Die Stimme der Toten, ein Ruf nach Leben
Als Clay Jensen aus der Schule nach Hause kommt, findet er ein Päckchen mit 13 Kassetten vor. Er legt die erste in einen alten Kassettenrekorder, drückt auf 'Play' - und hört die Stimme von Hannah Baker. Hannah, seine ehemalige Mitschülerin. Hannah, für die er heimlich schwärmte. Hannah, die sich vor zwei Wochen umgebracht hat. Mit ihrer Stimme im Ohr wandert Clay durch die Nacht, und was er hört, lässt ihm den Atem stocken. Dreizehn Gründe sind es, die zu ihrem Selbstmord geführt haben, dreizehn Personen, die daran ihren Anteil haben. Clay ist einer davon ...
Ein Roman, der unter die Haut geht.
"In meinen 33 Jahren als Buchhändlerin habe ich noch kein Buch erlebt, das eine solche Begeisterung ausgelöst hat, Harry Potter eingeschlossen! Ich habe versucht, es beim Lesen aus der Hand zu legen. Es ist unmöglich." amerikanische Buchhändlerin
'Dieses Buch wird kein Leser weglegen! Asher weiß genau, wie er sein Publikum fesseln kann. ' Publishers Weekly
"Wer in diesem Jahr nur ein einziges Buch lesen kann, der sollte sich für Tote Mädchen lügen nicht entscheiden." Leserstimme aus USA
Als Clay Jensen aus der Schule nach Hause kommt, findet er ein Päckchen mit 13 Kassetten vor. Er legt die erste in einen alten Kassettenrekorder, drückt auf 'Play' - und hört die Stimme von Hannah Baker. Hannah, seine ehemalige Mitschülerin. Hannah, für die er heimlich schwärmte. Hannah, die sich vor zwei Wochen umgebracht hat. Mit ihrer Stimme im Ohr wandert Clay durch die Nacht, und was er hört, lässt ihm den Atem stocken. Dreizehn Gründe sind es, die zu ihrem Selbstmord geführt haben, dreizehn Personen, die daran ihren Anteil haben. Clay ist einer davon ...
Ein Roman, der unter die Haut geht.
"In meinen 33 Jahren als Buchhändlerin habe ich noch kein Buch erlebt, das eine solche Begeisterung ausgelöst hat, Harry Potter eingeschlossen! Ich habe versucht, es beim Lesen aus der Hand zu legen. Es ist unmöglich." amerikanische Buchhändlerin
'Dieses Buch wird kein Leser weglegen! Asher weiß genau, wie er sein Publikum fesseln kann. ' Publishers Weekly
"Wer in diesem Jahr nur ein einziges Buch lesen kann, der sollte sich für Tote Mädchen lügen nicht entscheiden." Leserstimme aus USA
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 03.05.2009TIPPS
Buch. Post von einer Toten zu bekommen ist ziemlich unheimlich. Clay Jensen, der mit Hannah befreundet gewesen war, reagiert auf das Päckchen, das ihn Tage nach ihrem Tod erreicht, dann auch verstört: Es enthält eine Reihe von Audio-Kassetten, die Hannah mit einer langen Botschaft besprochen hat, gerichtet an alle, die irgendetwas mit ihrer Entscheidung zu tun hatten, sich das Leben zu nehmen. Das fängt noch halbwegs harmlos an - ein Junge, den Hannah geküsst hatte, erzählt danach überall herum, wie bereitwillig sie sich angeblich befummeln ließ. Ein anderer benutzt sie, um Rache an einem Mädchen zu nehmen, das von ihm nichts wissen wollte. Wieder andere glaubten an das Image als Schlampe, das Hannah von nun an anhaftete und das nichts mit ihr zu tun hatte. Und Clay unternahm im entscheidenden Moment nichts, um Hannah, die sich in ihn verliebt hatte und in die er verliebt war, aus ihrer Isolation herauszuholen. Das Buch ist nicht ohne Schwächen: Manchmal holpert die Handlung etwas konstruiert vor sich hin, und manche Charaktere sind eher zu Holzschnitten geworden. Aber es macht uns wach für die große Frage, die hinter all den Episoden steht: Wissen wir, wie das, was wir zu anderen (oder über sie) sagen, bei diesen ankommt? Und wenn wir es wüssten, würden wir uns anders verhalten?
spre.
