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Mit Augustinus steht der wohl gewichtigste Kirchenvater der frühen Kirche im Zentrum des Interesses. Keine Gestalt hatte eine solche Autorität über das ganze Mittelalter, aber auch in der Neuzeit. Dies gilt in solchen für die Theologie höchst wichtigen sakraments- und gnadentheologischen, geschichtstheologischen, ekklesiologischen und anthropologischen Fragen. Kein ernstzunehmender Theologe konnte scheinbar an ihm vorbei. Dies gilt umso mehr für die Auseinandersetzungen in der Zeit der Reformation. Zugespitzt lässt sich sagen: Ohne Augustinus gäbe es die Theologien der Reformationszeit…mehr

Produktbeschreibung
Mit Augustinus steht der wohl gewichtigste Kirchenvater der frühen Kirche im Zentrum des Interesses. Keine Gestalt hatte eine solche Autorität über das ganze Mittelalter, aber auch in der Neuzeit. Dies gilt in solchen für die Theologie höchst wichtigen sakraments- und gnadentheologischen, geschichtstheologischen, ekklesiologischen und anthropologischen Fragen. Kein ernstzunehmender Theologe konnte scheinbar an ihm vorbei. Dies gilt umso mehr für die Auseinandersetzungen in der Zeit der Reformation. Zugespitzt lässt sich sagen: Ohne Augustinus gäbe es die Theologien der Reformationszeit vermutlich nicht. Jeder Theologe bezog sich auf ihn - und doch führte dies mitunter zu unterschiedlichen theologischen Perspektiven.Das Augustinus-Thema, das in diesem Sammelband dokumentiert und diskutiert wird, steht jedoch in einem umfangreicheren Kontext, wozu eine Gruppe von Gelehrten, u.a. der viel zu früh verstorbene Peter Walter, schon seit längerer Zeit Überlegungen angestellt haben. DieseÜberlegungen gingen und gehen von der kaum bestreitbaren Beobachtung aus, dass die Erforschung der frühneuzeitlichen Theologiegeschichtsschreibung noch immer durch die konfessionellen Interessen und Perspektiven der Forschenden geprägt ist. Dieser Umstand kontrastiert freilich mit der Tatsache, dass sich nicht nur in allen konfessionellen theologischen Wissenskulturen ähnliche Debatten und parallele Entwicklungen ereignet haben, sondern auch damit, dass es vielfach zu Wechselwirkungen bzw. gegenseitigen Beeinflussungen gekommen ist. Daher verspricht ein trans- und interkonfessioneller Ansatz, der diese Interferenzen explizit in den Blick nimmt, methodischen Fortschritt und neue inhaltliche Einsichten.
Autorenporträt
Volker Leppin ist Professor für Kirchengeschichte an der Yale Divinity School. Er ist u.a. Herausgeber der Unterrichtsmaterialreihe Martin Luther - Leben, Werk und Wirken.

Willem van Vlastuin is professor of Theology and Spirituality of Reformed Protestantism at Vrije Universiteit Amsterdam and dean of the Hersteld Hervormd Seminary there.