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Tova lebt mit ihrer Mutter, ihren beiden Geschwistern und ihrem Großvater in der Unterstadt. Seit ihre Mutter ein Geschäft eröffnet hat, darf Tova immer öfter kunstvolle Blumengestecke in die Oberstadt liefern, dorthin, wo die Häuser vornehmer sind und einem aus der Ferne die Lichter des Schlosses zuzwinkern. Eines Tages spricht sie an der Straßenbahnhaltestelle ein fremder Junge an. Warum sie mit ihrer Löwenmähne nicht im Zirkus auftrete? Nette dunkelbraune Augen hat das freche Großmaul. Und nach reichen Eltern sieht es aus. Dass es sich allerdings um Prinz Borries handelt, ahnt Tova nicht…mehr

Produktbeschreibung
Tova lebt mit ihrer Mutter, ihren beiden Geschwistern und ihrem Großvater in der Unterstadt. Seit ihre Mutter ein Geschäft eröffnet hat, darf Tova immer öfter kunstvolle Blumengestecke in die Oberstadt liefern, dorthin, wo die Häuser vornehmer sind und einem aus der Ferne die Lichter des Schlosses zuzwinkern. Eines Tages spricht sie an der Straßenbahnhaltestelle ein fremder Junge an. Warum sie mit ihrer Löwenmähne nicht im Zirkus auftrete? Nette dunkelbraune Augen hat das freche Großmaul. Und nach reichen Eltern sieht es aus. Dass es sich allerdings um Prinz Borries handelt, ahnt Tova nicht ... Ein außergewöhnliches Jugendbuch über Freundschaft und die erste Liebe.
Autorenporträt
Schneider, Karla
Karla Schneider, 1938 in Dresden geboren, war Buchhändlerin und Journalistin. Seit 1979 lebt sie als freie Autorin in Wuppertal. Zu ihren bekanntesten Büchern zählen Die abenteuerliche Geschichte der Filomena Findeisen und Die Reise in den Norden. Im Hanser Kinderbuch sind bereits ihre Romane Glückskind (2003), Die Geschwister Apraksin. Das Abenteuer einer unfreiwilligen Reise (2006) und Marcolini oder Wie man Günstling wird (2007) erschienen. 2013 folgte ihr neues Jugendbuch Tova und die Sache mit der Liebe.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Das scheint ein anspruchsvoller Liebesroman für Leute ab 14 zu sein, den Dietmar Dath für uns rezensiert. 400 Seiten und dann auch noch ganz ohne die bekannten Konstanten, Zeit und Raum, Geschlossenheit und Distanz zum Geschehen, wie Dath erklärt. Doch das stimmt den Rezensenten mutig. Tatkräftig spinnt er die Romanze zwischen einem Blumenmädchen und einem Prinzen selber fort, anstatt sich weiter verunsichern zu lassen. Dass in diesem Buch etwas entschieden nicht stimmt mit Namen, Dingen und Verhältnissen, scheint Dath dem Zustand des Verliebtseins so nah zu kommen wie nur möglich. Ein größeres Lob ist kaum denkbar.

© Perlentaucher Medien GmbH

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 30.11.2013

Küsse sind Fragen

Der Prinz schreibt seiner Liebsten einen Brief - das verrät sie uns, aber nicht, was drinsteht: Karla Schneiders Roman "Tova".

Von Dietmar Dath

Zeitgemäß von der Liebe zu erzählen ist unmöglich. Wann, wo, wie, wer mit wem: das alles muss eine Erzählung ja festhalten können, wenn sie funktionieren will, das alles muss sie also mit Abstand von den Ereignissen registrieren und sortieren - mit einem Abstand, den ja auch das Publikum einnimmt, wenn es sich etwas erzählen lässt, statt es selbst zu erleben.

Liebe kann Abstand aber mit Recht nicht leiden. Denn die Besonderheiten von Ort und Zeit lösen sich für Verliebte in Rausch oder Qualen auf, in denen nur noch die Einzigartigkeit der Personen und ihrer Gefühle, das Zeitenthobene und Ortsüberwindende von Leidenschaften zählt. Man weiß dann vor lauter unbedingtem Zusammenseinmüssen bald nicht mehr, wann und wo man da zusammen ist. Aber das kümmert auch kaum.

