Dieser Krimi ist der erste Band einer Marseille-Trilogie. Hier erscheint zum ersten Mal der gemütliche Inspektor Fabio Montale, Ex-68er, Liebhaber von Olivenöl-Gerichten, zuständig für die Nordviertel von Marseille. Er muß jetzt den Mord an einem Verbrecher aufklären, einem Jugendfreund. Und er kommt nicht umhin, über seine Kindheit nachzudenken. Eine nostalgische Erinnerung an das frühere Marseille.
Fabio Montale ist ein kleiner Polizist mit Hang zum guten Essen und einem großen Herz für all die verschiedenen Bewohner der Hafenstadt: Für die Italiener, die Spanier, die Algerier und die Franzosen auch. Ob einer Polizist wird oder Gangster, das ist reiner biographischer Zufall. Freund bleibt Freund. Deswegen muß Fabio auch handeln, als zwei seiner Gangster-Freunde ermordet werden. Als die beiden gerächt sind, muss er feststellen, dass das Spiel nach Regeln gespielt wird, die mit Ehre nichts zu tun haben. Von Leuten, denen genauso egal ist, ob einer Polizist ist oder Verbrecher.
Fabio Montale ist ein kleiner Polizist mit Hang zum guten Essen und einem großen Herz für all die verschiedenen Bewohner der Hafenstadt: Für die Italiener, die Spanier, die Algerier und die Franzosen auch. Ob einer Polizist wird oder Gangster, das ist reiner biographischer Zufall. Freund bleibt Freund. Deswegen muß Fabio auch handeln, als zwei seiner Gangster-Freunde ermordet werden. Als die beiden gerächt sind, muss er feststellen, dass das Spiel nach Regeln gespielt wird, die mit Ehre nichts zu tun haben. Von Leuten, denen genauso egal ist, ob einer Polizist ist oder Verbrecher.
»Die Geschichte, die Izzo mit der Geschmeidigkeit und Modulationsbreite eines Jazzsolisten erzählt, handelt vom Zerbrechen einer Jugendfreundschaft. Mit Fabio Montale hat Izzo die Figur des melancholischen Einzelgänger-Detektivs um die Variante des exilierten traurigen Clowns bereichert, eine Figut, wie sie nur in den nach Fisch und Schweiß riechenden Hafenvierteln Marseilles entstehen kann.«
(Tobias Gohlis in Die Zeit)
(Tobias Gohlis in Die Zeit)
Perlentaucher-Notiz zur ZEIT-Rezension
"In einer Sammelbesprechung widmet sich Tobias Gohlis den folgenden Krimis:
1) Busch/Heuner (Hrsg.): "Bei Ankunft Mord"
Eine Anthologie von 24 Minikrimis, die unter dem Gesichtspunkt zusammengestellt sind, dass der Tatort ein Urlaubsort ist. Und diese Idee lässt Gohlis höchst ausführlich darüber nachsinnen, was der Tourist mit dem Detektiv gemeinsam hat, die Neugier und den temporären Aufenthalt z.B., und warum die konkrete Verortung eines Verbrechens gerade darum als Buchidee nicht ausreichen kann. Die Anthologie, so findet er, spricht zwar "die detektivische und die reiselustige" Seite in uns an, aber "missversteht" sie dann beide. Ob eine betrogene Investorin einem Immobilienhai auf Teneriffa eine Glasplastik über den Schädel haut oder sich zwei Tramperinnen eines zudringlichen Autofahrers erwehren müssen, ist letztlich nicht der Punkt. Wenn es denn in Teneriffa oder Australien ist, gibt das höchstens ein wenig Lokalkolorit hinzu. Insofern ist, schreibt Gohlis, die Idee zwar "hübsch" aber die Ausführung "enttäuschend".
2) Bradle/Sloan: "Temutma"
Tetmutma ist ein Monster, das "dem Turbowahnsinn" Hongkongs direkt entsprungen scheint, meint Gohlis. Das Ungeheuer lebt in den Kellern der Altstadt und konnte nur durch größte Anstrengung "magischer Kräfte" bisher zurückgehalten werden. Jetzt aber wird es durch den Abriss des Viertels entfesselt und terrorisiert die Stadt. Die Autoren haben mit ihrem "genresprengenden Erstling" der Stadt ein neues, ein "tollwütiges Gesicht gegeben", meint Tobias Gohlis.
3) Jean-Claude Izzo: "Total Cheops"
Tatort ist hier Marseilles, und die Geschichte, die vom Ende einer Jugendfreundschaft handelt, könnte, meint Gohlis, so auch nirgends anders spielen. Als Jugendliche haben sich die Protagonisten, drei Jungen und ein Mädchen, hier durchgeschlagen "gegen Ausbeuter, Bullen, Mafia, Fremdenhass, elterliche Engstirnigkeit". Jetzt kehrt einer von ihnen als Polizist zurück und muss sich und die anderen neu konfrontieren mit der Vergangenheit, als die Vierer-Gemeinsamkeit durch die Liebe zerstört wurde. Durch den zurückkehrenden Fabio Montale, meint Gohlis, hat der Autor dem Detektiv-Typus des melancholischen Einzelgängers eine neue Variante hinzugefügt: den exilierten traurigen Clown. Mit seiner Monatale-Trilogie ist der kürzlich verstorbene Autor zum "Simenon Marseilles" geworden, meint Tobias Gohlis.
