Die herrlich überdrehte Geschichte um Törtel, die griechische Landschildkröte, den dicken Keiler Grmmpf und den ewig zweifelnden Schwan Hokuspokus geht in die nächste Runde!
Der Frühling kommt nach Müggeldorf ... und reißt Törtel unsanft aus seiner Winterstarre. Doch es ist nicht die Sonne, die ihn weckt, stattdessen fällt der Strom aus. Schlecht für Törtel, der den Winter im Gemüsefach eines Kühlschranks verbracht hat. So plötzlich aus seiner Starre gerissen, gelingt es ihm dennoch, im Schildkrötentempo zu seinen tierischen Freunden zu kriechen. Dort wartet allerdings bereits die nächste Überraschung auf Törtel: Ein wilder Wolf hat sich in Müggeldorf eingeschlichen und sorgt für helle Aufregung.
Der Frühling kommt nach Müggeldorf ... und reißt Törtel unsanft aus seiner Winterstarre. Doch es ist nicht die Sonne, die ihn weckt, stattdessen fällt der Strom aus. Schlecht für Törtel, der den Winter im Gemüsefach eines Kühlschranks verbracht hat. So plötzlich aus seiner Starre gerissen, gelingt es ihm dennoch, im Schildkrötentempo zu seinen tierischen Freunden zu kriechen. Dort wartet allerdings bereits die nächste Überraschung auf Törtel: Ein wilder Wolf hat sich in Müggeldorf eingeschlichen und sorgt für helle Aufregung.
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 04.03.2011Die Wildnis in Müggeldorf
Im zweiten Band um Törtel, die Schildkröte, ist ein Wolf unterwegs
Der Glückliche Löwe aus Louise Fatios Kinderbuchklassiker nutzte eine unverschlossene Tür, um aus seinem Löwenhaus zu entwischen. Mama Muh klettert einfach über den Zaun ihrer Weide, wenn sie mal wieder Langeweile hat und Rad fahren oder in die Bücherei gehen möchte. Tiere, die abenteuerlustig ihr gewohntes Zuhause verlassen und so den Horizont der kleinen Leser erweitern, haben im Kinderbuch eine lange Tradition.
Auch Palle, der Dachs, hört in Wieland Freunds zweitem Törtel-Band den Ruf der Freiheit. Im Dunstkreis der Menschen zu leben und am Tonnentag ihre Abfälle aus dem Müll zu fressen, kommt ihm auf einmal unwürdig vor. Am ersten warmen Frühlingstag beschließt Palle, sich klammheimlich von seinen Freunden, der ängstlichen Schildkröte Törtel, der stolzen Füchsin Wendy und den anderen Tieren am Müggelsee, fortzuschleichen. Immer in Richtung Wildnis.
Schon in Törtel, die Schildkröte aus dem McGrün hatte Freund, renommierter Autor zahlreicher Kinder- und Jugendbücher, das Verhältnis zwischen Fremdem und Vertrautem ausgelotet. Denn Törtel war in Obhut von Menschen herangewachsen, eines Tages ausgesetzt und von den wildlebenden Tieren Müggeldorfs aufgenommen worden.
Der Konflikt der Tiere zwischen Schutz und Nahrung durch den Menschen und dem Leben in Unabhängigkeit zieht sich – altersgemäß und spannend erzählt – auch durch diese gelungene Fortsetzung. Wie bereits im ersten Törtel-Band gelingt es Freund dabei, eine einfache, unkomplizierte Sprache zu verwenden, die dennoch poetisch klingt, begleitet von den liebevoll ausgestalteten Bildern der Illustratorin Kerstin Meyer.
Auch Törtels Weg in die Freiheit wird zunächst stark gebremst: kaum durch einen Stromausfall aus seiner Winterstarre im Kühlschrank erwacht, sitzt er auch schon vor einer verschlossenen Terrassentür fest. Seinen Freunden, die sich zur Suche nach Palle versammeln, den sie in Gefahr sehen, kann er vorerst nur sehnsüchtig durch die Glasscheibe zuschauen. Doch nicht für jeden liegt das Glück in der Fremde. Und nicht jeder ist das, was er in den Augen der anderen zu sein scheint. Das zeigt der Berliner Autor an Boris von Hohenschloss. Der Tschechoslowakische Wolfshund ist überhaupt nicht wild, sondern hat nur einen Wunsch: zurück in seinen heimischen Garten zu finden. Dem Klischee vom bösen Wolf, der zuverlässig jede Generation von Kindern neu fasziniert und ängstigt, wird hier geschickt ein vor Angst zitternder Boris gegenübergestellt, der von den Müggeldorfern gründlich missverstanden wird. Auch der Dachs Palle muss schließlich erfahren, dass das wahre Abenteuer nicht im Aufbruch in die Ferne, sondern in der Rückkehr zu seinen plötzlich heftig vermissten Freunden liegt. (ab 6 Jahren) ANJA HERKENRATH
WIELAND FREUND: Törtel und der Wolf. Mit Illustrationen von Kerstin Meyer. Beltz & Gelberg 2010. 192 Seiten, 12,95 Euro.