Karla Schneiders raffiniertes Jugendbuch "Tova und die Sache mit der Liebe" hilft sich über die Unmöglichkeit, etwas wesenhaft Distanzloses aus der Distanz anzuschauen, mit einem Trick, der an der Oberfläche simpel wirkt, aber aus den unheimlichsten Tiefen des Problems gefischt ist. Die Liebenden sind desorientiert? Gut, dann muss ich als Erzählerin eben mein Publikum auch desorientieren. Das funktioniert intim wie im ganz Großen: Die Erzählstimme des Mädchens Tova mit der Löwenmähne etwa verunsichert uns damit, dass sie vom Empfang eines Liebesbriefs berichtet, dessen wichtigsten Inhalt sie dann aber unverschämterweise verschweigt: "Neben zwei Seiten privatester Privatheiten (die hier nichts zu suchen haben) teilte er mir mit, dass er und die Fürstin für vier Wochen außer Landes wären." Im nicht intimen Panorama wiederum, in der Gesamtschau, die man beim Lesen immer wieder versucht, um sich vorzustellen, wann oder wo das alles passiert, findet man sich bei Tova ebenfalls nicht zurecht. Denn die Welt, in der dieses Blumenmädchen und dieser Prinz einander begegnen, kennt zwar lauter Dinge, Namen und Verhältnisse, die wir auch kennen, aus eigener Anschauung oder aus Büchern, aber in Konstellationen, an denen irgendetwas nicht stimmt. Sie sind weder einfach schief noch verdreht, gegen das Gewohnte und Gelesene jedoch wie verschoben - ein ständiges, immer erzählendes Abrücken vom Gewohnten: Da gibt es also eine moderne Stadt, aber die gliedert sich in eine Ober- und Unterstadt so, wie das Städte längst nicht mehr tun, nämlich nach Klassengrenzen, die eher ständisch und erblich sind als nur von Reichtum und Armut bestimmt. Es gibt auch Straßenbahnen und Fotos, aber die Liebenden verabreden sich nicht per SMS, sondern per Boten. Denn der Junge ist ein Prinz und das Mädchen eine Nichtadlige. Kanonische Literatur, von Dickens bis Shakespeare - mit deutlich britischer Schlagseite also - können selbst vergleichsweise arme Menschen hier wie am Schnürchen zitieren; das Theater ist noch Volksbelustigung, nicht Feuilleton; und eine besonders irreführende (aber dann auch wieder besonders hilfreiche) Kompassmarkierung bei der Suche nach dem Wann und Wo des Ganzen betrifft ein "lebendes Buch", das sich einerseits verhält wie ein Tablet, auf dem Texte von kurzen Filmen ergänzt werden, andererseits aber von einem altmodischen Buchkunsthandwerker, nicht von einem IT-Spezialisten repariert werden soll (es ist der Bruder der Heldin und Erzählerin).

Der Prinz, erfahren wir, "hasst fertig gekaufte Geschenke", und zu dieser Art Vornehmheit, die kein Geld voraussetzt, aber kulturelles Selbstbewusstsein, erzieht Karla Schneider ganz ohne didaktische Exkurse stets auch ihr junges Publikum - eben weil es mit dem Erwerb dieses schönen Romans keine "fertig gekaufte" Welt kennenlernt, sondern einen Weltentwurf, an dem es mitbauen kann und soll.

Zeitgemäß von Liebe zu erzählen bleibt unmöglich, weil es die Liebe an der Zeit misst, die sie begrenzen will, zum Beispiel mit Anfang und Ende. Das Unmögliche ist aber deshalb auch ein würdiger Gegner einer Liebe, die alles möglich machen will. Wenn diese beiden aneinandergeraten, kann beste Kunst entstehen.

Karla Schneider, gelernte Buchhändlerin, führt das in "Tova" reizend vor - und stellt ihr Ausgangsproblem auf den Kopf, damit es mit den Füßen winken kann: Wozu denn zeitgemäß von Liebe erzählen, wenn man so schön liebesgemäß von Zeit erzählen kann?

Karla Schneider: "Tova".

Carl Hanser Verlag, München 2013. 400 S., geb., 16,90 [Euro]. Ab 14 J.

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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"Mühelos zieht Karla Schneider ihre Leserinnen in die packende Szenerie hinein. Es ist allerbestes, also verzauberndes Lesefutter." Verena Hoenig, buchjournal, Herbst 2013

"Ein außergewöhnliches Jugendbuch über Freundschaft und die erste Liebe." Marion Bubolz, Nordlicht, 28.11.13

"Ein Jugendbuch über Freundschaft und die erste Liebe" Der Weinberg (Missions- und Familienzeitschrift), Januar 2014

"Die Geschichte um Tova, ihre fleißige Mutter, die sich und ihre beiden Töchter mit Blumengebinden über Wasser hält und um Prinz Großmaul vom nahen Schloss ist einfach ein wunderschönes Aschenputtel-Märchen." Lilo Solcher, Augsburger Allgemeine, 04.01.14

"Die auf knapp 400 Seiten liebevoll erzählte Geschichte für Leser ab zwölf Jahren bleibt bis zum Ende spannend." Kathrin Brenner, Heilbronner Stimme, 08.04.14

"Ein außergewöhnliches Jugendbuch über Freundschaft und die erste Liebe." www.kjm-aargau.ch, 29.07.2014

"Abenteuerliches Lesefutter, sehr spannend." Zum Glück Bücher - Arbeitskreis für Jugendliteratur der Kath. Erziehungsgemeinschaft in Bayern, 2014