Die Untersuchung behandelt das Themenfeld Argumentation und Digitalisierung aus argumentationsphilosophischer Perspektive. Das Hauptziel der Arbeit besteht darin, durch eine Klärung des Bereichs topischer Argumentationsregeln und damit durch eine Präzisierung des Begriffs der topischen Rationalität zu einem Verständnis der Grenzen etwaiger Auswirkungen der Digitalisierung auf den Bereich argumentativen Handelns beizutragen. Im Hinblick auf dieses Hauptziel weist die Studie einen kritisch-analytischen und einen methodisch-konstruktiven Teil auf. Im kritisch-analytischen Teil werden u.a. zentrale Beiträge zu Argument(ations)schemata kritisch diskutiert und daraufhin im Zuge eines 'argumentationsphilosophischen Neuanfangs' eine funktionale Ausdifferenzierung von Argumentationsregeln vorgeschlagen, die auch den Bereich topischer Argumentationsregeln näher bestimmt. Im methodisch-konstruktiven Teil wird sodann eine Rechtfertigung topischer Inferenzregeln i.e.S. im Anschluss an den methodischen Konstruktivismus vorgelegt. Die Untersuchung schließt mit einer Skizze einer Forschungsagenda zum Zusammenhang von Argumentation und Digitalisierung aus argumentationsphilosophischer Perspektive.