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2 Kundenbewertungen

Bill Moss arbeitet als Telefonverkäufer bei einer Firma, die ihre Teilzeitmitarbeiter brutal ausbeutet. Eines Tages werden in Bills Firma zwanzig Prozent der Teilzeitkräfte fristlos entlassen, und Bill muss annehmen, dass bald auch er auf der Straße stehen wird. Als er aber zum Abteilungsleiter Ed gerufen wird, bietet dieser ihm eine gutbezahlte Vollzeitstelle im Management an ...

Produktbeschreibung
Bill Moss arbeitet als Telefonverkäufer bei einer Firma, die ihre Teilzeitmitarbeiter brutal ausbeutet. Eines Tages werden in Bills Firma zwanzig Prozent der Teilzeitkräfte fristlos entlassen, und Bill muss annehmen, dass bald auch er auf der Straße stehen wird. Als er aber zum Abteilungsleiter Ed gerufen wird, bietet dieser ihm eine gutbezahlte Vollzeitstelle im Management an ...

Autorenporträt
Jason Starr, geboren 1966, wuchs im New Yorker Stadtteil Brooklyn auf und begann in seinen College-Jahren zu schreiben, zunächst Kurzgeschichten, später auch Theaterstücke, Texte für Comics und Romane. Seine Bücher sind in mehr als einem Dutzend Sprachen erschienen. Jason Starr lebt in New York.
Rezensionen
Und siehe, es KAM schlimmer ....
Ein Buch, bei dem man sich nach dem ersten Kapitel sagt: Für dieses arme Schwein kann es ja kaum schlimmer kommen, oder?!
Nur um nach dem dritten Kapitel bedauernd und gleichzeitig fasziniert ob einer solchen Ballung an Demütigungen festzustellen: Es kann - und wie!
Spätestens nach dem vierten Kapitel hat der geneigte Leser dann eine ganze Reihe von Figuren ausgemacht, denen er mit Wonne "das Licht ausknipsen" würde, befände er sich an Stelle des Protagonisten.
Und kann es kaum fassen, daß erst auf Seite 175 tatsächlich gemordet wird.
Verhängnisvoller Strudel von Ereignissen
Was aber letztendlich nicht die entscheidende Rolle spielt, zu faszinierend ist dieser verhängnisvolle Strudel der Ereignisse, in den Bill Moss, der durchgehend sympathische "Held" des Buches, im Grunde ohne eigenes Zutun hineingezogen wird.
Doch wo sich der Durchschnittsdeutsche zunächst eines Lächelns ob der, nach unseren Maßstäben skurrilen Auswüchse amerikanischer "hire und fire"-Personalpolitik nicht erwehren kann, bleibt genau dieses ihm bald darauf im Halse stecken.
Denn bei genauer Betrachtung kommt sie auch dem angepaßten Mitteleuropäer allzu bekannt vor, die generelle Haltung, daß ein Mensch (um präzise zu sein: ein Mann! Frauen bleibt ja immer noch das Kinderkriegen....) sich durch seine Arbeit definiert.
Arbeitslosingkeit als Grund für Kurzschlussreaktion
Per Umkehrschluß ist dann natürlich das Fehlen derselben, der Titel auf der Visitenkarten oder die Höhe des Verdienstes maßgeblich für den Wert, den man einer Person zumißt. Und problemlos der Auslöser für jegliche Art von Kurzschlußhandlung....
Ein hervorragendes Buch, das man in einem Zug durchliest, lesen muß.
Aber wirklich fröhlich macht es nicht...
(Michaela Pelz, www.krimi-forum.de)

"Ein Psychothriller mit völlig neuem Sujet: Der 30jährige Jason Starr zerrt in seinem Erstling vor allem dadurch an den Nerven, dass er mit der neuen kollektiven Angst vor wirtschaftlichem Abstieg und Arbeitslosigkeit spielt. Das Beklemmende an `Top Job` ist der gnadenlose Realismus." (Spiegel Online)
"Ein Thriller, der mehr Drehungen und Windungen hat als ein Eistanz und einen genauso frösteln lässt. Ein zum Fürchten guter Plot." (The Times)
"Jason Starr erinnert mit seinem Erstling an Patricia Highsmith und geht deshalb über das Genre des Krimis hinaus. Wie er mit seinem glänzenden Psychothriller-Plot die Stimmung der amerikanischen Billigjob-Konjunktur decouvriert - das ist fabelhaft und sprengt die Grenzen der Gattung." (Profil)

