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In der mediävistischen Forschung wird das Schweigen im Bereich der Theologie, Mystik und Literatur bislang als fest kodierte, auf einen sprachlichen Kontext hin zu deutende Leerstelle, als "beredtes Schweigen" thematisiert.
M. Schnyders Untersuchung geht einen anderen Weg: Sie konturiert Grundmuster der Wahrnehmung von Schweigen (Gestalt-, Zeit-, Bewegungslosigkeit) und macht die mittelalterliche Topik des Schweigens als Topik der gestörten und gefährdeten Ordnungen erkennbar. Im Zentrum steht die Frage, wie die sinnstiftende Mikrostruktur der Schweigemetaphorik in der Makrostruktur der…mehr

Produktbeschreibung
In der mediävistischen Forschung wird das Schweigen im Bereich der Theologie, Mystik und Literatur bislang als fest kodierte, auf einen sprachlichen Kontext hin zu deutende Leerstelle, als "beredtes Schweigen" thematisiert.

M. Schnyders Untersuchung geht einen anderen Weg: Sie konturiert Grundmuster der Wahrnehmung von Schweigen (Gestalt-, Zeit-, Bewegungslosigkeit) und macht die mittelalterliche Topik des Schweigens als Topik der gestörten und gefährdeten Ordnungen erkennbar. Im Zentrum steht die Frage, wie die sinnstiftende Mikrostruktur der Schweigemetaphorik in der Makrostruktur der literarischen Erzählung aufgenommen ist.

Die Untersuchung zeigt die intellektuelle Sprengkraft literarischer Darstellung gegenüber kulturellen Mustern und zeichnet zugleich die feinen Bewegungen und Verschiebungen gedanklicher Systeme und semantischer Felder nach, durch die eine Kultur lebt.
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Autorenporträt
Dr. Mireille Schnyder ist Professorin für Deutsche Literatur mit Schwerpunkt Mittelalter an der Universität Konstanz.