Studienarbeit aus dem Jahr 2020 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,3, Universität Leipzig, Sprache: Deutsch, Abstract: Im Zentrum Heinrich von Kleists Novelle ¿Verlobung in St. Domingö steht das Schicksal der 15-jährigen Mestize Toni. Es gibt in dieser Arbeit die Frage zu klären, wie Tonis Weg zur Selbstfindung verläuft und ob womöglich ihr Tod ein Zeichen des Scheiterns darstellt. Kann Toni den Ansprüchen gerecht werden, die von außen an sie herangetragen werden und findet sie zu ihrer eigenen Identität und Persönlichkeit? Dabei erscheint es mir wichtig, auf drei Diskurszusammenhänge einzugehen. Zum einen öffnet Kleist im Bild des Rassenkonflikts das Dilemma der Frage nach der ethnischen und kulturellen Herkunft Tonis aus. Dabei werde ich nicht nur auf ihr eigenes Selbstbild eingehen, sondern auch auf die Außenperspektive ihrer Familie und ihres Verlobten. Ebenfalls wird die Frage nach ihrer Weiblichkeit aufgeworfen. Die 15-Jährige steht sich gerade in ihrer Liebesbeziehung und in der Institution der Ehe aus dem Blickwinkel des 19. Jahrhunderts, einer geschlechtlich bestimmten Rangordnung unterworfen. Die Unterwürfigkeit der Mestize ergeben sich zudem aus ihrer Familienkonstellation und der Beziehung zu ihrer Mutter. Tonis Weg der Selbstfindung wird in dieser Arbeit unter den Bedingungen der von außen an sie herangetragenen Anforderungen, Erwartungen und Vorurteilen nachvollzogen und ihre Selbstidentifikation anhand ihres Handlungsstranges in der kleistschen Novelle beschrieben.
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