Familie Bürgi aus „Tomis Krone“ ist eine Familie, wie es sie heutzutage leider zu Hauf gibt. Unverschuldet verliert der Vater seinen Job und ist danach kaum noch in der Lage, seine Familie zu ernähren. Diese verliert ihr Haus, muss in eine schäbige alte Baracke ziehen und hat an Weihnachten nicht
mal genug Geld für den Weihnachtsbraten. Doch die Bürgis jammern nicht, weder die Eltern noch die…mehrFamilie Bürgi aus „Tomis Krone“ ist eine Familie, wie es sie heutzutage leider zu Hauf gibt. Unverschuldet verliert der Vater seinen Job und ist danach kaum noch in der Lage, seine Familie zu ernähren. Diese verliert ihr Haus, muss in eine schäbige alte Baracke ziehen und hat an Weihnachten nicht mal genug Geld für den Weihnachtsbraten. Doch die Bürgis jammern nicht, weder die Eltern noch die sechs Kindern, sondern versuchen, das Beste aus der Situation zu machen. Eindrucksvoll wird gezeigt, dass kein Geld nötig ist, um großzügig zu sein, und dass ein Weihnachtsfest auch ohne Geschenke wunderschön sein kann. Der Fokus der Geschichte liegt nicht auf der Suche nach dem Dinosaurierknochen, sondern auf dem Umgang der Familie mit ihrer schlimmen Situation. Dies mag auf den ersten Blick vielleicht etwas langweilig erscheinen, man wird aber schnell eines Besseren belehrt. Die Kinder, denen ich dieses Buch vorlas, zeigten sich sehr betroffen vom Schicksal der Bürgis, aber auch sehr beeindruckt von deren Handhabe damit. Natürlich waren sie aber auch froh, als sich am Ende des Buches alles aufklärt.
Ein wenig schwierig fand ich stellenweise die Wortwahl des Autors. Da das Buch in der Schweiz zu spielen scheint, beinhaltet der Text manchmal Wörter, die wir in Deutschland so nicht gebrauche, wie beispielsweise „Tram“ statt „Straßenbahn“ und „Weggen“ statt „Brötchen“. Diese Worte lassen sich noch recht einfach und schnell erklären, damit die Kinder sie verstehen. Dass zusätzlich aber noch Dinge wie „Zeter und Mordio“, „Pissoir“ und einige andere erklärt werden müssen, fand ich sehr mühselig, wo doch so gut einfachere, kindgerechte Worte an ihrer statt hätten verwendet werden können.
Kleine Schwierigkeiten seitens der Kinder gab es auch beim Verstehen des Textes. Mal lässt sich der Autor seitenweise über etwas aus, dann macht die Handlung plötzlich einen Sprung, etwas wird rasend schnell mit wenigen Worten abgehandelt und danach geht es dann wieder ewig lange um irgendetwas anderes. Besonders gestört hat die Kinder, dass die Lösung des Rätsels um den verschwundenen Knochen so schnell abgehandelt wird, dass der Autor dafür lediglich einen Satz verwendet, und die Kinder ansonsten selber darauf kommen müssen bzw. man es ihnen erklären muss.
Niederer bezweckt mit seinem Buch „Tomis Krone“, dem Leser die Christenlehre näher zu bringen, dies jedoch auf recht unauffällige Art und Weise. An einigen Stellen spielt der christliche Glaube durchaus eine Rolle, wird dem Leser jedoch nie aufgedrängt, so dass sich dieses Buch auch für Menschen eignet, die mit Religion bzw. dem Christentum wenig oder gar nichts am Hut haben. Für kleine Kinder eignet sich „Tomis Krone“ sicherlich noch nicht, da einfach zu viel interpretiert werden muss, um die Geschichte zu verstehen. Kinder im Grundschulalter dürfte dieses Buch jedoch viel Spaß machen.