Das didaktische Potenzial der Tonka-Erzählung von Uwe Münkemüller als Unterrichtslektüre liegt in der Verknüpfung von vertrauten und neuen Erzählstoffen vor dem Hintergrund einer weithin realistischen Darstellung des Lebens und Wirkens der Protagonisten in einem bestimmten zeitlichen und räumlichen Kontext. Pferde, Ponys, Indianer, das Leben in der Natur und im Kreis der Jahreszeiten: Die Darstellung der Native Americans bzw. First Nations auf den nordamerikanischen Great Plains knüpft an bestehende Lese-, Hör- und Sehgewohnheiten der Schülerinnen und Schüler an (Assimilation). Setting und Requisiten sind seit Karl May Bestandteil jenes Filters, durch den wir gemeinhin auf die indigenen Völker Nordamerikas schauen; auch die Liste der Pferdebücher ist legendär. Dadurch fällt es den Schülerinnen und Schülern leicht, einen Zugang zum Text zu bekommen, wodurch sein leseförderliches Potenzial steigt.Doch noch vor Nutzung des Textes als Gegenstand eines analytischen Sprach- und Literaturunterrichts steht die Lust zum Eintauchen in eine Geschichte. Die Erzählung Tonka öffnet die Tür in eine Erzählwelt, die fremd und vertraut zugleich ist. Das macht ihren Reiz aus, denn sie ermöglicht eine Erweiterung des eigenen Blickwinkels, ohne überwältigend zu wirken. Während des Lesens bilden sich innere Bilder und Fantasien aus, die individuell sehr unterschiedlich sein können. Die Erkenntnis darum bietet vielfache Anlässe zur Förderung der Sprech- und Zuhörfähigkeit der Schülerinnen und Schüler, aber auch für Übungen in den Sprachlehrepochen der 4. und 5. Klasse. Das 24-seitige Heft hält für die Themen der Sprachlehre Unterrichtsanregungen und Kopiervorlagen bereit. Dabei wurde auf eine Ausgewogenheit der Unterrichtsaktivitäten Hören, Sprechen, Schreiben und Basteln geachtet. Thematisch gibt es Kopiervorlagen für die Aufsatzerziehung, das gemeinsame Lesen, das freie mündliche Erzählen sowie Übungen für Aktiv-Passiv-Sätze, Satzlehre, Wortlehre und Zeitformen des Verbes.