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Studienarbeit aus dem Jahr 2023 im Fachbereich Geschichte Europas - Neuzeit, Absolutismus, Industrialisierung, Note: 1,7, Ludwig-Maximilians-Universität München, Sprache: Deutsch, Abstract: Diese wissenschaftliche Arbeit soll klären, inwiefern sich das religiöse Toleranzverständnis bei Voltaire in seinem "Traité sur la tolérance" (1763) von Lessings Auffassung in seinem Drama "Nathan der Weise" (1779) unterscheidet. So soll untersucht werden, welche Gemeinsamkeiten und Unterschiede in den beiden genannten Werken feststellbar sind und wie diese, unter Betrachtung der geschichtlichen…mehr

Produktbeschreibung
Studienarbeit aus dem Jahr 2023 im Fachbereich Geschichte Europas - Neuzeit, Absolutismus, Industrialisierung, Note: 1,7, Ludwig-Maximilians-Universität München, Sprache: Deutsch, Abstract: Diese wissenschaftliche Arbeit soll klären, inwiefern sich das religiöse Toleranzverständnis bei Voltaire in seinem "Traité sur la tolérance" (1763) von Lessings Auffassung in seinem Drama "Nathan der Weise" (1779) unterscheidet. So soll untersucht werden, welche Gemeinsamkeiten und Unterschiede in den beiden genannten Werken feststellbar sind und wie diese, unter Betrachtung der geschichtlichen Hintergründe zur Entstehungszeit der beiden Publikationen, erklärt werden können. Auch wird angestrebt herauszufinden, weshalb es Voltaire und Lessing für nötig erachteten, sich für religiöse Toleranz zu engagieren und dadurch bestehende gesellschaftliche Missstände anzugehen. Dass sich ihre Toleranzauffassungen sowohl teilweise gegenseitig widersprechen als auch in sich widersprüchlich sind, macht die Untersuchung des Sujets ebenfalls lohnenswert und kann als eine Ambivalenz der europäischen Aufklärung aufgefasst werden. Abschließend soll angemerkt werden, dass Lessings Drama auch heute noch für den deutschen Sprachraum von außerordentlicher Relevanz ist und unter anderem deshalb zum deutschen Literaturkanon zählt. Gleiches gilt für Voltaire, zu dessen Ehren das 18. Jahrhundert in Frankreich sogar "le siècle de Voltaire" genannt wird. Im Jahre 1762 definiert die Académie Française in der vierten Ausgabe ihres Dictionnaire den Begriff der "tolérance" als "condescendance, indulgence pour ce qüon ne peut empêcher, ou qüon croit ne devoir pas empêcher. [¿] Ce n¿est pas un droit, mais une tolérance". So wird klar, dass die Bedeutung des ursprünglichen Toleranz-Begriffs, abgeleitet vom lateinischen "tolerare", nicht über die unvermeidliche "pragmatische Duldung" hinausging. Das heute existierende Verständnis der Toleranz als "Tugend" im Sinne einer positiven Einstellung gegenüber dem Andersartigen entwickelte sich nur langsam seit dem Zeitalter der Aufklärung fort. Maßgeblich angetrieben wurde die Entdeckung der Toleranz aber durch Denker, wie dem deutschen Gotthold Ephraim Lessing sowie seinem französischen Kollegen François-Marie Arouet, alias Voltaire. Beide verfassten für die Wegbereitung der Aufklärung bedeutende, ideentheoretische Schriften.
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