Brünhild Blum, Bestatterin aus Innsbruck, ist mit ihren Kindern Nela und Uma auf der Flucht. Sie hat in Österreich 5 Männer umgebracht und wird weltweit gesucht. Von den Lofoten, wo sie die Sommerzeit verbracht haben, ziehen die drei über Norwegen und Dänemark nach Hamburg. Hier soll es eine junge
Frau geben, die den dreien helfen wird. Über sie gerät Brünhild an Egon Schiele, den selbsternannten…mehrBrünhild Blum, Bestatterin aus Innsbruck, ist mit ihren Kindern Nela und Uma auf der Flucht. Sie hat in Österreich 5 Männer umgebracht und wird weltweit gesucht. Von den Lofoten, wo sie die Sommerzeit verbracht haben, ziehen die drei über Norwegen und Dänemark nach Hamburg. Hier soll es eine junge Frau geben, die den dreien helfen wird. Über sie gerät Brünhild an Egon Schiele, den selbsternannten Herrn auf St. Pauli. Sie braucht neue Pässe. Dafür bietet sie an, jemanden für Schiele zu töten, denn das kann sie ja...
Dies ist der dritte Teil einer Trilogie, deren erste beiden Bände Totenfrau und Totenhaus ich noch nicht gelesen habe. Das werde ich aber schnellstens nachholen. Trotzdem fühle ich mich über die Hintergründe der Geschichte und zur Person von Blum, zu denen es immer wieder Informationen gibt gut informiert.
Spannung ab der ersten Seite. Die Seitenzahlen und die Zahlen der Kapitel rot, wie mit Blut geschrieben erzeugen eine erste Spannung, die sich konstant hoch bis zum Schluss hält; schnörkellose kurze Sätze und Kapitel, die alles genau auf den Punkt bringen, sich nicht mit Unwichtigkeiten aufhalten und eine Schnelligkeit erzeugen, der ich kaum hinterher komme; Gespräche, bei denen man sofort weiß, wer mit wem spricht - das alles hat mich nur so durch die Seiten fliegen lassen.
Die Protagonisten, allen voran Blum und Schiele, sind sehr menschlich und mit ihren vielen Facetten detailliert beschrieben. Ich kann es spüren: ihre Wut, ihren Hass, ihren Schmerz und ihre Angst um ihre beiden Mädchen. Ich fühle mit Blum, deren Liebe zu ihren Mädels ich absolut verstehen kann und habe eine Abscheu gegen Schiele entwickelt. Mit seinen Beschreibungen facht der Autor auch meine Gefühle an, was ich so selten bei einem Buch gespürt habe.
Alles wird gut – der Satz der Hoffnung gibt. Blum möchte aus diesem Teufelskreis raus und ihr Leben zurück. Aber wie wird bei dem Hintergrund alles gut werden, das habe ich mich sehr lange gefragt. Der Autor hat hier einen Schluss gefunden, der auch für mich alles gut werden lässt. Ich hätte nicht gedacht, dass er das so prägnant hinbekommt.
Ich habe einen Thriller gelesen, in dem viel Blut fließt, der nichts für zartbesaitete Seelen ist, der mich fest in seinen Bann gezogen und mich überrascht hat. Ich habe die Lesestunden sehr genossen