Drei Wissenschaftlerinnen leben auf einem verlassenen Fabriksgelände, dem Eulengrund, und geben vor, Obdachlose zu sein. Sie halten sehr gut kalkulierte Täuschungen aufrecht, um nicht enttarnt zu werden. Nur die Kinder lassen sich nicht abhalten und kommen auf das Gelände, um dort ihren Beschäftigungen nachzugehen. Deshalb brauchen die Forscherinnen einen Kinderschreck. Ein Studienfreund, Ringer und jetzt Kinderbuchautor, scheint dafür geeignet.Aber wozu das alles?Die Frauen beobachten einen extrem seltenen Vogel bei Fortpflanzung und Brutpflege. Um ihn gibt es ein Geheimnis, das erst ganz am Ende gelüftet wird: Sein Gefieder wirkt wie eine Tarnkappe. Wie das funktioniert, wäre natürlich für die Waffenindustrie hochinteressant, deshalb die strenge Geheimhaltung. Bedrohungen von außen müssen abgewehrt und die Tücken des Zusammenlebens gemeistert werden.
Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Rezensent Sigi Seuss durchschaut die Hintergründigkeit von Albert Wendts Geschichte "Tok-Tok im Eulengrund", die von einer abenteuerlichen Entdeckungsreise erzählt: Jugendliche erkunden ein verlassenes Eisenwerk, in dem einst Stacheldraht hergestellt wurde, erzählt Seuss. Jetzt hausen dort allerdings drei Frauen: die alte und weise Tok-Tok, die üppige Glü und die schöne Rosalinde. Alle drei benutzen den Erzähler als Kinderschreck "Kahler Baba". Es entspinnt sich eine ausgeklügelte Geschichte, die Seuss so spannend wie fantastisch findet, und er weist darauf hin, dass Erwachsene vielen Anspielungen an Shakespeares "Sturm" erkennen können, aber nicht müssen.
© Perlentaucher Medien GmbH
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