Killerspiele, Amokläufe, Ehrenmorde, Kindstötungen, Lustmorde, Selbstmorde, politische Morde, Völkermorde, Selbstmordattentäter, Terroranschläge, Kriege und Bu rgerkriege, Töten von Zivilisten, getötete Soldaten, vom Töten traumatisierte Soldaten: Das Töten scheint in unserer medialisierten Welt allgegenwärtig geworden. Doch warum spiegelt sich dies kaum in der Wahrnehmung unserer Zeit? Warum gibt es keinen Diskurs u ber das Töten?Der Katalog versucht diesen Widerspruch zwischen Wahrnehmung und Wirklichkeit zu untersuchen. Er analysiert die aktuellen Ausdrucksformen des Tötens in der zeitgenössischen Kunst, ihre Rezeption des Unaussprechlichen, Unvorstellbaren, Tabuisierten. Zwölf international renommierte Künstlerinnen und Künstler verarbeiten die Täter- wie auch die Opferperspektive, sie reflektieren das Töten als physischen Akt und als psychische Fantasie, sie schaffen ein unmittelbares Bild vom Töten oder entwickeln abstrakte Tatanalysen. Sie loten gesellschaftliche Strukturen oder auch individuelle Abgru nde aus und spiegeln deren mediale Präsenz. Verbindendes Element aller künstlerischen Arbeiten ist die Frage, welche Relevanz dem künstlerischen Bild angesichts der medialen Bilderflut noch zukommt.
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