Jay Asher: "Tote Mädchen lügen nicht". Verlag cbt, Ravensburger Verlag, 288 S., 14,95 Euro.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Buch. Post von einer Toten zu bekommen ist ziemlich unheimlich. Clay Jensen, der mit Hannah befreundet gewesen war, reagiert auf das Päckchen, das ihn Tage nach ihrem Tod erreicht, dann auch verstört: Es enthält eine Reihe von Audio-Kassetten, die Hannah mit einer langen Botschaft besprochen hat, gerichtet an alle, die irgendetwas mit ihrer Entscheidung zu tun hatten, sich das Leben zu nehmen. Das fängt noch halbwegs harmlos an - ein Junge, den Hannah geküsst hatte, erzählt danach überall herum, wie bereitwillig sie sich angeblich befummeln ließ. Ein anderer benutzt sie, um Rache an einem Mädchen zu nehmen, das von ihm nichts wissen wollte. Wieder andere glaubten an das Image als Schlampe, das Hannah von nun an anhaftete und das nichts mit ihr zu tun hatte. Und Clay unternahm im entscheidenden Moment nichts, um Hannah, die sich in ihn verliebt hatte und in die er verliebt war, aus ihrer Isolation herauszuholen. Das Buch ist nicht ohne Schwächen: Manchmal holpert die Handlung etwas konstruiert vor sich hin, und manche Charaktere sind eher zu Holzschnitten geworden. Aber es macht uns wach für die große Frage, die hinter all den Episoden steht: Wissen wir, wie das, was wir zu anderen (oder über sie) sagen, bei diesen ankommt? Und wenn wir es wüssten, würden wir uns anders verhalten?
spre.
Jay Asher: "Tote Mädchen lügen nicht". Verlag cbt, Ravensburger Verlag, 288 S., 14,95 Euro.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 08.05.2009Der falsche Kuss
Jay Asher: Tote Mädchen lügen nicht
Hannah Baker war niemals eine Schlampe. Zu keinem Zeitpunkt. Was die Frage aufwirft, was ihr über mich gehört habt. Ich wollte nur einen Kuss. Ich hatte gerade auf der Highschool angefangen und war noch ungeküsst. Aber ich mochte einen Jungen und er mochte mich und ihn wollte ich küssen.” Erschüttert hört Clay Hannahs Stimme, denn Hannah ist tot. Am Tag ihres Selbstmordes verschickte sie ein Päckchen mit Kassetten, bestimmt für die Menschen, die sie anklagt, an ihrer Verzweiflungstat schuld zu sein. Mit ihnen will sie abrechnen, sie zwingen, sich mit dem Selbstmord auseinanderzusetzen. Das ganze Leben sollen sie von ihrem Gewissen verfolgt werden. Ein Rachefeldzug?
Clay steht unter Schock, ist wie gebannt von der schmerzhaften Wiederbegegnung, die einen Tag und eine Nacht dauert, bis er alle Kassetten abgehört hat. Wie wenig kannte er Hannah und wie sehr hat er sich durch die negative Meinung der Mitschüler beeinflussen lassen. Denn der Junge, der ihr den ersten Kuss gab, war ein Angeber und Großmaul und erzählte in seiner Clique schlüpfrige Geschichten über sie, die sie sofort abstempelten, als sie neu in die Schule kommt. Die Situation eskaliert, sie wird immer mehr in die Rolle der Außenseiterin und Einzelgängerin gedrängt, denn sie ist ist zu sensibel, um sich zu wehren, und manchmal auch zu naiv um die Fallen zu erkennen, die ihr gestellt werden, auch von Mädchen, die sie als Freundinnen ansieht. Ihre Hilferufe versteht niemand, bis sie sich schließlich selbst aufgibt. Aber jetzt, nach ihrem Entschluß zu sterben, schleudert sie allen dreizehn Empfängern der Kassetten ihre Gemeinheiten und Gedankenlosigkeiten ins Gesicht.
