Sammy Barlach ist ein Verlierer, der sich mehr schlecht als recht durchs Leben schlägt. Eigentlich will er nur irgendwo dazugehören - und stolpert so zielsicher ins Verderben. Bei einem Einbruch in eine Villa trifft er auf zwei andere, ebenso planlose Wohlstandsplünderer: die neunzehnjährige Jamalee mit ihren kurzen, tomatenroten Haaren und ihren bildschönen jüngeren Bruder Jason. Endlich hat Sammy, was er immer gesucht hat: Familienanschluss - und ein bisschen mehr. Mit der Mutter der beiden, Bev, die sich ihren Unterhalt als Escortdame und gelegentlich als Polizeispitzel verdient, beginnt er eine Affäre, aber auch von Jamalee kann er die Augen nicht lassen. Doch die hat andere Pläne und will hoch hinaus, zumindest raus aus dem Sumpf von Venus Holler. Aus der Tatsache, dass die Hälfte aller Frauen der Stadt hinter Jason her ist, will sie Profit schlagen. Doch dann wird eines Morgens Jasons Leiche gefunden, und erst jetzt offenbart sich, wie tief dieser Sumpf wirklich ist.
Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Rezensent Ulrich Baron liest Daniel Woodrells im Original bereits 1998 erschienene, nun zum zweiten Mal übersetzte Unterschichtenkomödie aus dem White-Trash-Schlaraffenland durchaus mit Sinn fürs Tragische. Wie auch nicht bei Woodrell, diesem Meister des Country Noir, meint Baron. Allerdings überwiegt Humor als retardierendes Moment, erklärt er, und ein heiterer Ton selbst dann, wenn die Spannung zwischen den Figuren deutlich spürbar ist. Für Baron erzählt der Autor die tragische Liebesgeschichte eines Geschwisterpaares, das alle Bedingungen erfüllt, Großes zu erreichen, und doch scheitert, mit großer Einfühlung und Könnerschaft.
© Perlentaucher Medien GmbH
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