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Am Nachmittag des 18. März 1848 hatte sich auf dem Berliner Schloßplatz eine große Menschenmenge versammelt, um dem König für die gewährte Pressefreiheit und die Einberufung des Vereinigten Landtags zu danken. Plötzlich und aus ungeklärter Ursache wurde zweimal in die Menge geschossen. Die Ereignisse eskalierten, in den Straßen wurde gekämpft. Die Revolution war da. Oder nicht? Manfred Hettling zufolge entstand durch die Schüsse auf dem Schloßplatz zunächst ein politisches Vakuum. Die Plötzlichkeit der völlig gewandelten Ereignisse mußte erst einmal verarbeitet, die neue Situation gedeutet…mehr

Produktbeschreibung
Am Nachmittag des 18. März 1848 hatte sich auf dem Berliner Schloßplatz eine große Menschenmenge versammelt, um dem König für die gewährte Pressefreiheit und die Einberufung des Vereinigten Landtags zu danken. Plötzlich und aus ungeklärter Ursache wurde zweimal in die Menge geschossen. Die Ereignisse eskalierten, in den Straßen wurde gekämpft. Die Revolution war da. Oder nicht? Manfred Hettling zufolge entstand durch die Schüsse auf dem Schloßplatz zunächst ein politisches Vakuum. Die Plötzlichkeit der völlig gewandelten Ereignisse mußte erst einmal verarbeitet, die neue Situation gedeutet werden. Dies geschah auf dem Umweg der Totenverehrung, mit deren Hilfe zweierlei gelang. Zum einen manifestierte sich in den Begräbnisfeierlichkeiten das Selbstbewußtsein einer Gesellschaft, die noch nicht antimonarchisch war, aber auch nicht mehr völlig auf eine dynastische Lgitimität vertraute. Zum anderen fand man im Totenkult ein Medium, die ausstehende neue politische Deutung der Situation zu überbrücken. Hettling untersucht mit den Märzgefallenen, dem standrechtlich erschossenen Paulskirchengesandten Robert Blum und den gefallenen preußischen Soldaten drei verschiedene Opfergruppen, um seine These zu belegen. Eindrucksvoll gelingt es ihm, nicht nur Text-, sondern auch Bildquellen auf spannende Weise lesbar zu machen.