SZdigital: Alle Rechte vorbehalten - Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über www.sz-content.de
Im zweiten Band um Törtel, die Schildkröte, ist ein Wolf unterwegs
Der Glückliche Löwe aus Louise Fatios Kinderbuchklassiker nutzte eine unverschlossene Tür, um aus seinem Löwenhaus zu entwischen. Mama Muh klettert einfach über den Zaun ihrer Weide, wenn sie mal wieder Langeweile hat und Rad fahren oder in die Bücherei gehen möchte. Tiere, die abenteuerlustig ihr gewohntes Zuhause verlassen und so den Horizont der kleinen Leser erweitern, haben im Kinderbuch eine lange Tradition.
Auch Palle, der Dachs, hört in Wieland Freunds zweitem Törtel-Band den Ruf der Freiheit. Im Dunstkreis der Menschen zu leben und am Tonnentag ihre Abfälle aus dem Müll zu fressen, kommt ihm auf einmal unwürdig vor. Am ersten warmen Frühlingstag beschließt Palle, sich klammheimlich von seinen Freunden, der ängstlichen Schildkröte Törtel, der stolzen Füchsin Wendy und den anderen Tieren am Müggelsee, fortzuschleichen. Immer in Richtung Wildnis.
Schon in Törtel, die Schildkröte aus dem McGrün hatte Freund, renommierter Autor zahlreicher Kinder- und Jugendbücher, das Verhältnis zwischen Fremdem und Vertrautem ausgelotet. Denn Törtel war in Obhut von Menschen herangewachsen, eines Tages ausgesetzt und von den wildlebenden Tieren Müggeldorfs aufgenommen worden.
Der Konflikt der Tiere zwischen Schutz und Nahrung durch den Menschen und dem Leben in Unabhängigkeit zieht sich – altersgemäß und spannend erzählt – auch durch diese gelungene Fortsetzung. Wie bereits im ersten Törtel-Band gelingt es Freund dabei, eine einfache, unkomplizierte Sprache zu verwenden, die dennoch poetisch klingt, begleitet von den liebevoll ausgestalteten Bildern der Illustratorin Kerstin Meyer.
Auch Törtels Weg in die Freiheit wird zunächst stark gebremst: kaum durch einen Stromausfall aus seiner Winterstarre im Kühlschrank erwacht, sitzt er auch schon vor einer verschlossenen Terrassentür fest. Seinen Freunden, die sich zur Suche nach Palle versammeln, den sie in Gefahr sehen, kann er vorerst nur sehnsüchtig durch die Glasscheibe zuschauen. Doch nicht für jeden liegt das Glück in der Fremde. Und nicht jeder ist das, was er in den Augen der anderen zu sein scheint. Das zeigt der Berliner Autor an Boris von Hohenschloss. Der Tschechoslowakische Wolfshund ist überhaupt nicht wild, sondern hat nur einen Wunsch: zurück in seinen heimischen Garten zu finden. Dem Klischee vom bösen Wolf, der zuverlässig jede Generation von Kindern neu fasziniert und ängstigt, wird hier geschickt ein vor Angst zitternder Boris gegenübergestellt, der von den Müggeldorfern gründlich missverstanden wird. Auch der Dachs Palle muss schließlich erfahren, dass das wahre Abenteuer nicht im Aufbruch in die Ferne, sondern in der Rückkehr zu seinen plötzlich heftig vermissten Freunden liegt. (ab 6 Jahren) ANJA HERKENRATH
WIELAND FREUND: Törtel und der Wolf. Mit Illustrationen von Kerstin Meyer. Beltz & Gelberg 2010. 192 Seiten, 12,95 Euro.
SZdigital: Alle Rechte vorbehalten - Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über www.sz-content.de
"Ein wunderbares Buch, das mit viel Witz von Mut und Freundschaft erzählt!" DIE ZEIT "Voller Witz und mit viel Gespür für tierische Eigenheiten." dpa "Rasant und witzig!" Familie & Co "Eine spannende Geschichte um Solidarität und Toleranz. Mit tierisch witzigen Charakteren, viel Komik und einem liebenswerten Helden." All 4 Family "Einfach Klasse, dieses tierische Berlin-Buch - und als fröhliche Gute-Nacht-Geschichte unschlagbar!" Berliner Kurier "Ein rasanter und komischer Krimi, der sich immer weiter steigert. Törtel ist ein liebenswerter Anti-Held: Langsam und tapsig, aber klug und im rechten Moment zur Stelle. Und so gelingt es ausgerechnet ihm, dem kleinen, schwachen Ausländer, den Frieden zwischen Mensch und Tier wieder herzustellen. Rhein-Main-Zeitung "Mit viel Jux und Dollerei, Tempo und Fantasie schildert Wieland Freund in diesem für kleine wie für große Tierfreunde geeigneten Buch einmal mehr, wie wichtig Freundschaft ist." Weser-Kurier "Ein rasanter, witziger und ungewöhnlicher Tierkrimi über einen langsamen Anti-Helden." Oberhessische Presse "Kerstin Meyers ulkige, farbige Zeichnungen pointieren die Szenen wunderbar." Stuttgarter Zeitung "Freunds Roman ist voller Humor und allen Kindern zu empfehlen, die sich gerne mit dem Zustandekommen und der Wirkungskraft echter Freundschaft beschäftigen. Lustige Farb-Illustrationen machen das Buch zusätzlich lesenswert." Die Rheinpfalz