Der Autor Jay Asher macht es mit seinem Roman Tote Mädchen lügen nicht keinem der Beteiligten leicht, auch nicht dem Leser . Genauso wie Kassetten angehalten, rück- und vorgespult werden können, wird hier Hannahs Geschichte immer wieder unterbrochen durch Clay. Er stoppt das Band, um von seinen Gefühlen und Erinnerungen und seinen Begegnungen, die er in dieser Nacht hat, zu erzählen. Mit diesem abrupten Wechsel, schon an dem unterschiedlichen Schriftbild zu erkennen, scheint die Audiotechnik in eine literarische Form übertragen worden zu sein. Ständig wird man aufgerüttelt, nie kommt eine ruhige, längere Erzählphase. Die Stimme des Mädchens und der Kommentar und die Erlebnisse des Jungen verbinden sich erst beim Lesen.
Wer ist wirklich schuld am Selbstmord von Hannah? Die Antwort darauf hängt eng mit der Frage zusammen, warum dieses Buch in den USA ein so großer Erfolg ist. Hält es vielleicht einer Gesellschaft den Spiegel vor, in der es Jugendlichen möglich ist, brutal und gedankenlos zu handeln , weil es zum Schulalltag gehört, weil die Lehrer, weil die Erwachsenen wegschauen?
Für Clay, der Hannah geliebt hat und sich schuldig fühlt, weil er nicht mutig genug war, um diese Liebe zu kämpfen, endet die Geschichte versöhnlich. Er begegnet einem Mädchen, dessen stumme Not er erkennt und spricht sie an. Doch auch dieser Schluss kann Hannahs Schuldspruch nicht entkräftigen:
„Wahrscheinlich hatten die meisten von euch keine Ahnung, was ihr getan habt – was ihr wirklich getan habt.”
(für Jugendliche und Erwachsene) ROSWITHA BUDEUS-BUDDE
JAY ASHER: Tote Mädchen lügen nicht. Aus dem Amerikanischen von Knut Krüger. cbj Verlag 2009. 283 Seiten, 14,95 Euro.
SZdigital: Alle Rechte vorbehalten - Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung exklusiv über www.sz-content.de
Jay Asher: Tote Mädchen lügen nicht
Hannah Baker war niemals eine Schlampe. Zu keinem Zeitpunkt. Was die Frage aufwirft, was ihr über mich gehört habt. Ich wollte nur einen Kuss. Ich hatte gerade auf der Highschool angefangen und war noch ungeküsst. Aber ich mochte einen Jungen und er mochte mich und ihn wollte ich küssen.” Erschüttert hört Clay Hannahs Stimme, denn Hannah ist tot. Am Tag ihres Selbstmordes verschickte sie ein Päckchen mit Kassetten, bestimmt für die Menschen, die sie anklagt, an ihrer Verzweiflungstat schuld zu sein. Mit ihnen will sie abrechnen, sie zwingen, sich mit dem Selbstmord auseinanderzusetzen. Das ganze Leben sollen sie von ihrem Gewissen verfolgt werden. Ein Rachefeldzug?
