Religion ist ein Gebilde, das soziale Institutionen miteinander vermengt. Daher tritt Religion nicht als unabhängige Entität auf. Religion erscheint immer in ihrer Form als eine soziale Realität, die mit und oder innerhalb anderer Entitäten gebunden und enthalten ist. Religion kann als ein guter Wert in einer Kultur auftauchen. Religion kann in den formalen Gesetzen eines Staates auftauchen. Religion kann als Etikett sozialer Schichten auftauchen und eine soziale Identität bilden. Aufgrund ihres inhärenten Zusammenhangs mit der sozialen Realität können verschiedene religiöse Themen wie Toleranz und Gewalt nicht als rein theologische Themen betrachtet werden. In der gegenwärtigen sozialen Realität in Indonesien kann das Aufkommen religiöser Identitätspolitik und die Verhärtung religiöser Identität im öffentlichen Raum nicht nur als eine Frage der Religion gesehen werden. Dieses Thema muss historisch, psychologisch und politisch untersucht werden. Dieses bescheidene Buch versucht wahrzunehmen, wie Toleranz und Gewalt in den indonesischen Kontexten auftreten, die nicht nur als religiöses, sondern auch als sozial-politisches Phänomen erkannt werden. Gewalt ist also ein Erbe der Geschichte und religiöse Intoleranz ist eine Konstruktion politischer Einstellungen.