Der 1955 in der Ostschweiz geborene und seit 1974 in Bern lebende Paul Lascaux erweist sich in seinem "Totentanz" als ein Erzähler, der an der Grenze zwischen Vernunft und Wahn seinen Weg sucht. Und wie in den beiden Krimis "Arbeit am Skelett" und "Kelten-Blues" sind es berufliche und private Lebensräume, die Grundlagen für seine kriminellen Inszenierungen in literarischer Form hergeben. Man kann durchaus sagen, dass bei Lascaux Täter und Opfer in einem Reigen entfesselter Leidenschaften verschmelzen. Sie kennen weder Grenzen noch wahren sie jene Distanz, die normalerweise ein geordnetes Zusammenleben unter Menschen erst möglich macht. Dafür lassen sie der Neugier und der Fantasie des Lesers Raum. Was Totentanz in der Moderne und im Klartext heisst, führen Lascaux' kriminelle Geschichten drastisch vor Augen: Eine hauchdünne Nachwirkung auf eine Frustration oder Verletzung kann jäh mörderische Impulse auslösen, die in uns allen schlummern. Die Geschichten klingen ohne Entwicklung aus und geben den Blick auf eine durch keine Dämme gebändigte oder befestigte Landschaft frei. "Die 19 'Totentanz'-Geschichten sind Etüden in Suspense, und das im besten Sinn." (Neue Luzerner Zeitung) "Nicht klassisches 'Wer war's?' beherrscht die Geschichten, sondern das Einbrechen des Unheimlichen in den geordneten Alltag - unter den stillen Oberflächen brodelt's." (Coop-Zeitung)