Clay steht unter Schock, ist wie gebannt von der schmerzhaften Wiederbegegnung, die einen Tag und eine Nacht dauert, bis er alle Kassetten abgehört hat. Wie wenig kannte er Hannah und wie sehr hat er sich durch die negative Meinung der Mitschüler beeinflussen lassen. Denn der Junge, der ihr den ersten Kuss gab, war ein Angeber und Großmaul und erzählte in seiner Clique schlüpfrige Geschichten über sie, die sie sofort abstempelten, als sie neu in die Schule kommt. Die Situation eskaliert, sie wird immer mehr in die Rolle der Außenseiterin und Einzelgängerin gedrängt, denn sie ist ist zu sensibel, um sich zu wehren, und manchmal auch zu naiv um die Fallen zu erkennen, die ihr gestellt werden, auch von Mädchen, die sie als Freundinnen ansieht. Ihre Hilferufe versteht niemand, bis sie sich schließlich selbst aufgibt. Aber jetzt, nach ihrem Entschluß zu sterben, schleudert sie allen dreizehn Empfängern der Kassetten ihre Gemeinheiten und Gedankenlosigkeiten ins Gesicht.
Der Autor Jay Asher macht es mit seinem Roman Tote Mädchen lügen nicht keinem der Beteiligten leicht, auch nicht dem Leser . Genauso wie Kassetten angehalten, rück- und vorgespult werden können, wird hier Hannahs Geschichte immer wieder unterbrochen durch Clay. Er stoppt das Band, um von seinen Gefühlen und Erinnerungen und seinen Begegnungen, die er in dieser Nacht hat, zu erzählen. Mit diesem abrupten Wechsel, schon an dem unterschiedlichen Schriftbild zu erkennen, scheint die Audiotechnik in eine literarische Form übertragen worden zu sein. Ständig wird man aufgerüttelt, nie kommt eine ruhige, längere Erzählphase. Die Stimme des Mädchens und der Kommentar und die Erlebnisse des Jungen verbinden sich erst beim Lesen.
Wer ist wirklich schuld am Selbstmord von Hannah? Die Antwort darauf hängt eng mit der Frage zusammen, warum dieses Buch in den USA ein so großer Erfolg ist. Hält es vielleicht einer Gesellschaft den Spiegel vor, in der es Jugendlichen möglich ist, brutal und gedankenlos zu handeln , weil es zum Schulalltag gehört, weil die Lehrer, weil die Erwachsenen wegschauen?
Für Clay, der Hannah geliebt hat und sich schuldig fühlt, weil er nicht mutig genug war, um diese Liebe zu kämpfen, endet die Geschichte versöhnlich. Er begegnet einem Mädchen, dessen stumme Not er erkennt und spricht sie an. Doch auch dieser Schluss kann Hannahs Schuldspruch nicht entkräftigen:
„Wahrscheinlich hatten die meisten von euch keine Ahnung, was ihr getan habt – was ihr wirklich getan habt.”
(für Jugendliche und Erwachsene) ROSWITHA BUDEUS-BUDDE
JAY ASHER: Tote Mädchen lügen nicht. Aus dem Amerikanischen von Knut Krüger. cbj Verlag 2009. 283 Seiten, 14,95 Euro.
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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Tobias Rüther schickt seiner Besprechung voraus, dass es sich bei diesem Buch um keine Expertenstudie handelt, sondern um einen Jugendroman. Einen, der in den USA zum Besteller wurde und der sich irgendwie mit Winnenden in Verbindung bringen lässt und irgendwie auch nicht. Das eigentliche Thema, der Selbstmord eines jungen Mädchens und die Aufarbeitung der Hintergründe durch die Hinterbliebenen, scheint Rüther differenziert genug angegangen, so dass das Buch nicht banal wird oder pädagogisch. Für Rüther ein Grund für den Erfolg des Buches, gerade unter jugendlichen Lesern.
© Perlentaucher Medien GmbH
© Perlentaucher Medien GmbH
"Dieses Buch ist so spannend, dass man Mühe hat, es auch nur für einen Moment wegzulegen. Ein Buch, das unter die Haut geht." Nordbayerische Kurier
»Jay Asher zieht in seinem Roman klassische Register, um seine LeserInnen bei der Stange zu halten.« Buch&Maus