Die Enttarnung des Hamburger Parlamentariers Gerd Löffler als Agent 1990, seine Flucht nach Österreich 1991, seine Verschleppung auf deutsches Gebiet durch bayerische Grenzbeamte 1994 und seine Verurteilung waren mediale Sensationen. Löffler hat sich in der Folge als Kundschafter des Friedens dargestellt, als Opfer. Jetzt ist Löfflers Kooperation mit der Militäraufklärung der Nationalen Volksarmee ebenso durchleuchtet worden wie der eventuelle parteipolitische Hintergrund seiner Einstufung als Top-Spion, seiner Verhaftung und Verschleppung. Die interdisziplinäre Analyse vereinigt Aspekte aus Geschichts-, Politik- und Rechtswissenschaft, Hamburger Spezifika und rechtspolitisch Grundsätzliches zur Bewältigung der DDR-Vergangenheit. Der Verfasser hat mit Löffler kommuniziert, aber die kritische Distanz gewahrt.