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Will Ross hat seine Karriere als Radsportler schon an den Nagel gehängt, als sein Agent ihm die Chance seines Lebens verschafft: Ein Platz in einem der ganz großen Profi-Teams. Saisonziel ist der Gewinn der Tour de France! Leider ist der Star des Teams kurz zuvor durch eine heftige Explosion in den Radsporthimmel befördert worden ... Warum ausgerechnet Ross als Ersatzmann? Diese Frage beschäftigt LeserInnen und Protagonisten bis zur überraschenden Auflösung des Falls. Die Story ist zugleich eine Liebeserklärung an den Radrennsport, voller packender Szenen im Peloton und Hintergrundinformationen aus dem Profi-Alltag.…mehr

Produktbeschreibung
Will Ross hat seine Karriere als Radsportler schon an den Nagel gehängt, als sein Agent ihm die Chance seines Lebens verschafft: Ein Platz in einem der ganz großen Profi-Teams. Saisonziel ist der Gewinn der Tour de France!
Leider ist der Star des Teams kurz zuvor durch eine heftige Explosion in den Radsporthimmel befördert worden ...
Warum ausgerechnet Ross als Ersatzmann? Diese Frage beschäftigt LeserInnen und Protagonisten bis zur überraschenden Auflösung des Falls.
Die Story ist zugleich eine Liebeserklärung an den Radrennsport, voller packender Szenen im Peloton und Hintergrundinformationen aus dem Profi-Alltag.
Autorenporträt
Greg Moody hat Film- und Theaterwissenschaften studiert und arbeitet neben seiner Autorentätigkeit als Kritiker und Kommentator bei einem Fernsehsender in Denver/Colorado.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 13.07.1999

Mit Maître Jacques im Fegefeuer
Ein Krimi aus der Radsportwelt ist langweiliger als die Wirklichkeit / Nette Ideen werden zu Tode geritten

Kommt es uns nur so vor, oder gibt es tatsächlich kaum gute Literatur, die das Fahrrad und das Radfahren in den Mittelpunkt stellt, um es wenn schon nicht zu verherrlichen, so doch recht zu würdigen? Kurze Bemerkungen aufrichtiger Zuneigung entdeckt man hier und da, etwa bei Arno Schmidt. Aber abgesehen von solchen Lichtblicken, sind es immer wieder die wenigen gleichen, in so mancher Anthologie versammelten Zeugnisse. Um so begieriger stürzt man sich daher auf ein neues Buch, das ein Krimi aus der Welt des Radsports sein soll. Geht es da um Doping? Spätestens seit dem Sommer 1998 liegt die Frage nahe, aber der Sportjournalist Greg Moody greift in die Zeit zurück, als der Profiradsport noch nicht von diesem einen Thema paralysiert zu sein schien.

Es geht mit jeder Menge übertrieben flotter Sprüche, zahllosen Metaphern aus der Welt des Films und des Fernsehens sowie einer angemessenen Anzahl von Leichen und zentimeterdick aufgetragenen Klischees eigentlich um einen Machtkampf in einer Industriellen-Sippe, die einen Radrennstall sponsert. Der Sprößling des Hauses möchte sich aber lieber eine Football-Mannschaft kaufen, statt weiter für die Radler von Papa zu zahlen.

Tja, und ganz gelegentlich entschlüpfen dem Autor auch ein paar treffende Bemerkungen über das schnelle Radfahren und die Männer, die gegeneinander und gegen den Wind kämpfen. Wo von Trainingsfahrten und Rennen in Belgien die Rede ist, von Kälte und Schmerzen oder von der Liebe des Mechanikers zu den Rennmaschinen, da wünscht man sich mehr davon. Aber das kommt leider nicht.

Seine einzige nette Idee reitet der Autor zielsicher zu Tode: In Traumsequenzen begegnen dem Helden und dem Leser die längst in die Ewigkeit davongefahrenen Rennfahrer Coppi und Anquetil als Verkörperung von zwei sehr gegensätzlichen Typen des Siegers: der eine ein Liebhaber des Rennrads und des Rennens, der andere ein stets kühl kalkulierender Fahrer. Und der, den man Maître Jacques nannte, wird so grantig beschrieben, wie er wohl sein konnte, und reagiert damit angemessen darauf, wie der Autor sein Romanpersonal a tempo mit Plastiksprengstoff abräumt: "Jacques Anquetil war ungehalten. Vielleicht hätte ich in die Hölle gehen sollen, dachte er. Hier wird es langsam zu voll."

Das Buch ist ziemlich schlampig lektoriert worden; diese Feststellung bezieht sich nicht nur auf unwitzige Tippfehler, sondern auch auf Wendungen, denen man entnehmen kann, daß jemand gegenlas, der wenig Ahnung hatte. Wenn da steht, daß der Protagonist "wütend war und frustriert und böse und bereit, den Vorbau eines brandneuen Bianchi zu verbiegen", fragen wir uns doch: wieso Bianchi, sind die bei Bianchi denn aus Gußstahl oder sonstwie haltbarer als andere? Der Autor neigt ohnehin zum oberflächlichen Fallenlassen von nicht mehr als Namen, was dann gelegentlich in der Übersetzung exemplarisch schiefgeht. Und zu welchen zwei Zeitschriften greift ein Radprofi amerikanischer Herkunft beim Frühstück in Frankreich? Natürlich zu "L'Équipe", dem französischen Sportblatt, und zweitens? Zu "Tour", dem deutschen Rad-Monatsmagazin. Da kann man doch nur lachen. Man muß allerdings wissen, daß das hiesige Buntblatt im gleichen Verlag erscheint wie der Krimi, auf den man als Fahrradfreund gut verzichten kann.

HANS-HEINRICH PARDEY

Tödliche Tour. Von Greg Moody. Delius Klasing Verlag, Bielefeld, Edition Moby Dick, 320 Seiten, 29,80 Mark.

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