Produktdetails
- Verlag: Karl-May-Verlag
- Seitenzahl: 183
- Deutsch
- Abmessung: 305mm
- Gewicht: 1100g
- ISBN-13: 9783780230102
- ISBN-10: 3780230100
- Artikelnr.: 09936317
- Herstellerkennzeichnung Die Herstellerinformationen sind derzeit nicht verfügbar.
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 06.08.2001Prachtburschen
Bunte Kunst des Bleichgesichts: Klaus Dill malt für Karl May
Der "Lederstrumpf" gilt heute nicht mehr als klassisches Jugendbuch, und wer baute jetzt noch einen Schneemann, der Winnetou, den Helden der Prärie, darstellt, wie er leibt und lebt? Doch beide waren für den Künstler Klaus Dill wichtige Inspirationsquellen, verdankte er doch dem Wilden Westen, all den grausamen Indianerüberfällen, wilden Verfolgungsritten, blutigen Schießereien und anderen Klischees über Amerika im neunzehnten Jahrhundert den größten Teil seines Ruhms. Dill, 1922 in Neustadt an der Weinstraße geboren, war ein Neffe des Impressionisten Otto Dill und wurde ebenfalls Maler, ohne jedoch auf nennenswerte Unterstützung durch seinen Onkel zählen zu können. Das Studium an der Städelschule in Frankfurt am Main fand durch seine Einberufung 1941 ein vorzeitiges Ende, und erst nach der Rückkehr aus der Kriegsgefangenschaft konnte er seine Ausbildung 1949 in Offenbach fortsetzen.
Schon während dieser Zeit erhielt er die ersten Aufträge zu Filmplakaten; für den Paramount-Western "In Rache vereint" ging 1952 das erste Bild auch wirklich in Druck. Mehr als sechshundert weitere Plakate sollten folgen, etwa ein Viertel davon für Westernfilme. Dill fertigte auch unzählige Illustrationen für Cowboy-Heftserien an, deren bekannteste die für die Western-Comics "Bessy" werden sollten, die seit der zweiten Nummer fast ausschließlich mit seinen Titelbildern erschienen. Dies trug ihm den Ehrentitel "der beste deutsche Westernmaler" ein.
1992 beging man den 150. Geburtstag von Karl May, und Klaus Dills letztes Lebensjahrzehnt sollte von da an untrennbar mit dem Autor der bekannten Abenteuergeschichten verbunden sein. Für die dreiunddreißig Bände der Zürcher Ausgabe mit den Hauptwerken Karl Mays schuf Dill die Umschlagbilder, daneben Gemälde als Vorlagen für Kalender, die sich um die Welt Winnetous drehten. Im Nachlaß des im Februar 2000 verstorbenen Künstlers tauchten an die 180 Skizzen zu den Werken Mays auf, die nun erstmals zusammengefaßt präsentiert werden. Zumindest für die Freunde des Häuptlings der Apachen ein Augenschmaus, der so manches Indianerspiel der Jugend in Erinnerung rufen wird.
MARTIN LHOTZKY.
Klaus Dill: "Tomahawk und Friedenspfeife". Bilder für Karl May. Hrsg. von Hans-Martin Heider und Eberhard Urban. Karl-May-Verlag, Bamberg/Radebeul 2001. 184 S., 172 Abb., geb., 29,80 DM.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Bunte Kunst des Bleichgesichts: Klaus Dill malt für Karl May
Der "Lederstrumpf" gilt heute nicht mehr als klassisches Jugendbuch, und wer baute jetzt noch einen Schneemann, der Winnetou, den Helden der Prärie, darstellt, wie er leibt und lebt? Doch beide waren für den Künstler Klaus Dill wichtige Inspirationsquellen, verdankte er doch dem Wilden Westen, all den grausamen Indianerüberfällen, wilden Verfolgungsritten, blutigen Schießereien und anderen Klischees über Amerika im neunzehnten Jahrhundert den größten Teil seines Ruhms. Dill, 1922 in Neustadt an der Weinstraße geboren, war ein Neffe des Impressionisten Otto Dill und wurde ebenfalls Maler, ohne jedoch auf nennenswerte Unterstützung durch seinen Onkel zählen zu können. Das Studium an der Städelschule in Frankfurt am Main fand durch seine Einberufung 1941 ein vorzeitiges Ende, und erst nach der Rückkehr aus der Kriegsgefangenschaft konnte er seine Ausbildung 1949 in Offenbach fortsetzen.
Schon während dieser Zeit erhielt er die ersten Aufträge zu Filmplakaten; für den Paramount-Western "In Rache vereint" ging 1952 das erste Bild auch wirklich in Druck. Mehr als sechshundert weitere Plakate sollten folgen, etwa ein Viertel davon für Westernfilme. Dill fertigte auch unzählige Illustrationen für Cowboy-Heftserien an, deren bekannteste die für die Western-Comics "Bessy" werden sollten, die seit der zweiten Nummer fast ausschließlich mit seinen Titelbildern erschienen. Dies trug ihm den Ehrentitel "der beste deutsche Westernmaler" ein.
1992 beging man den 150. Geburtstag von Karl May, und Klaus Dills letztes Lebensjahrzehnt sollte von da an untrennbar mit dem Autor der bekannten Abenteuergeschichten verbunden sein. Für die dreiunddreißig Bände der Zürcher Ausgabe mit den Hauptwerken Karl Mays schuf Dill die Umschlagbilder, daneben Gemälde als Vorlagen für Kalender, die sich um die Welt Winnetous drehten. Im Nachlaß des im Februar 2000 verstorbenen Künstlers tauchten an die 180 Skizzen zu den Werken Mays auf, die nun erstmals zusammengefaßt präsentiert werden. Zumindest für die Freunde des Häuptlings der Apachen ein Augenschmaus, der so manches Indianerspiel der Jugend in Erinnerung rufen wird.
MARTIN LHOTZKY.
Klaus Dill: "Tomahawk und Friedenspfeife". Bilder für Karl May. Hrsg. von Hans-Martin Heider und Eberhard Urban. Karl-May-Verlag, Bamberg/Radebeul 2001. 184 S., 172 Abb., geb., 29,80 DM.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Der 1922 geborene und im letzten Jahr verstorbene Plakatkünstler, Illustrator und Maler Klaus Dill war dem Karl-May-Fieber über viele Jahrzehnte erlegen, was ihn dazu verleitete, Hunderte von Westernfilmplakaten zu entwerfen und viele Comics auszuschmücken (zum Beispiel "Bessy"). Zum 150. Geburtstag von Karl May im Jahr 1992 gestaltete er die 33 Bände der Züricher Ausgabe, informiert Rezensent Martin Lhotzky und freut sich, dass der Karl-May-Verlag nun 180 Skizzen zu den Werken des Winnetou-Schöpfers aus dem Nachlass des Künstlers herausgegeben hat. Die sind nämlich ein "Augenschmaus", verspricht der Rezensent - zumindest für alle Winnetou-Fans, die sich an manches Indianerspiel in ihrer Jugend erinnern werden.
© Perlentaucher Medien GmbH
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