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Nach 1989 ist Europa - wieder einmal - in Bewegung geraten und die Mitte des Kontinents hat sich 'ostwärts' verlagert. Diese Verschiebung Europas, die Frage nach neuen und alten Grenzen und Zentren, ist Anlass, sich mit jener vergessenen Himmelsrichtung und ihren Gebieten zu befassen, die 'plötzlich' wieder auf der Landkarte und in den Köpfen aufgetaucht sind. Wird der Osten zum Standort gemacht, von dem aus Europa zu konturieren ist, so erschließt sich dieser Osten in seinen unterschiedlichen geographischen, historischen und imaginären Mehrdeutigkeiten. Europa wird dabei zu einem dezentralen…mehr

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Produktbeschreibung
Nach 1989 ist Europa - wieder einmal - in Bewegung geraten und die Mitte des Kontinents hat sich 'ostwärts' verlagert. Diese Verschiebung Europas, die Frage nach neuen und alten Grenzen und Zentren, ist Anlass, sich mit jener vergessenen Himmelsrichtung und ihren Gebieten zu befassen, die 'plötzlich' wieder auf der Landkarte und in den Köpfen aufgetaucht sind. Wird der Osten zum Standort gemacht, von dem aus Europa zu konturieren ist, so erschließt sich dieser Osten in seinen unterschiedlichen geographischen, historischen und imaginären Mehrdeutigkeiten. Europa wird dabei zu einem dezentralen Gebilde, für dessen kulturelle Semantiken gerade die Peripherien von entscheidender Bedeutung sind.In den Beiträgen des Bandes werden diese 'schmerzenden Nähte' (Jurij Andruchowitsch) aufgesucht: von Vilnius über den Balkan, den Kaukasus, die Schwarzmerregion bis nach Istanbul, Alexandria oder Beirut. Es eröffnen sich plurale Kulturen, deren Umgang mit Sprachen, Religionen, Bild- und Zeichensystemen in vielem quer zu westlich-europäischen Ordnungskonzepten liegen. Zugleich liegt die Brisanz dieser Kulturen darin, dass sie auf vielfältige Weise mit modernen kulturellen Homogenisierungsstrategien verbunden sind und immer wieder auf die auch diesen inhärenten, verdeckten oder getilgten Pluralitäten verweisen. Die Beiträge zeigen, wie die Vermessung dieser Orte zu allen Zeiten zu einem beträchtlichen Teil in Literatur und Kunst stattfindet. Hier werden territorial-kulturelle Zugehörigkeiten verhandelt, wird ein nuanciertes Spiel mit geopolitischen Verschiebungen, Verwerfungen und Umkodierungen von Topographien, mit ironischen oder melancholischen Wahrnehmungen 'fremder' Räume und Gepflogenheiten betrieben.Mit Beiträgen vonZaal Andronikashvili, Janis Augsburger, Miranda Jaki¨a, Esther Kilchmann, Kader Konuk, Tatjana Petzer, Andreas Pflitsch, Helen Przibilla, Franziska Thun-Hohenstein und Barbara Winckler.
Autorenporträt
Andreas Pflitsch, Studium der Islamwissenschaft, Vergleichenden Religionswissenschaft und Arabischen Literatur in Bonn und Damaskus. 1998-2000 Stipendiat am Orient-Institut der DMG in Beirut. Seit 2001 wissenschaftlicher Mitarbeiter am Seminar für Semitistik und Arabistik an der FU Berlin.

Dr. Franziska Thun-Hohenstein, promovierte Slawistin, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Zentrum für Literatur- und Kulturforschung Berlin. Leitung des Forschungsbereichs "Plurale Kulturen Europas" und wissenschaftliche Koordination des Forschungsprojekts Kulturelle Semantik Georgiens zwischen Kaukasus und Schwarzem Meer.