In sechs Erzählungen beschreibt E. Schlag sechs weibliche Lebensstationen: Sie richtet ihr Augenmerk vor allem auf die von Liebe oder Erotik bestimmten Entwicklungsstufen ihrer Heldinnen. So erzählt sie von einer Dreizehnjährigen, die allmählich ihren Körper entdeckt und mit seinen Schwächen umzugehen lernt; von einer Jugendlichen, die sich über Jahre an ihren ersten Freund gebunden fühlt, obwohl zwischen den beiden wenig Verständnis herrscht; von der Einsamkeit einer Frau, die ihren im Koma liegenden Mann pflegt; oder von einer Witwe, die während einer Kur einen sympathischen Künstler kennenlernt, aber den Schatten ihres verstorbenen Mannes nicht loswird. Die Geschichten zeugen nicht nur von großem psychologischen Scharfblick der Autorin, sondern E. Schlag versteht es darüber hinaus, den spannungsgeladenen gesellschaftlichen und politischen Lebenshintergrund ihrer Figuren präzise auszuleuchten.