Die Reihe Paradeigmata präsentiert historisch-systematisch fundierte Abhandlungen, die belegen, daß sich aus der strengen geschichtsbewußten Anknüpfung an die philosophische Tradition innovative Modelle philosophischer Erkenntnis gewinnen lassen. Jede der in dieser Reihe veröffentlichten Arbeiten zeichnet sich dadurch aus, in inhaltlicher oder methodischer Hinsicht Modi philosophischen Denkens neu zu fassen, an neuen Thematiken zu erproben oder neu zu begründen.
Wer bezweifelt, daß es Sinn hat, Geschichte in Epochen zu gliedern, und insbesondere bestreitet, daß sich das Selbstverständnis solcherart angenommener Epochen verbindlich bestimmen lasse, kann seinen Zweifel kaum besser begründen als durch den Hinweis auf die Vagheit der Bezeichnungen ¿Humanismus¿, ¿Renaissance¿, oder ¿Barock¿. Obwohl im Gebrauch und in Grenzen tauglich, die geistesgeschichtliche Entwicklung Europas im 15., 16. und 17. Jahrhundert zu beschreiben, blieben sie als ¿Epochenbegriffe¿ unscharf ¿ schon deshalb, weil die unter diesen Begriffen gemeinten geistigen Strömungen sich regional unterschiedlich artikulierten. Entsprechend verfügt die Forschung bislang zwar über eine Fülle von Einzelstudien, nicht aber über eine systematische Gesamtdarstellung der als ¿Epoche¿ nicht faßlichen Epoche. Die vorliegende Studie will und kann dem nicht abhelfen. Sie nennt den Grund: Der Wissenschaftsbegriff eines Zeitalters, das den Begriff des Systems erst hervorbrachte, läßt sich nicht systematisch definieren. Gerade darum, weil in der hier zu beschreibenden Phase der Geschichte des Denkens erstmals die Möglichkeit entdeckt und erprobt wird, Wissenschaft nicht mehr nur als Form des Wissens, sondern als Technik zu begreifen, deren Beherrschung es erlaubt, den Bereich des Wissbaren systematisch zu erweitern, bildet das schließlich in der ¿Scientia universalis¿ seinen höchsten Ausdruck findende Modell humanistischer und barocker Wissenschaft das erste Paradeigma neuzeitlicher Wissenschaft überhaupt. In der hier vorlegten Studie wird die Entstehung des Modells im Ausgang von den Konstituentien nachgezeichnet, in denen es vorbereitet wurde, ohne bereits vor Augen zu stehen. So wird von innen her erfaßt, was von außen nicht faßlich ist: das Selbstverständnis des Zeitalters der ¿Topica universalis¿.
Hinweis: Dieser Artikel kann nur an eine deutsche Lieferadresse ausgeliefert werden.
Wer bezweifelt, daß es Sinn hat, Geschichte in Epochen zu gliedern, und insbesondere bestreitet, daß sich das Selbstverständnis solcherart angenommener Epochen verbindlich bestimmen lasse, kann seinen Zweifel kaum besser begründen als durch den Hinweis auf die Vagheit der Bezeichnungen ¿Humanismus¿, ¿Renaissance¿, oder ¿Barock¿. Obwohl im Gebrauch und in Grenzen tauglich, die geistesgeschichtliche Entwicklung Europas im 15., 16. und 17. Jahrhundert zu beschreiben, blieben sie als ¿Epochenbegriffe¿ unscharf ¿ schon deshalb, weil die unter diesen Begriffen gemeinten geistigen Strömungen sich regional unterschiedlich artikulierten. Entsprechend verfügt die Forschung bislang zwar über eine Fülle von Einzelstudien, nicht aber über eine systematische Gesamtdarstellung der als ¿Epoche¿ nicht faßlichen Epoche. Die vorliegende Studie will und kann dem nicht abhelfen. Sie nennt den Grund: Der Wissenschaftsbegriff eines Zeitalters, das den Begriff des Systems erst hervorbrachte, läßt sich nicht systematisch definieren. Gerade darum, weil in der hier zu beschreibenden Phase der Geschichte des Denkens erstmals die Möglichkeit entdeckt und erprobt wird, Wissenschaft nicht mehr nur als Form des Wissens, sondern als Technik zu begreifen, deren Beherrschung es erlaubt, den Bereich des Wissbaren systematisch zu erweitern, bildet das schließlich in der ¿Scientia universalis¿ seinen höchsten Ausdruck findende Modell humanistischer und barocker Wissenschaft das erste Paradeigma neuzeitlicher Wissenschaft überhaupt. In der hier vorlegten Studie wird die Entstehung des Modells im Ausgang von den Konstituentien nachgezeichnet, in denen es vorbereitet wurde, ohne bereits vor Augen zu stehen. So wird von innen her erfaßt, was von außen nicht faßlich ist: das Selbstverständnis des Zeitalters der ¿Topica universalis¿.
Hinweis: Dieser Artikel kann nur an eine deutsche Lieferadresse ausgeliefert werden.