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Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 12.08.2006

Band 31
Brutal schön
Jason Starr: „Top Job”
Bei den meisten Krimis wird irgendwann der Mörder ertappt. Bei Starrs unter die Haut gehendem Debüt von 1997 ist man selbst der Ertappte; hier wird man selbst zum Täter, oder doch zumindest zum Komplizen. Irgendwann lässt einen die Geschichte vom aus der Bahn geworfenen Gelegenheitsjobber Bill, die so unspektakulär beginnt, aufschrecken. Wie kommt es, dass man bedenkenlos wünscht, der Mörder käme mit seiner blutigen Tat durch? Dass man mit ihm bangt, der erwürgte Vorgesetzte, die enthauptete Prostituierte mögen im richtigen Moment entdeckt werden? Es ist das alte Dilemma und Faszinosum des Kriminalromans, in das Starr uns stürzt: Er zwingt uns, uns mit Kreaturen zu identifizieren, mit denen wir lieber nichts zu tun haben wollen. Das zeigt zum einen die Macht der Literatur, uns ihren Willen aufzuzwingen, zum anderen unsere eigene Ohnmacht, unsere dunklen Seiten zu unterdrücken - irgendwo in unserem Inneren bewundern wir noch die bestialische Tat, wenn sie mit schöner Zwangsläufigkeit erfolgt.
Starrs unprätentiöse Psychopathologie geht auch deshalb nahe, weil hier die Gewalt dem Gewöhnlichen, Banalen entspringt: der Furcht vor dem sozialen Abstieg. „Top Job” ist insofern ganz und gar aktuell, als die Sorge des Protagonisten Bill Moss, nie wieder eine Arbeit zu finden, die seinen Qualifikationen entspricht, oder schlimmer noch, selbst seinen miesen Job als Telefonverkäufer noch zu verlieren, zum Lebensgefühl der gegenwärtigen Wirtschaftskrisengeneration geworden ist. Da hat er mit Auszeichnung studiert, in leitender Position in der Werbebranche gearbeitet, und doch landet er beruflich wie privat in einer Sackgasse. Aus dem stupiden Dasein eines Telefonverkäufers, der die sozialen Ambitionen seiner Freundin nie wird teilen können, gibt es keinen Ausweg. Oder doch? Anstatt gefeuert zu werden, wird Bill überraschend befördert. Mit einem Mal scheint alles wieder möglich, der finanzielle Aufstieg, die Hochzeit, das bürgerliche Glück. Wenn sich dann im Moment der größten Fallhöhe das Rad der Fortuna weiterdreht und Bill ins Bodenlose stürzen lässt, erlebt man auf beklemmende Weise sein Ausgeliefertsein ans Schicksal mit, eine tragische Ohnmacht von geradezu antikem Ausmaß.
Der 1968 in New York geborene Starr kennt dieses Gefühl der Lähmung aus eigener Erfahrung. Jahrelang schlug er sich mit Aushilfsjobs - unter anderem als Telefonverkäufer - durch. Es gehört zur Ironie seiner Biografie, dass er die Furcht vor dem sozialen Abstieg bannte, indem er sie in „Top Job” in all ihren Konsequenzen ausmalte und gerade dadurch zu einem erfolgreichen Autor wurde; sein Erfolg ist sozusagen die Sublimierung krimineller Energie in schriftstellerische Kreativität. Damit gelingt dem Autor Starr das, was seinem Protagonisten Bill trotz aller gewaltsamer Versuche verwehrt bleibt: Herr des eigenen Schicksals zu werden.
RALF HERTEL
Jason Starr
Regine Mosimann, Diogenes
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»Der Meister des schwarzen Krimis. Jason Starr ist einfach umwerfend.« Martina I. Kischke / Lesart Lesart