Mit biblischen Texten und Motiven wurde und wird bis heute Missbrauch begründet, legitimiert, verschleiert oder spiritualisiert. Angesichts dessen kann die Exegese nicht wie bisher üblich weiterarbeiten. Es sind neue Perspektiven auf biblische Texte notwendig, die die eingefahrenen Denk- und Auslegungsmuster überschreiten. Das bedeutet zunächst Distanz zu klassischen Textlektüren. Jenseits der Frage nach verfälschenden Auslegungen muss aber auch das Gefahrenpotenzial der kanonischen Texte selbst in den Blick kommen. Wie kann man mit skandalösen Erzählungen und Geboten in einem normativen Buch umgehen?