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Das Buch geht von der historischen Beobachtung aus, dass nahezu jede Epoche ein charakteristisches Verhältnis zu Raum und Zeit ausbildet. Nach einem Jahrhundert einer überragenden Kultur der Zeit mit ihren Beschleunigungsphänomenen scheint im 21. Jahrhundert eine "Epoche des Raums" (M. Foucault) zu folgen. Medienwirklichkeit und Netzgesellschaft, die dafür verantwortlich sind, organisieren sich nicht länger durch - historische oder auch utopische - Zeithorizonte, sondern vielmehr aufgrund der Raumformel von Globalisierung. Mit dem allgemeinen Wirkungsgrad einer Leitkultur bringen die neuen…mehr

Produktbeschreibung
Das Buch geht von der historischen Beobachtung aus, dass nahezu jede Epoche ein charakteristisches Verhältnis zu Raum und Zeit ausbildet. Nach einem Jahrhundert einer überragenden Kultur der Zeit mit ihren Beschleunigungsphänomenen scheint im 21. Jahrhundert eine "Epoche des Raums" (M. Foucault) zu folgen. Medienwirklichkeit und Netzgesellschaft, die dafür verantwortlich sind, organisieren sich nicht länger durch - historische oder auch utopische - Zeithorizonte, sondern vielmehr aufgrund der Raumformel von Globalisierung. Mit dem allgemeinen Wirkungsgrad einer Leitkultur bringen die neuen Medien eine neuartige Raumrealität hervor, in der menschlichen Wahrnehmung und den Lebensverhältnissen nicht weniger wie in den kollektiven Fantasien. Die Rede von der im Entstehen begriffenen hybriden Wirklichkeit (mixed reality) markiert den Wandel von der örtlichen Lebenswelt zum elektronischen Paradigma des Raums. Dabei geht es neben der Entwicklung virtueller Handlungsräume heute vornehmlich um digitale Funktions- und Navigationsoptimierungen des Raums, um Kommunikations- und Mobilitätsdesign.

Seit einigen Jahren gibt es nicht nur in der Medienwissenschaft, Urbanistik, Soziologie oder den Cultural Studies eine breit geführte Debatte um das Verhältnis von politischem, sozialem, städtischem oder elektronischem Raum. Der Schriftsteller und Medienwissenschaftler Volker Demuth geht vor dem Hintergrund dieser Diskussionen allerdings nicht allein den Erscheinungsformen und gesellschaftlichen Auswirkungen digitaler Raumdispositive nach. In seinen Untersuchungen etwa zur Phänomenologie des Orts, zur räumlichen Symbolisierung des menschlichen Körpers und der Landschaft oder zu einer Architektur des Erhabenen beschreibt er darüber hinaus andere kulturelle Praktiken des Raums, die mit dem neuen medialen Paradigma nicht ohne weiteres in Einklang zu bringen sind.
Autorenporträt
Volker Demuth, 1961 geboren, lebt als freier Schriftsteller in Berlin und Zwiefaltendorf/Donau. Er erhielt mehrere Auszeichnungen, zuletzt die Ehrengabe der Deutschen Schillerstiftung 2012.