine Position eingenommen, als Rechtsanwältin, Ärztin, Hebamme, Ehefrau oder Mutter. Bei allen wirkt sich die Vergangenheit aus bis in die Gegenwart. Und alle haben das Geheimnis tief in sich begraben, kennen ohnehin nicht alle Details. Und dann taucht Rita auf und ein Film, den sie damals gedreht hat wird gezeigt und alles wird wieder aufgewühlt. Nichts ist wirklich vergessen, denn niemand hat es wirklich verarbeitet.
Mehr möchte ich hier nicht berichten, denn meiner Meinung nach ist dies ein Buch, das man unbedingt lesen sollte. Spannend, aber kein Thriller, obwohl es um Verbrechen geht. Oder vielleicht auch nicht: "It was a murder, but not a crime"; sagt Rita. Wie bei einer Zwiebel liegt unter jeder Wahrheit, die der Leser erfährt gleich wieder ein neues, altes Geheimnis darunter. Nicht nur die Geheimnisse sind vielschichtig, das ganze Buch ist es. Man erfährt viel von dem heutigen Spanien und sehr viel von dem alten Spanien zur Zeit Francos, der Flower-Power Bewegung und dem Leben in einer Kleinstadt.
Es ist die Geschichte von sieben Frauen, die sich völlig unterschiedlich entwickelt haben, aber dennoch eine Freundschaft über die Jahre und über große Entfernungen bewahrt haben. Eine ganz große Geschichte und eine ganz großartige Autorin!
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Sieben junge Mädchen, die in einer spanischen Provinz aufwachsen, verbindet eine innige Freundschaft. Sie vertrauen einander und planen 1974 ihre gemeinsame Abiturfahrt nach Mallorca, auf der sie sich endlich frei und erwachsen fühlen können. Frei von der Enge des Elternhauses, frei …
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Sieben junge Mädchen, die in einer spanischen Provinz aufwachsen, verbindet eine innige Freundschaft. Sie vertrauen einander und planen 1974 ihre gemeinsame Abiturfahrt nach Mallorca, auf der sie sich endlich frei und erwachsen fühlen können. Frei von der Enge des Elternhauses, frei vom Leistungsdruck der Schule, raus aus der verlogenen Welt der Erwachsenen, mit großen Zielen und Wünschen ins wahre Leben starten…….
Doch die Abschlussfahrt endet nicht so unbelastet wie sie begann. Ein schreckliches Erlebnis in einer mallorquinischen Nacht macht die Freundinnen zu Verbündeten. Fortan sind sie Hüterinnen eines dunklen Geheimnisses, das ihrer aller Leben überschattet und beeinflusst.
33 Jahre später kommt Margarita, die eine steile Karriere als Regisseurin gemacht hat, an ihren Heimatort zurück. Die Clique trifft sich wieder, alte Gefühle werden neu entfacht, jedoch über das Geheimnis wird kein Wort verloren, bis der mysteriöse Tod von Lena (Freitod oder Mord?), der Sanftesten der Gruppe, kein Schweigen mehr zulässt. Die reifgewordenen Frauen müssen Bilanz ziehen und sich ihren Schuldgefühlen stellen.
„Töchter des Schweigens“ ist mehr als ein Roman über das Schicksal und die Lebensgeschichten von sieben Freundinnen, mehr als die Frage nach Schuld und Sühne. Es ist, wenn man zwischen den Zeilen lesen kann, ein fein gezeichneter gesellschaftskritischer Roman, der sich mit dem Frauenbild und den sich daraus ergebenden Problemen, unter dem spanischen Franco-Regime befasst.
Elia Barceló zeichnet mit glasklarer Formulierungskunst, hin-und herpendelnd zwischen den Jahren 1974 und 2007, lebendig und mit viel Einfühlungsvermögen, die unterschiedlichen Charaktere und Schicksale der Protagonistinnen. Sie führt dem Leser die 70er Jahre in einer Schärfe vor Augen, die die emotionale Wucht spürbar werden lässt.
Eine literarische Kostbarkeit, fesselnd bis zur letzten Seite.
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