„Totenmesse“ von Arne Dahl ist das siebte Buch einer Serie um den (Sonder-)Ermittler Paul Hjelm. Für mich war es das erste Buch des Schweden, da ich eigentlich kein Fan von schwedischen Krimi-Autoren bin, aber es wird sicher für mich nicht das letzte gewesen sein.Wer das Buch in die Hand nimmt,
sollte sich wirklich die nächsten Stunden nichts wichtiges vornehmen – ich habe es an einem Tag…mehr„Totenmesse“ von Arne Dahl ist das siebte Buch einer Serie um den (Sonder-)Ermittler Paul Hjelm. Für mich war es das erste Buch des Schweden, da ich eigentlich kein Fan von schwedischen Krimi-Autoren bin, aber es wird sicher für mich nicht das letzte gewesen sein.Wer das Buch in die Hand nimmt, sollte sich wirklich die nächsten Stunden nichts wichtiges vornehmen – ich habe es an einem Tag verschlungen!
Cilla Hjelm, die Exfrau der Sonderermittlers Paul Hjelm, betritt am Morgen des Tages, an der damals amtierende US-Präsident Bush Bomben auf den Irak fallen lässt, eine Bankfiliale und wird Zeuge eines Banküberfalls und dann noch als Geisel genommen. Cilla, die sich in ihrem eigenen Leben eigentlich nur noch als Staffage gefühlt hat, spielt ungewollt mit einem mal eine Hauptrolle. Durch ihr Handy, das von den Geislenehmern übersehen wird, hält sie Kontakt zur Außenwelt mittels SMS und MMS, dies sie an ihren Exmann schickt. Das A-Team beginnt mit Paul Hjelmn und dem Berater Jan-Olov Hultin zu ermitteln.
Der Autor hat es geschafft, einen fiktiven Krimi geschickt mit realen aktuellen und vergangenen Ereignissen zu verschmelzen, was schon relativ ungewöhnlich ist und den Krimi zu etwas besonderem macht. Zudem schafft er es auch, die Beziehung von Paul und Cilla und ihre gescheiterte Ehe da zustellen, ohne rührselig zu wirken oder für eine Seite Partei zu ergreifen – es ist so, wie es ist. Die Figuren und ihre Handlungen sind zu jeder Zeit nach zu vollziehen. Geschickt verknüpft er mehrere Ereignisse, so das ich wirklich lange gegrübelt habe, ob und wie das alles zusammenhängen kann. Sehr spannend! So findet man sich plötzlich im Jahre 1941 im Tagebuch eines deutschen Soldaten im zweiten Weltkrieg wieder. Zudem war das Buch so ganz nebenbei noch sehr lehrreich und informativ – in einer Nebenhandlung erfährt man Beispielsweise etwas über die griechische Revolution und die Insel Chios.
Auch noch so komplizierte Emotionen und Beziehung weiß er zu gekonnt zu beschreiben, so muß Paul mit der Leiterin des A-Teams Kerstin Holm, mit der er eine Affäre (Beziehung? Das wird leider nicht ganz klar) zusammenarbeiten, um Cilla, an der ihm immer noch etwas liegt, zu retten.
Der Zeitraum der Handlung des Buches ist im hier und Jetzt auf 4 Tage begrenzt, aber diese 4 Tage ändern das Leben von Paul und Cilla und ihre Beziehung zueinander. Das Ende ist vielleicht nicht jedermanns Sache, ich finde es passt zur Handlung und zur Stimmung im Buch.
Die einzigen Schwierigkeiten, die ich mit dem Buch hatte, waren die – für meine Ohren- etwas fremd klingenden Namen, aber nach spätestens 50 Seiten nimmt einen die Handlung so gefangen, das das auch nicht mehr stört.
„Totenmesse“ ist nicht nur ein Kriminalroman, sondern ein recht komplexes Werk über Schuld, Liebe und Vertrauen, das zudem noch wirklich informativ ist. Arne Dahl ist nicht mit Mankell zu vergleichen – für mich ist er einfach besser.