4) Mongo Beti: "Sonne Liebe Tod"
In einem ungenannten westafrikanischen Land geschehen dem Journalisten Zam merkwürdige Dinge: seine CD-Sammlung wird geklaut, seine Freundin verschwindet und eine Leiche taucht in seiner Wohnung auf. Der mittels billigstem Alkohol von ihm "errichtete Schutzschild gegen die Wirklichkeit" zerbricht und seine Suche entführt ihn in die Realität eines "stinknormalen Wahlkampfes", berichtet Gohlis. Eine "schwarze Politsatire", die besonders beschwingt durch die Sprache, ein äußerst gewähltes "Akademie-Französisch", meint der durchaus entzückte Rezensent.
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1) Busch/Heuner (Hrsg.): "Bei Ankunft Mord"
Eine Anthologie von 24 Minikrimis, die unter dem Gesichtspunkt zusammengestellt sind, dass der Tatort ein Urlaubsort ist. Und diese Idee lässt Gohlis höchst ausführlich darüber nachsinnen, was der Tourist mit dem Detektiv gemeinsam hat, die Neugier und den temporären Aufenthalt z.B., und warum die konkrete Verortung eines Verbrechens gerade darum als Buchidee nicht ausreichen kann. Die Anthologie, so findet er, spricht zwar "die detektivische und die reiselustige" Seite in uns an, aber "missversteht" sie dann beide. Ob eine betrogene Investorin einem Immobilienhai auf Teneriffa eine Glasplastik über den Schädel haut oder sich zwei Tramperinnen eines zudringlichen Autofahrers erwehren müssen, ist letztlich nicht der Punkt. Wenn es denn in Teneriffa oder Australien ist, gibt das höchstens ein wenig Lokalkolorit hinzu. Insofern ist, schreibt Gohlis, die Idee zwar "hübsch" aber die Ausführung "enttäuschend".
2) Bradle/Sloan: "Temutma"
Tetmutma ist ein Monster, das "dem Turbowahnsinn" Hongkongs direkt entsprungen scheint, meint Gohlis. Das Ungeheuer lebt in den Kellern der Altstadt und konnte nur durch größte Anstrengung "magischer Kräfte" bisher zurückgehalten werden. Jetzt aber wird es durch den Abriss des Viertels entfesselt und terrorisiert die Stadt. Die Autoren haben mit ihrem "genresprengenden Erstling" der Stadt ein neues, ein "tollwütiges Gesicht gegeben", meint Tobias Gohlis.
3) Jean-Claude Izzo: "Total Cheops"
Tatort ist hier Marseilles, und die Geschichte, die vom Ende einer Jugendfreundschaft handelt, könnte, meint Gohlis, so auch nirgends anders spielen. Als Jugendliche haben sich die Protagonisten, drei Jungen und ein Mädchen, hier durchgeschlagen "gegen Ausbeuter, Bullen, Mafia, Fremdenhass, elterliche Engstirnigkeit". Jetzt kehrt einer von ihnen als Polizist zurück und muss sich und die anderen neu konfrontieren mit der Vergangenheit, als die Vierer-Gemeinsamkeit durch die Liebe zerstört wurde. Durch den zurückkehrenden Fabio Montale, meint Gohlis, hat der Autor dem Detektiv-Typus des melancholischen Einzelgängers eine neue Variante hinzugefügt: den exilierten traurigen Clown. Mit seiner Monatale-Trilogie ist der kürzlich verstorbene Autor zum "Simenon Marseilles" geworden, meint Tobias Gohlis.
4) Mongo Beti: "Sonne Liebe Tod"
In einem ungenannten westafrikanischen Land geschehen dem Journalisten Zam merkwürdige Dinge: seine CD-Sammlung wird geklaut, seine Freundin verschwindet und eine Leiche taucht in seiner Wohnung auf. Der mittels billigstem Alkohol von ihm "errichtete Schutzschild gegen die Wirklichkeit" zerbricht und seine Suche entführt ihn in die Realität eines "stinknormalen Wahlkampfes", berichtet Gohlis. Eine "schwarze Politsatire", die besonders beschwingt durch die Sprache, ein äußerst gewähltes "Akademie-Französisch", meint der durchaus entzückte Rezensent.
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»Manche Bücher haben diesen Drive: man will sie nicht aus der Hand legen. Izzo besingt seine Stadt wie ein Liebender.« Stadtmagazin