1981, am Seitenfenster des Güstrower Rathauses erscheinen Erich Honecker und Helmut Schmidt. François Mitterrands letztes Mahl: Übrig bleiben die Schnäbel verspeister Singvögel. Prinzessin Diana: Gönnt man ihr endlich Ruhe? Aufstieg und Fall der Ceaucescus: die Geschichte einer endlosen Fälschung. - Beispiellos kippt Görg historische Fakten ins Groteske, und so manches Märchen endet böse!
"Dafür lassen wir jeden opulent geschriebenen historischenSchmöker liegen." - Die Welt
Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Ein seltsames Panoptikum hat Patricia Görg für ihren Prosaband "Tote Bekannte" zusammengetragen, bei denen es sich tatsächlich um "bekannte Tote" handelt, wie Christoph Bartmann aufklärt: Prinzessin Diana, Francois Mitterand, Erich Honecker und Nicolae Ceausescu. Doch je länger der Rezensent las, umso enger und sinnvoller fügten sich für ihn die Erzählungen zusammen, in denen er schließlich "elegische, komische, unheimliche Physiognomien der Macht in Erwartungen des Todes" erkennen konnte. Was als realpolitischer Nachrichtenstoff beginne, ende als Gespenstergeschichte, staunt Bartmann über Görgs Erzählungen, die etwa Helmut Schmidts Staatsbesuch bei Honecker zum Thema haben oder Mitterands Vorliebe für in Cognac ersäufte Fettammern. Gar nicht genug bekommen konnte Bartmann von diesen gruseligen Zeremonien, und die Autorin für ihre große Kunst gar nicht genug loben.
© Perlentaucher Medien GmbH
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