Die vorliegende Studie widmet sich dem Wirklichkeitsbegriff Musils im "Mann ohne Eigenschaften" oder genauer: den impliziten Voraussetzungen, die ihn im Text als multiperspektivisch organisiert erscheinen lassen. Dem Autor geht es darum zu zeigen, daß Musil den Erlebnissen des "anderen Zustands" gleichermaßen in gedanklicher wie in darstellerischer Hinsicht eine Art "zentralperspektivischer" Funktion bei der Interpretation von "Wirklichkeit" einräumt. Im ersten Teil der Arbeit wird die "zentralperspektivische" Qualität des "anderen Zustands" als solche herausgearbeitet. Im zweiten Teil wird sodann der Frage nachgegangen, in welcher Weise Musil aus dieser "Zentralperspektive" heraus die Darstellung von Wirklichkeit im "Mann ohne Eigenschaften", vor allem auch des "Seinesgleichen geschieht", motiviert.