Maggie Abendroth ist Ende Dreißig, erfolgreiche Drehbuchautorin und wohnt in einer riesen Penthouse Wohnung. Doch das schöne Leben stürzt wie ein Kartenhaus über ihr zusammen, als ihr Freund sie verläßt, sie eine totale Schreibblockade bekommt und sie dank eines ausufernden Urlaubes ihre Kreditkarte
überzieht und prompt aus ihrer Wohnung fliegt. Mit den kümmerlichen Resten ihres Besitzes muß sie…mehrMaggie Abendroth ist Ende Dreißig, erfolgreiche Drehbuchautorin und wohnt in einer riesen Penthouse Wohnung. Doch das schöne Leben stürzt wie ein Kartenhaus über ihr zusammen, als ihr Freund sie verläßt, sie eine totale Schreibblockade bekommt und sie dank eines ausufernden Urlaubes ihre Kreditkarte überzieht und prompt aus ihrer Wohnung fliegt. Mit den kümmerlichen Resten ihres Besitzes muß sie in eine Souterrain Wohnung von 22 qm ziehen. Doch wovon soll sie leben? Wovon die Kreditkartenschulden bezahlen? Es muß ein Job her, und wundersamer Weise wird sie im Bestattungsinstitut „Pietät Sommer“ auch prompt als Schreibkraft eingestellt. Doch dort ist alles recht unheimlich, der Chef Herr Sommer ist ein blasierter Kerl, Kollege Matti ein mehr als wortkarger Finne scheint kaum aus dem Institut weg zugehen und vor den vielen Leichen fürchtet Maggie sich sowieso. Doch dann kommt Herr Matti auf die Spur der gelben Flusen und Maggie steckt ihre Nase in Dinge, die sie nichts angehen.
Der erste Band der Maggie Abendroth Reihe ist äußert unterhaltsam, launig und flott geschrieben. Allerdings wird der teilweise makabere Humor nicht jedermanns Sache sein. Mir hat er gut gefallen und ich habe mich kurzweilig amüsiert.
Maggie ist eine bodenständige Person, die arg vom Leben gebeutelt wurde und sich nun in ihrer alten Heimatstadt verkriecht. Ihr Seelenleben und ihre Gefühlswelt kann man gut nachvollziehen, ihre teilweise sarkastische oder ironische Sicht auf sich selbst und ihre Umwelt ist dabei mehr als amüsant und erheiternd. Aber auch die anderen Charaktere wie Wilma, die Prusseliese, der alte Kostnitz oder Herr Matti, sind den Autorinnen ausnehmend gut gelungen, alle haben Schrullen und Macken und sind trotzdem oder gerade deswegen liebenswert.
Bis der Krimifall in die Gänge kommt, dauert es etwas, die erste Buchhälfte dreht sich eigentlich mehr um Maggies Leben, bzw. den Versuch selbiges in den Griff zu bekommen. Und auch ab der Buchmitte wenn der Krimifall dann mehr und mehr Raum bekommt, bleibt es doch bei allen unappetitliches Details ein ehr harmloser und voraussehbarer Fall. Mir war schon viel eher als Maggie klar, was da im Beerdigungsinstitut abgeht, aber das tut der kurzweiligen Story keinen Abbruch. Fehlende Krimispannung wird durch den heiteren, sarkastischen und oftmals auch frechen Erzählstil wieder wett gemacht. Wer also hier auf einen rasanten, spannungsgeladenen Krimifall hofft, ist mit „totgepflegt“ sicher falsch bedient. Freunde des schwarzen Humors kommen aber voll auf ihre Kosten, denn die launige Story unterhält bestens, einmal angefangen kann man das Buch nur schlecht zur Seite legen.
FaziT: was hier an Krimispannung fehlt, wird durch den unheimlich hohen Unterhaltungswert wieder wett gemacht. Ich hab mich köstlich amüsiert, mußte auch öfter mal laut lachen und werde mit Sicherheit keinen Vorsorgeplan bei einem Bestatter machen………